Ulrike Mischkolin

Biographie

Ulrike Mischkolin kommt 1968 zur Welt. Nach dem Abitur 1987 am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Crailsheim macht sie zunächst an der Fachschule des Klinikums Ingolstadt eine Ausbildung zur Ergotherapeutin und arbeitet danach von 1991 bis 1995 im Psychiatrischen Landeskrankenhaus Winnenden (heute: ZfP). Während einer Kinderpause ist sie ehrenamtlich im kirchlichen und sozialen Bereich tätig. Eine mehrjährige Ausbildung mit Abschlüssen in der Beratenden Seelsorge und in der Traumaberatung absolviert sie am Institut für Christliche Lebens- und Eheberatung (ICL). Seit 2011 ist Mischkolin als Referentin in der Frauen- und Gemeindearbeit tätig.
Seit 2013 arbeitet Mischkolin in ihrer Praxis für christliche psychologische Beratung, Seelsorge, Traumaberatung und Psychotherapie (HPG) in Winnenden. In den Jahren 2018 und 2019 bildet sie sich erneut beim ICL im Bereich der Familienaufstellung auf biblischer Grundlage fort. 2019 legt sie überdies die staatliche Prüfung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie ab und veröffentlicht das Buch „Getroffen: Getroffen an meinen wunden Punkten traf ich Gott“, das bearbeitete und erweiterte Vorträge und eigene Texte enthält.

Bezug zu Winnenden

Ulrike Mischkolin lebt seit 1991 in Winnenden und ist dort vielfach engagiert, leitete von 2005-2017 eine Waldspielgruppe für Mütter mit ihren Kleinkindern, singt in der von Gerhard Paulus geleiteten Kantorei, spielt seit 2003 im Blockflötenensemble „Noble Noyse“ unter der Leitung von Brigitte Gutemann, und wirkt aktiv in der christlichen Gemeinschaft, Asarja e.V. Winnenden mit.

Werk

Ulrike Mischkolins Getroffen! beruht auf einer Reihe von Vorträgen, gehalten bei verschiedener Gelegenheit von der Autorin selbst. Außerdem enthält der Band einzelne Gedichte und Gebete. Im Zentrum von Mischkolins Überlegungen stehen verschiedene Problemkreise: Ängste, die Vorstellung eines unabweisbaren Müssens und das Gefühl des eigenen Ungenügens. Dem hält sie die geliebte und sichere Identität entgegen, die Gläubige bei Gott finden.

Der erste Abschnitt, „Gut ist gut genug“ (S. 4-26) befasst sich mit dem Streben nach Perfektion, angetrieben vom Vergleich mit anderen und befeuert von Medien und Werbung. Eine mögliche Lösung könne sein, sich (dessen) bewusst zu werden, worin die ureigensten Talente liegen und aufzuhören, sich mit anders talentierten Menschen zu vergleichen. Ein weiterer Aspekt könne sein, im Glauben anzunehmen, dass man von Gott in elterlicher Liebe angenommen und zutiefst geliebt sei. Ein aus Schlüsselstellen des Neuen Testaments zusammengestellter „Liebesbrief Gottes“ soll eine Auseinandersetzung mit Gottes Liebe möglich machen. So kann es Mischkolin zufolge gelingen, auch Unvollständigkeit und Imperfektion hinzunehmen und dennoch nicht abzulassen vom Streben nach Veränderung.

Im zweiten Abschnitt, „Rebellion gegen das ewige ‚Müssen‘“ (Z. 27-48), analysiert Mischkolin verschiedene Formen des Müssens und die Frage, was denn mit diesem Müssen jeweils erreicht werden soll. Je nach Persönlichkeit ergeben sich verschiedenste Ziele. An die Stelle solcher Selbstüberforderung und Selbstsicherung setzt sie die Demut als Annahme der eigenen Möglichkeiten und Grenzen, die ihrerseits zu mehr Gelassenheit führe. Die Akzeptanz der Tatsache, dass man nicht Gott ist oder sein muss, führe zu mehr Entspannung, so Mischkolin. Eine Selbstzerstörung aus religiösen Motiven weist sie zurück und stützt sich auf den Gedanken einer gewährenden und nicht fordernden Liebe Gottes.

Den dritten und umfangreichsten Teil ihrer Überlegungen widmet sie dem Umgang mit seelischer Not: „Erste Hilfe in Sorgen und Ängsten“ (S. 49-84). Nach einer Begriffsbestimmung der Angst und einer Schilderung üblicher Formen des Umgangs mit Ängsten schildert sie zunächst die Herangehensweise der Kognitiven Verhaltenstherapie, die auf eine diskursive Auflösung von Ängsten zielt. Eine zweite Möglichkeit gründet in der vertrauensvollen Hingabe an die Weisheit Gottes. Daraus entwickelt sie vier Leitsätze. Es sei sinnvoll, in einer Krise eingefahrene Denkmuster zu hinterfragen. Zweitens könne es hilfreich sein, seine individuellen Denkens-, Verhaltens- und Gefühlsmuster, die aus Erlebtem resultieren, zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern. Drittens wende man sich voller Glauben und Vertrauen an Gott, um letztlich die Mittel zur Bewältigung der Krise zu empfangen. Wer in einer Krise mit seiner „Weisheit am Ende“ ist (S. 67), hat die Möglichkeit, sich verheißungsorientiert mit Gottes Weisheit auseinanderzusetzen. Verkörpert ist sie Mischkolin zufolge in Jesus Christus: Beim Lesen der Bibel, in der Predigt und in der eigenen religiösen Praxis sei die Begegnung mit Christus möglich.

Bibliographie

  • Mischkolin, Ulrike: Getroffen! Getroffen an meinen wunden Punkten traf ich Gott. Riga, Beau Bassin: Fromm, 2019
  • Homepage der Autorin: mischkolin.de (aufgerufen: 27.04.2021)