Winnenden im Kaiserreich
1871 |
Winnenden hat 3168 Einwohner. --- Die Winnender Gewerbebank wird ins Genossenschaftsregister eingetragen. --- Johann Georg Börner wird Schultheiß von Hertmannsweiler (bis 1872). --- In Birkmannsweiler wird eine Friedenslinde gepflanzt. --- Die Schenkenbergkelter wird abgebrochen. |
1872 |
1.1.: Das Dezimalsystem wird eingeführt. Der Gewerbeverein führt Schulungskurse durch. --- Die Neugestaltung des Innenraums der Schlosskirche durch Christian Friedrich Leins wird abgeschlossen. --- März.: Die Regierung genehmigt den Bau der Murrtalbahn. --- Aug.: Ein Kriegerverein wird gegründet. --- Gottlieb Reusch wird Missionar in China (bis 1908). --- Das neue Wasserreservoir in der Wolfsklinge wird eröffnet. Es ebnet zunächst den Bewohnern in der Kernstadt den Weg zu einer Hausleitung. Das Wasser wird mit gusseisernen Rohren vom Brunnen beim Burkhardshof nach Winnenden geleitet. --- Gottlieb Wilhelm Schwegler wird Ruitzenmüller. --- 20.10.: Birkmannsweiler beschafft eine Feuerspritze. Die Feuerwehr wird ausgebaut. --- Georg Jakob Hilt wird Schultheiß von Hertmannsweiler (bis 1901). |
1873 |
Die Männerzellenabteilung der Heilanstalt wird aufgestockt. --- Die höheren Winnender Schulen erhalten eine dritte Lehrkraft. --- 1.10.: Die Württembergische Sparkasse eröffnet in Winnenden eine von dem Kaufmann Gustav Mildenberger geleitete Agentur. --- 6.4.: Der künftige Kamerun-Missionar Ernst Dinkelacker kommt in Winnenden zur Welt. --- Friederike Aldinger pachtet den Buchenbachhof. --- 21.4.: Der Gemeinderat von Birkmannsweiler beschließt eine Löschpflicht. |
1874 |
12.11.: Caroline Kellenbach, die Tochter des Vorbesitzers Oberpostamtssekretär von Bär, verkauft den Buchenbachhof an die Hofkammer. Diese lässt einige Wirtschaftsgebäude abbrechen. --- Breuningsweiler erhält einen eigenen Friedhof. --- Die Burkhardhofquelle wird nach der Aufschürfung gefasst. |
1875 |
21.1.: Per Statut wird die „Königliche Heilanstalt Winnental“ in „Königliche Heil- und Pflegeanstalt“ umbenannt. 2.9.: Winnenden feiert auf Betreiben des Kriegervereins im Stadtgarten den Sedanstag, an dem der Schlacht von Sedan und der Reichsgründung gedacht wird. --- Kaminfegermeister David Veiz wird Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr (bis 1892). --- An der Nordseite des Schlossgebäudes errichtet die Heilanstalt ein Eishaus. --- Die freiwillige Feuerwehr Bürg wird gegründet. --- Gottlob Häußermann kauft seinem insolventen Lehrherrn Ernst Meyer dessen Eisen- und Kurzwarengeschäft ab, das 1909 sein Schwiegersohn Ernst Kienzle übernimmt. --- Auf dem Buchenbachhof lebt der Schwaikheimer Forstwächter Gottlieb Bürkle. |
1876 |
20.2.: Der Krankenpflegeverein wird gegründet. --- 26.10.: Nach vierjähriger Bauzeit wird die Murrbahn eingeweiht. Der württembergische König Karl fährt bis Winnenden. --- Die Bahnhofsstraße wird ausgebaut. --- Das Schlossgebäude erhält eine Dampf-Warmwasser-Zentralheizung. --- Johann Baptist Christmann wird Landjäger in Winnenden (bis 1.4.1898). --- Ökonomierat August Aldinger pachtet den Buchenbachhof. --- Der Hanweiler Frosch (ein fossiler Lurch) wird gefunden. |
1877 |
16.1.: Das Konsistorium weist die Baacher an, ihre Kinder seien in Höfen zu beschulen. --- Baach muss sich nach dem Ausscheiden des Lehrers Huss beim Konsistorium drei Jahre lang für die Wiederbesetzung der Lehrerstelle einsetzen. --- Der Fruchtkasten der Hofkammer brennt ab (heute: Kastenschule). --- Gastwirt Bühler richtet in seinem Anwesen in der Schlossstraße eine Badeanstalt ein. --- Die Winnender Wasserleitung wird erneuert. --- Die Paulinenpflege bezieht das Gebäude Paulinenstraße 18. |
1878 |
21.2.: Dr. Ernst Zeller, der Sohn Albert Zellers, wird ärztlicher Direktor der Heilanstalt (bis 30.9.1900). --- 10.3.: Karl August Gür aus Kornwestheim wird Lehrer in Höfen. --- Wegen der Vakanz der Präzeptorstelle wird über die Auflösung der Realschule diskutiert. --- Ein schweres Hagelunwetter führt zu beträchtlichen Schäden in der Landwirtschaft. --- Dr. Ernst Mager übernimmt die Apotheke am Marktplatz. --- In Hertmannsweiler wird ein Pfarrhaus neben der Kirche gebaut. |
1879 |
12.8.: Höfen wird dem Stadtpfarramt Winnenden zugewiesen. --- 24.9.: Der Baacher Bürgerausschuss wendet sich in der Schulfrage erneut an das Konsistorium. --- In Winnenden findet auf Einladung von Kommandant Veiz das Gautreffen der Feuerwehren statt. --- In der Ringstraße 108 entsteht ein neues Asyl für die Kinder der Paulinenpflege. Die Paulinenpflege richtet außerdem ein kleines Frauenasyl ein. |
1880 |
1.5.: David Keppeler wird Lehrer in Baach. --- Ein besonders harter Winter führt zu hohen Ertragsverlusten beim Obstbau. --- Winnenden hat 3617 Einwohner. --- Die Herdbrunnenquelle wird an die Wasserleitung angeschlossen. --- Jakob Haller richtet für die Methodisten in Birkmannsweiler in seinem Wohnhaus (Hauptstraße 128) einen Gebetssaal ein. --- Die Bahnstrecke bis Nürnberg wird fertiggestellt. |
1881 |
Winnenden erhält eine neue, größere Wasserleitung. |
1882 |
Die Winnender Bäckerinnung wird gegründet. Bei den Generalversammlungen wird der Brotpreis bestimmt. --- Obermeister ist Adam Rupp, Kassier und Schriftführer Jakob Rupp. |
1883 |
In der Heilanstalt werden die Büros der Direktion und der Verwaltung durch ein Telefon und eine Signalanlage verbunden. --- Winnendens methodistische Jubiläumskirche wird gebaut. |
1884 |
Als zweigeschossiger Bau wird die Albert-Zeller-Schule gebaut. Sie ist am 1.5. bezugsfertig und beherbergt vier Klassen mit 368 Schülern. --- 30.7.: Robert Boehringer kommt in Winnenden zur Welt. --- Birkmannsweiler hat 462 Einwohner. --- Johann Georg Rümelin wird Lehrer in Birkmannsweiler. --- März: Der Männergesangsverein „Frohsinn“ in Birkmannsweiler wird gegründet. --- Für 6.000 Reichsmark kauft die Schlossverwaltung das Wasserentnahmerecht ab. Birkmannsweiler fasst daraufhin die Quelle in der Burrklinge und baut eine Leitung für vier Brunnen. --- Die Kelter am Waiblinger Berg wird abgerissen. Es bleibt eine steinerne Schutzhütte, das „Steinhäusle“. |
1885 |
Die Steinacher Quelle wird an die Wasserleitung angeschlossen. --- Die Alber Eger GmbH wird gegründet. --- Hertmannsweiler erhält ein Rathaus. --- 15.11.: Lehrgehilfe Sihler kommt nach Hertmannsweiler. |
1886 |
Winnender Einwohner setzen einen Arbeiterfrühzug durch. --- In Hertmannsweiler bildet sich eine freiwillige Feuerwehr. |
1887 |
Das Bezirkskrankenhaus an der Schorndorferstraße wird gebaut. --- Mädchen erhalten Zugang zur Realschule. Die ersten Schülerinnen sind Lili Auch, Klara Krämer und Lili Weysser. --- Rektor Wizgall gründet den Frauengesangverein „Singkranz“ (bis 1905). --- Der Verschönerungsverein wird gegründet. --- Nach dem Tod von Prinzessin Marie übernimmt die Stadt die finanzielle Unterstützung des „Kinderschüle“. --- 19.3.: Birkmannsweiler richtet eine Pflichtfeuerwehr ein. --- 28.5.: Winnenden erhält eine neue Lokalfeuerlöschordnung. --- Der „Liederkanz Hertmannsweiler“ wird gegründet. |
1888 |
Der Winzergesangsverein „Urbania Winnenden“ wird gegründet. --- 26.2.: 45 meist jüngere Bürger aus Winnenden und Umgebung wandern nach Amerika aus. --- Das neue Schulgebäude in Birkmannsweiler wird gebaut. |
1889 |
Hiemer wird Stadtschultheiß. --- Der Evangelische Verein wird gegründet. --- In Kamerun stirbt der in Winnenden geborene Missionar Gauger. --- 25.6.: Die Cannstatter Firma Hummel bietet im Gasthof „Krone“ einen verkaufsfördernden Fahrradfahrkurs an. --- 10.9.: In der Pfander’schen Brauereigaststätte wird der „Radfahrverein Winnenden“ gegründet. --- Der Obst- und Gartenbauverein Winnenden wird gegründet. |
1890 |
Das Jägerhaus beim Schloss wird umgebaut. --- Die Gemeindeschäferei wird abgeschafft. --- Winnenden hat 3530 Einwohner. --- Die Winnender Gewerbebank firmiert nun als „Bank für Gewerbe und Landwirtschaft Winnenden“. --- 14.9.: In Winnenden veranstaltet der „Radfahrverein“ erstmals ein Radrennen. --- Im nach dem Brand sanierten Fruchtkasten wird eine Turnhalle eingerichtet. --- Der Festplatz bei den Neun Linden (Schelmenholz) wird aufgegeben. --- Winnenden darf im März und August zwei weitere Viehmärkte abhalten. |
1891 |
Das Albrecht-Bengel-Haus wird als Schulstandort aufgegeben. --- Die Kastenschule wird am Ort des vormaligen Fruchtkasten eingerichtet. Im Erdgeschoss befinden sich die städtische Bodenwaage, ein Spritzenlokal für die Feuerwehr und eine Turnhalle. Dort findet eine Obstausstellung mit 115 Ausstellern statt. --- Die Feuerwehr Winnenden beschafft eine mechanische Magirus-Steigleiter neuer Bauart. --- Gustav Gmelin übernimmt die Turmapotheke. --- 11.9.: Eine neue Marktordnung wird erlassen und reguliert das Winnender Märktewesen. Nach der nun geltenden Marktordnung wird für den Wochenmarkt der Marktplatz bestimmt. Der Gemüsemarkt wird vor dem Marktbrunnen angesiedelt, der Butter- und Eiermarkt folgt, hinter dem Marktbrunnen werden Geflügel, Besen und Bäume verkauft; vor den Gebäuden Wieland und Bossert findet der Schweinemarkt statt, gegenüber (vor der „Sonne“, Geb. Hespeler) der Stümpelesmarkt für kleine Mengen. Am Viehmarktplatz (Bodenwage) wird Stroh verkauft, Holz gibt es bei der „Krone“. |
1892 |
Die Winnender Landwirte, Winzer und Obstbauern gründen den Darlehenskassenverein Winnenden. --- Eine Feldbereinigung führt dazu, dass jeder Acker einen Zugang am Kopf- und Fußende bekommt. --- Der Winzergesangverein „Urbania“ wird gegründet. --- Der Buchbindermeister Friedrich Dobler wird Feuerwehrkommandant (bis 23.4.1913). --- Eugen Notter wird Lehrer in Birkmannsweiler. --- Gottfried Engel wird Lehrer in Hertmannsweiler. |
1893 |
22.11.: Hermann Hesse wird von Ernst Zeller in Winnental auf seinen Gemütszustand untersucht. --- Ein sozialdemokratischer Arbeiterverein entsteht. --- Fünfzehn Wanderer gründen eine Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins. --- Die Winnender Viehmarktordnung sieht acht Märkte vor: Viehmärkte im März, Juni, Juni und August, Vieh- und Krämermärkte im Februar, Mai, September und November. |
1894 |
In Waiblingen wird eine Oberamtskasse gegründet, die in Winnenden der Färber Friedrich Etter als Ortssparpfleger vertritt. --- 24.4.: Friedrich Jakob Fischer wird Lehrer in Höfen. --- Winnenden erwirbt die Lehnenbergquelle und lässt sie ausbauen. |
1895 |
Eine grundlegende Psychiatriereform führt in Winnental zu Änderungen im Betrieb der Heilanstalt. Zwangsmittel werden abgeschafft, die Isolierung von Patienten beschränkt. --- Ein deutsch-konservativer Verein wird gegründet. --- Winnenden hat 3504 Einwohner. --- Der Winnender August Binz wird Landtagsabgeordneter (Wiederwahl: 1900). --- Eine neue Friedhofsordnung reguliert den Wegeplan des Stadtfriedhofs. --- Die Lehnenbergquelle wird für die Wasserversorgung Winnendens erschlossen. --- 13.5.: Der Gesangsverein „Sängerlust Breuningsweiler“ wird gegründet. --- 13.11.: Johannes Mergenthaler wird Lehrer in Birkmannsweiler. |
1896 |
Das Albrecht-Bengel-Haus wird Evangelisches Vereinsheim. --- In der Palmerstraße wird ein Elektrizitätswerk gebaut. Winnenden wird elektrifiziert. ---An der Leutenbacher Straße werden große Latrinen angelegt. --- Der Bienenzuchtverein und der Obstbauverein entstehen. --- Gottlieb Pfeiffer eröffnet in Birkmannsweiler eine Bäckerei und Mehlhandlung, im Folgejahr kommt eine Gaststätte hinzu. --- Die Winnender Bäckerinnung geht ergebnislos gegen auswärtige Bäcker vor, die in Winnenden verkaufen. |
1897 |
Die Heilanstalt führt die Familienpflege ein. --- 22.10.: Ein Hilfsverein für rekonvaleszente Kranke wird gegründet. --- In der Lehmgrube am Bahnhof wird eine Dampfziegelei gebaut, die „Ziegelwarenfabrik Winnenden“. --- Das evangelische Vereinshaus (Albrecht-Bengel-Haus) wird eingeweiht. --- Die Kleinkinderschule zieht ins Bengel-Haus. --- Bei einem Brand im Haus des späteren Feuerwehrkommandanten Dobler verbrennt die 1847 gestiftete Fahne der Bürgerwehr. --- Eine Unfallmeldestelle wird eingerichtet. --- Friedrich Robert Wieland ist Müller der Neumühle. --- Kronenwirt Gottlieb Silberberger in Birkmannsweiler betätigt sich als Branntwein- und Holzhändler. --- In Hanweiler ist eine Pflichtfeuerwehr nachzuweisen. Erster Kommandant ist Wilhelm Schäfer. |
1898 |
6.1.: Der CVJM gründet einen Posaunenchor. --- 1.4.: Johann Georg Raisch wird Landjäger in Winnenden (bis 1.7.1899). --- Der „Bienenzuchtverein Winnenden“ wird gegründet. |
1899 |
1.7.: Christian Friedrich Aichinger wird Landjäger in Winnenden (bis 30.8.1902). --- Maria Aldinger pachtet den Buchenbachhof. --- Immanuel Friedrich Schwarz ist Schultheiß von Höfen (bis 1920). |
1900 |
8.2.: Am Ort der heutigen „Traube“ in Hanweiler brennt die Zehntscheuer ab. --- 12.8.: Die Feuerwehr feiert ihr fünfzigjähriges Jubiläum. 8.10.: Dr. Theodor Geßler leitet für ein knappes Jahr die Heilanstalt (bis 27.9.1901). --- Die Friedrichstraße und die Wilhelmstraße werden angelegt. --- Die Schlosserwerkstatt Drück macht durch Bäckereizubehör international auf sich aufmerksam. In der Wilhemstraße entsteht eine Fabrik. --- Winnenden hat 3736 Einwohner. --- Der Kirchengesangsverein hält im Vereinhaus erstmals seine Singstunden ab. --- Die Winnender „Stadtmusik“ wird aufgelöst. --- Das Gartenbauunternehmen Luckert („Blumen-Luckert“) wird gegründet. --- Das Möbelhaus Greiner wird gegründet. --- Gottlieb Pfuderer, Huf-- und Grobschmied aus Birkmannsweiler, übergibt sein Geschäft an seinen Sohn Gustav (später: Friseur Haag). --- Die Steinhauer- und Maurerfamilien Rommel und Klöpfer eröffnen ihre Betriebe in Birkmannsweiler. --- Bürg wird ans elektrische Leitungsnetz angeschlossen. |
1901 |
Karl Haug, Winnender Teilnehmer an der Strafexpedition gegen die Boxer in China, veröffentlicht Feldbriefe im Volks- und Anzeigenblatt. --- Mit Wilhelm Schwarz gibt der letzte Baumwollweber Birkmannsweilers sein Geschäft auf. --- Andreas Haller ist Ortsvorstand in Birkmannsweiler. --- Gottlieb Samuel Widmann wird Schultheiß von Hertmannsweiler (bis 1921). |
1902 |
15.2.: Dr. Heinrich Kreuser wird ärztlicher Direktor der Heilanstalt (bis 12.12.1917). --- Erstmals erscheint die von Immanuel Beck herausgegebene Winnentaler Anstaltszeitung. --- 4.7.: Die landwirtschaftliche Kolonie der Heilanstalt wird eröffnet. --- Auf Betreiben der Molkereigenossenschaften von Schwaikheim und Leutenbach wird auf der Murrbahn ein Milchzug eingeführt. --- Die Breuningsweiler Straße wird angelegt. --- 1.9.: Konrad Bühler wird Landjäger in Winnenden (bis 21.4.1904). --- Theodor Gottlieb Binder wird Lehrerin Höfen. --- In Höfen richten die Methodisten eine Sonntagsschule ein. --- In der Schlosskirche werden Öfen und Windfänge eingebaut. |
1903 |
Erstmals werden Pflegekräfte in Winnental in Kursen auf den Pflegedienst vorbereitet. --- 17.3.: Adolf Schiel, der Führer des deutschen Korps im Burenkrieg und ehemals Winnender Realschüler, hält einen Vortrag in der „Krone“. --- Die Feuerwehr richtet eine Weckerlinie ein. --- Die Feuerwehr in Hertmannsweiler erhält zwei Hydrantenwagen. |
1904 |
Nach einem Großbrand erhält die Wagnerstraße beim Diebsturm einen Durchbruch durch die Stadtmauer. --- 29.7.: Gemäß Erlass des württembergischen Innenministeriums wird „Winnenthal“ fortan ohne „h“ geschrieben. --- Der Winnender Gemeinderat plant die Zusammlegung von Real- und Lateinschule. --- In der Friedrichstraße wird eine Dauerausstellung Winnender Industrieprodukte eingerichtet. --- 21.4.: Johann Jakob Sommer wird Landjäger in Winnenden (bis 30.4.1907). --- 23.9.: Der Ortsgeistliche von Birkmannsweiler versieht künftig Pfarrdienste in Höfen. |
1905 |
Der Plan eines vom Elektrizätswerk mitbeheizten Schwimmbads am Zipfelbach scheitert aus Kostengründen. --- In der Palmerstraße wird die Papierhülsenfabrik Albert Eger gegründet von und ersetzt eine Garnzwirnerei. --- 9.5.: Die Winnender Schiller-Eiche wird gepflanzt. --- Winnenden hat 4414 Einwohner. --- Nach einem Vortrag des Weinsberger Weinbauinspektors Märlen im Gasthof „Krone“ entschließen sich die Zuhörer zur Gründung der „Weingärtnergenossenschaft Winnenden e.G.m.b.H.“. --- Für die Kirchwiesen entsteht eine Entwässerungsgenossenschaft. --- 20.5.: Nach Spätfrösten erfrieren zahlreiche Reben, Weinberge werden umgelegt. |
1906 |
18.1.: Die Milchgenossenschaft von Höfen wird gegründet. --- Das Taubstummenasyl der Paulinenpflege wird gebaut. --- Die Weinerträge sind extrem gering. Die Weinbaugenossenschaft beginnt mit dem Bau der großen Kelter beim Stadtgarten. --- Die Nebenstelle des Landjägerkorps wird an das Fernsprechnetz angeschlossen. --- Friedrich Knauer übernimmt die Apotheke am Marktplatz. --- Die Steinach- und Reichenbachquelle werden an die Wasserversorgung angeschlossen. --- Johann Krauter betreibt die Ruitzenmühle. --- Der Obst- und Gartenbauverein Birkmannsweiler wird gegründet. --- Das Milchhäusle in Höfen wird errichtet. --- Die Firma Gotthilf Benz wird als Installationsgeschäft und Schlosserei gegründet. |
1907 |
1.5.: Karl Fauth wird Landjäger in Winnenden (bis 30.6.1913). --- 1.7.: Ein Erlass des Könglichen Medizinalkollegiums ermöglicht auch in Winnental die unentgeltliche Behandlung mittelloser Patienten. Eine Diakonisse wird vom Diakonissenmutterhaus in Stuttgart nach Winnenden entsandt. --- Die Deutsche Partei gründet einen Ortsverein. --- Die Gotthilf Benz Turngerätefabrik wird gegründet. --- Hertmannsweiler erhält eine Wasserleitung. --- Der „Liederkranz“ in Hertmannsweiler wird gegründet. --- Wilhelm Widmayer wird Lehrer in Höfen. --- Die Stöckachkelter und die Ruitkelter werden auf Abbruch verkauft. |
1908 |
Georg Schmidgall wird Bürgermeister. --- Die Stadtbücherei wird von Privatleuten gegründet. --- Die Bäckerei Pflumm wird gegründet. --- Der Männergesangsverein Eintracht Hanweiler wird gegründet. --- 5.5.: Der Präzeptor Pflomm beginnt mit den Winnender „Fräulein“ das Frauenturnen. |
1909 |
Die Musikkappelle des Gesangsvereins Urbania wird gegründet (bis 1914). --- Der Winnender Fabrikant Karl Drück wird Hoflieferant. --- Die Verlags-, Handels- und Kunstdruckerei von Lämmle und Müllerschön wird gegründet. --- Der Erbeeranbau Breuningsweiler setzt ein. Angebaut wird die ertragreiche Sorte „Madame Moutot“. --- Ernst C. Spingler wird alleiniger Geschäftsführer der „Ziegelwarenfabrik Winnenden“. |
1910 |
13.2.: Der Gesangsverein „Frohsinn Birkmannsweiler“ wird neu gegründet. --- 1.4.: Per Konsistorialerlass wird die Gesamtkirchengemeinde Birkmannsweiler-Höfen-Baach gegründet. --- Die Heilanstalt erhält eine Anstaltsfeuerwehr. --- 18.10.: Die Heilanstalt nimmt den Männerpavillon (Station G) und den Frauenpavillon (Station F) in Betrieb. --- Ein großer Geflügelhof entsteht. --- Winnenden hat 4414 Einwohner. --- Auf dem Rossberg wird ein Aussichtsturm gebaut (1921 abgebrochen). --- Der jüdische Schauspieler Ignaz Lieblich aus Stuttgart wohnt in Winnenden, zieht aber bald nach Backnang. --- Die Kleinkinderschule erhält nach einem Gemeinderatsbeschluss eine zweite Gruppe. --- Eine Landjägernebenstelle in Oppelsbohm wird eingerichtet. --- Der „Radfahrverein“ tritt aus dem Radfahrerbund Mittlerer Neckar aus und löst sich wenig später auf. --- In Hertmannsweiler gründet sich eine Ortsgruppe des Rad- und Kraftfahrerbunds „Solidarität“. Ein Jahr später folgt Winnenden (Treffpunkt im „Hirsch“), 1913 Birkmannsweiler. --- Der Weinbau am Waiblinger Berg wird aufgegeben. --- Die Koppelesklinge (Schelmenholz) wird als „Gaulsfriedhof“ aufgegeben. --- Birkmannsweiler hat 433 Einwohner. |
1911 |
22.2.: Die Anwesen Gottlob Wagner und Hansjörg Wied am alten Fahrweg in Hanweiler brennen. --- 5.5.: Feuerwehrkommandant Dobler feiert sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum. --- 11.5.: Die Kelter in Höfen wird vom Blitz getroffen. --- Die Kirchwiesen werden entwässert. Der Zipfelbach wird begradigt. --- In Winnenden findet das Bezirksfest des landwirtschaftlichen Vereins statt. --- Gustav Aldinger pachtet den Buchenbachhof. --- Birkmannsweiler erhält ein Wasserrohrnetz. Dazu werden die Stolpenquelle und die Schnarrenbergquelle neu gefasst. --- Birkmannsweiler und Breuningsweiler werden ans Stromnetz angeschlossen. |
1912 |
Am Ort der im selben Jahr abgebrochenen Kelter wird das Rathaus von Birkmannsweiler gebaut. --- Der Seifensieder und Gemeinderat W. Kreh wird Landtagsabgeordneter. --- Die Krankenhauskapelle der Heilanstalt wird gegründet. --- Der Frauen-Turnbetrieb der Turngemeinde wird wieder eingestellt. --- 20.10.: Die Kirche in Höfen wird eingeweiht. Der Männergesangsverein „Eintracht“ Höfen-Baach wird gegründet. --- 16.11.: Bei einem schweren Erdbeben in Winnenden werden Wände und Kamine beschädigt. |
1913 |
15.3.: Die Pflichtfeuerwehr wird in eine freiwillige Feuerwehr umgewandelt. Baumeister Karl Krämer wird Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr (bis 1941), sein Stellvertreter ist der Wagnermeister Carl Grohs. --- Der Arbeitergesangverein „Konkordia“ wird gegründet. --- 1.7.1913: Jakob Illenberger wird Landjäger in Winnenden (bis 1.2.1914). --- 15.10.: Am Gasthof „Zum Schwanen“ findet die gemeinsame Löschübung der Freiwilligen Feuerwehr mit der Anstaltsfeuerwehr statt. – Johann Friedrich Kögel ist Ortsvorstand in Birkmannsweiler. --- Die Feuerwehr Höfen erhält einen Hydrantenwagen. --- Der Kleintierzüchterverein Winnenden wird gegründet. |