Togoisch-deutsche Beziehungen

1852

Die Norddeutsche Missionsgesellschaft beginnt mit der Missionierung der Ewe.

1856

Bernhard Schlegel beginnt seine Grammatik der Ewe-Sprache.

1857

Das Bremer Handelshaus F. M. Vietor & Söhne etabliert Handelsbeziehungen mit dem heutigen Togo.

1860

Otto von Corvin erwähnt in Die Geißler eine Heuschreckenplage in Togo: „Ganz kürzlich suchte ein Heuschrecken-Schwarm das Land Agone im Togo-Gebiet (Afrika) heim, so daß die Sonne verdunkelt wurde.“

1874

In Klein Popo eröffnet das Handelshaus Friedrich M. Vietor eine Niederlassung.

 

Bremer Handelsunternehmen gründen an der Sklavenküste Faktoreien, unter anderem in Bey Beach (heute: Lomé). In Klein Popo lässt sich das Handelshaus Wölber & Brohm nieder.

1882

Ein regelmäßiger Dampferverkehr der Woermannlinie verbindet Togo mit dem deutschen Kaiserreich.

1883

Die Familie Lawson, die Sippe des 1881 verstorbenen King G. A. Lawson II., richtet Hilfsgesuche an das Deutsche Reich.

1884

3.2.: Das deutsche Kriegsschiff „SMS Sophie“ geht vor Klein Popo vor Anker. Ein Landungskorps von etwa hundert Marineinfanteristen stürmt Klein Popo, um deutsche Interessen zu verteidigen. --- 5.3.: Untergeordnete Chiefs richten ein Protektoratsgesuch an den Kaiser. --- 2.7.: An Bord der „SMS Möwe“ erreicht Gustav Nachtigal mit zwei Geiseln Klein Popo und sucht sich Einfluss zu verschaffen. --- 5.7.: Gustav Nachtigal beansprucht durch die Hissung der Reichsflagge Togo für das Deutsche Reich. --- 5.9.: Nachtigal hisst die Reichsflagge in Porto Seguro. --- 15.11.: Auf der Kongo-Konferenz wird Togo dem Einflussbereich des Deutschen Reichs zugeordnet. ---Der gebürtige Ludwigsburger Julius Freiherr von Soden wird Oberkommissar von Togo.

1885

2.2.: Das Kanonenboot „SMS Möwe“ erzwingt die Absetzung von King Garsu in Bagida. --- 26.2.: In Togo werden der Verkauf von Sklaven und der Handel mit Sklaven verboten. --- März: Korvettenkapitän Bendemann von der „SMS Olga“ vereinbart in Verhandlungen mit Cecil Dudley, dem Commissioner der Briten in Keta, eine gerade Grenzlinie. --- 26.6.: Ernst Falkenthal trifft in Bagida Beach ein und bestimmt seinen Amtssitz zur ersten Hauptstadt des Protektorats. --- 3.11.: Der Kaiserliche Kommissar Falkenthal gründet eine aus Haussa bestehende Polizeitruppe. --- 25.12.: Frankreich tritt für einen Landgewinn in Guinea die Orte Petit Popo und Porto Seguro an die deutsche Kolonie Togo ab. --- Ernst Falkenthal wird Kommissar von Togoland.

1886

Falkenthal übernimmt offiziell Klein Popo.

1887

1.2.: Falkenthal und der Gouverneur von Dahomey, Jean Bayol, vereinbaren eine Grenzlinie zwischen Togo und Dahomey, die sich an den Meridianen orientiert.

Auf dem Plateau unweit von Sebe (heute: Zébé) lässt Falkenthal einen Amtssitz errichten. --- 23.7.: Das Deutsche Reich schließt einen weiteren Grenzvertrag mit Frankreich. --- Klein Popo erhält einen Amtmann, der gleichzeitig für die Abwicklung der Zölle zuständig ist. --- November: Jesco von Puttkamer, ein Neffe Bismarcks, wird interim Kaiserlicher Kommissar in Togo.

1888

2.2.-16.7.: Die Kolonialtruppen unter Curt von François stoßen ins Mossi-Gebiet vor. Die Sultanate Gonga und Dagmba für neutral erklärt. --- 1.3.: Klein Popo erhält ein Postamt. --- Juni: Stabsarzt Dr. Ludwig Wolf legt auf einem Hügel in der Landschaft Adeli die Station Bismarckburg an. --- Eugen von Zimmerer wird Kaiserlicher Kommissar in Togo.

1889

7.5.: Ludwig Wolf schließt mit Djabo Bukari dem Herrscher des Tschaudjo-Reichs, einen Protektoratsvertrag. --- Johann G. Christaller veröffentlicht Eine Reise in den Hinterländern von Togo: beschrieben von einem christlichen Neger und aus der Asante-Sprache übersetzt.

1890

7.5.: Jesco von Puttkamer lässt bei Palime die Station Misahöhe (heute: Missahoë) einrichten. --- 1.6.: Das Deutsche Reich und Großbritannien schließen einen Vertrag über den Grenzverlauf zwischen der Goldküste und Togo. --- In Köln werden die „Dahomey-Amazonen“, ein Corps aus Männern und Frauen aus dem deutschen Togo, das in exotischen Kostümen auftritt, zur Schau gestellt.

1891

Togo wird nicht mehr von Kamerun aus verwaltet. --- 9.11.: Unter Leitung des Lehrers Koebele wird die erste Regierungsschule in Klein-Popo mit 65 Kindern eröffnet.

1892

Jesco von Puttkamer wird Reichskommissar für Togo. --- Carl Stechert veröffentlicht in Berlin Astronomische Ortsbestimmungen, ausgeführt während einer Reise in dem deutschen Schutzgebiet Togo im Jahre 1891 von Hauptmann Kling.

1893

21.12.: Jesco von Puttkamer wird Landeshauptmann von Togo. --- An der Togoer Küste wird die erste Telegrafenlinie angelegt.

1894

17.10.: Die deutsche Togo-Hinterland-Expedition bricht von der Lome auf ins Landesinnere. --- 31.12.: Hans Gruner gründet in Kete-Kratschi die zweite deutsche Station im Togoer Hinterland. Gruner und Ernst von Carnap-Quernheimb schließen „Schutzverträge“ ab – mit Oberhäuptern der Reiche Gando (Nupe und Ilorin) sowie Gurma (Matschakuale und Pama).

1895

März: Der sogenannte „Towe-Aufstand“ wird von Ernst Baumann, dem Stationsvorstand der Misahöhe, niedergeschlagen. --- 25.3.: August Köhler, der neue Landeshauptmann, trifft in Lome ein.

1896

Das Deutsche Reich entsendet eine Expedition unter Valentin von Massow zur Eroberung Nordtogos. Dabei wird Jendi, die Hauptstadt der Dagomba, zerstört.

Auf Betreiben einiger Missionare und Afrikahändler wird die Bezahlung mit Branntwein abgeschafft.

1897

Lomé wird Regierungssitz. --- 23.7.: Ein deutsch-französisches Ankommen schlägt Gano und Gurma den Franzosen zu.

1898

August Köhler wird Gouverneur von Togo. Er gibt den Auftrag zur Errichtung des Gouverneurspalast in Lomé.

1899

14.11.: Deutschland und Großbritannien regeln im Samoa-Vertrag die Aufteilung des sogenannten Salaga-Gebietes. --- Die Landungsbrücke in Lomé wird geplant.

1900

Der Baumwollanbau wird vom Kolonialwirtschaftlichen Komitee eingeführt. --- Erstmals wird Kakao ausgeführt. --- Jendi, die Haupstadt des Dagomba-Reichs, wird der Kolonie angegliedert. --- Carl Hauptmann erwähnt Beobachtungen von Togoern in Aus meinem Tagebuch: „Ich sah Einwohner von Togo, hatte Gelegenheit, ihre Tänze und Gesänge zu beobachten, und empfand, wie die Künste immer mehr den leiblichen Zwecken entwachsen sind und in Geist und freie Schönheit sich verwandelt haben […]“. --- Ferdinand Wohltmann veröffentlicht bei Mittler in Berlin seinen Bericht über seine Togo-Reise: ausgeführt im Auftrag der Kolonial-Abteilung des Auswärtigen Amtes im Dezember 1899.

1902

21.2.: Die Verordnung zur Bestrafung des Sklavenhandels wird erlassen. --- Woldemar Horn wird Gouverneur. --- Eine Baumwollschule eingerichtet, um die fachmännische Pflege neu angelegter Baumwollfelder sicherzustellen.

1903

Julius Graf Zech auf Neuhofen wird kommissarisch stellvertretender Gouverneur. --- Eine Baumwollschule wird eröffnet und später zur Ackerbauschule erweitert.

1904

27.1.: Die Landungsbrücke in Lomé wird dem Verkehr übergeben. --- Der Bau der Küstenbahn beginnt. --- In Paul Grabeins Roman Im Wechsel der Zeit aus der Trilogie Vivat Academia! erhält der Protagonist Besuch von seinem Bundesbruder Heinz Rittner, der in Togo zu Ansehen gelangt ist: „‚Ich bin hier im Auftrage meiner Gesellschaft – ich bin nämlich wohlbestallter Direktor einer Plantagen-Gesellschaft in Togoland und herübergekommen, um Verhandlungen mit der Kolonial-Gesellschaft zu führen. Wir planen eine bedeutende Erweiterung unserer Unternehmungen.‘“ --- August Seidel publiziert bei Koch in Dresden den Sprachführer Togo-Sprachen: kurze Grammatiken, Vokabeln und Phrasensammlungen den drei Hauptsprachen in Togo: Ango-Ewe, Anecho-Ewe und Haussa.

1905

1.1.: Das bisherige Schutzgebiet Togoland wird in Togo umbenannt. Little Popo heißt von nun an Anecho (heute: Aného). --- Die Deutsch-Westafrikanische Bank wird gegründet. --- Heinrich Pohl promoviert in Bonn über „ältere deutsche Ansiedlungen in den Tropen zur Feststellung der Bedeutung von Togo, Kamerun und Deutsch-Ostafrika für die deutsche Auswanderung“. --- 11.5.: Woldemar Horn tritt wegen der fahrlässigen Tötung eines Gefangenen als Gouverneur zurück. --- Julius Graf Zech auf Neuhofen amtiert erneut als Gouverneur. --- Die Küstenbahn wird eröffnet.

1906

17.4.: Das Gouvernement von Togo setzt Prämien aus für die Anpflanzung von Frucht- und Nutzholzbäumen, von denen vor allem die Missionen profitieren. --- Ludwig Külz’ autobiograpisches Werk Als Tropenarzt in Afrika wird veröffentlicht. Praktiziert hat Külz zunächst in Klein Popo. --- Jakob Spieths Forschungsbericht Die Ewe-Stämme: Material zur Kunde des Ewe-Volkes in Deutsch-Togo erscheint bei Reimer in Berlin. Im selben Jahr veröffentlicht Spieth im Verlag der Nordeutschen Missions-Gesellschaft in Bremen die Schrift Die Eweer: Schilderung von Land und Leuten in Deutsch-Togo. --- Otto Arendt publiziert Die parlamentarischen Studienreisen nach West- und Ostafrika: Reisebriefe aus Togo, Kamerun und Deutsch-Ostafrika, die bei Schwetschke in Berlin erscheinen. --- Per Verordnung ist an Schulen außer der Landessprache ausschließlich die deutsche Sprache zugelassen.

1907

1.6.: Die Verordnung des Reichskanzlers über das Münzwesen und Geldwesen in den Schutzgebieten vom 1.2.1905 wird in Togo in Kraft gesetzt. Von nun an gilt die Reichsmarkrechnung. --- Die Kopfsteuer wird eingeführt. --- Hermann Schosser veröffentlicht im Verlag der Norddeutschen Missionsgesellschaft in Bremen die Schrift Akpafu: Ein Stück Kultur- und Missionsarbeit in Deutsch Togo. --- Die Inlandbahn wird eröffnet.

1909

Leo Frobenius durchquert auf seiner zweiten Expedition auch Togo. --- Im Berliner Verlag Schwetschke erscheint Wilhelm Preils Deutsch-französische Waffenbrüderschaft im Hinterlande von Togo und Dahomey. --- In Palime wird ein Krankenhaus für Einheimische eingerichtet. --- 24.9.: Das Sophie-Charlotte-Krankenhauses in Lomé wird eröffnet. --- Im Dresdner Koch-Verlag erscheint der von Josef Schönhärl herausgegebene Sammelband Volkskundliches aus Togo: Märchen und Fabeln, Sprichwörter und Rätsel, Lieder und Spiele, Sagen und Täuschungsspiele der Ewe-Neger von Togo.

1910

Edmund Brückner wird Gouverneur. --- Für die Norddeutsche Missions-Gesellschaft in Bremen veröffentlicht Martin Schlunk unter dem Übertitel Die Norddeutsche Mission in Togo beide Teilbände des Reiseberichts Meine Reise durchs Eweland. --- Einen weiteren Reisebericht publiziert Rudolf Wagner im Auftrag der illustrierten Zeitschrift Kolonie und Heimat: Eine Reise durch die deutschen Kolonien. Der dritte Band widmet sich Togo.

1911

In Freiburg erscheint Richard Büttners Togo. --- Die erste Regierungsfortbildungsschule Togos wird in Lomé eröffnet. --- Jakob Spieth veröffentlicht bei Vandenhoeck & Rupprecht in Göttingen Die Religion der Eweer in Süd-Togo.

1912

Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg-Schwerin wird Gouverneur. Ihn löst Hans Georg von Doering, der stellvertretende Gouverneur, in der Amtsführung ab. --- Ernst Paschen veröffentlicht seinen Bericht über die Reise zur Erforschung und Bekämpfung der Pocken in Togo im Auftrage des Reichs-Kolonialamtes, der bei Barth in Leipzig erscheint. --- Die evangelische Ewe-Kirche in Süd-Togo info

Schlunk, Martin. - Bremen : Verlag der Norddeutschen Missions-Gesellschaft, 1912

1913

19.1.: Togo erhält als erste deutsche Kolonie direkten Kabelanschluss die Heimat durch das Kabel Monrovia-Lomé. --- 12.10.: Die Einwohner von Lomé wenden sich in einer Eingabe an Kolonialstaatssekretär Wilhelm Solfs und fordern ein Ende der Korporalstrafen. --- Die Hinterlandbahn wird eröffnet.

1914

12.4.: Die Funkstation Togblekovhe, eine Sende- und Empfangsanlage für drahtlose Telegrafie, nimmt den Betrieb auf. --- 5.8.: Der stellvertretende Gouverneur von Doering erklärt Togo für neutral. --- 11.8.: Ein deutsches Kommando macht die Küstenfunkstelle Togblekovhe unbrauchbar. ---22.8.: Die deutschen Polizeitruppen versuchen bei Chra den Besatzungstruppen Widerstand entgegenzusetzen. --- 26.8.: Die deutschen Truppen zerstören die Funkstation Kamina. --- 27.8.: Togo wird an britische Truppen übergeben. --- 18.9.: Die Togo-Deutschen werden nach Dahomey in französische Gefangenschaft gebracht. --- Ernst Vollbehr malt in Togo etwa 150 Gemälde mit afrikanischen Motiven. --- In Georg Hirschfelds Die Belowsche Ecke wird ein Togoer Hausdiener namens Mungo erwähnt: „‚Vergiltst Du so die Wohltaten des Herrn Generaldirektors? Er hat Dich extra mit einem Obsttransport von Togo nach Bremen kommen lassen.‘“.

1916

Bei der Reichsdruckerei in Berlin erscheint der Bericht über das Verhalten der englischen und der unter englischem Oberbefehl stehenden französischen Truppen gegen die weiße Bevölkerung der deutschen Schutzgebiete Kamerun und Togo. Eine weitere Schrift des Kolonialamts in Berlin aus dem folgenden Jahr trägt den Titel Die Kolonialdeutschen aus Kamerun und Togo in französischer Gefangenschaft.

1919

Durch den Versailler Vertrag muss das Deutsche Reich die Kolonie Togo abtreten. --- In seinem Roman Sechs Schwaben und ein halber (Kap. 7: Der Schwabe Nr. 6 ½) erwähnt Adam Karillon einen Zwillingsbruder des Protagonisten Gruber, der angeblich in Togo verschollen sei: „Er war als Regierungsarzt ins Hinterland von Togo gegangen. Was im Kriege aus ihm geworden ist, vermag ich nicht zu sagen.“

1920

In Arthur Schurigs Briefroman Seltsame Liebesleute hat die weibliche Hauptfigur Agathe von Uechtritz einen Bruder, der als „Bezirkshauptmann“ in Togo vorgestellt wird: „ Er muß in zehn Tagen wieder nach seinem geliebten, uns so schrecklichen Togo.“ --- Der togoische Diplomat und Arzt Pedro Olympio legt in Euskirchen sein Abitur ab.

1925

Carl Einstein nimmt in seine Sammlung Afrikanische Märchen und Legenden auch Mythen aus Togo auf. Oft behandeln sie den Stoffkreis um den Hochgott Uwolowu.

1926

Siru Pedro Olympio promoviert in München Über gleichzeitiges Auftreten von spondylitis deformans und carcinoma ventriculi im Röntgenbild.

1928

Der spätere togoisch-französischer Arzt, Autor, Politiker Martin Aku studiert ab dem Wintersemester 1935/36 Medizin in Tübingen.

1931

Im Evangelischen Missionsverlag Stuttgart erscheint Edith Spieths Unter Ewe-Leuten in Togo: Erlebtes auf dem Missionsfeld im früheren Deutsch-Togo.

1935

Diedrich Westermann veröffentlicht bei de Gruyter in Berlin seine ethnographische Studie Die Glidyi-Ewe in Togo: Züge aus ihrem Gesellschaftsleben. --- Im Verlag der Norddeutschen Mission erscheinen Was die Kirchenordnung der Ewe-Kirche in Togo, Westafrika, uns für unsere Verhältnisse zu sagen hat von Philippus Hamer und der Band Kirchen-Ordnung der Evangelischen Ewe-Kirche in Togo, West-Afrika: Presbyterianische Ewe-Kirche.

1937

Unter dem Titel Beiträge zur Klimatologie von Togo veröffentlicht Edgar Heilgermann bei Preilipper seine Hamburger Dissertation.

1939

Nach der Berliner Togostraße wird eine angrenzende Kleingartenanlage in „Dauerkolonie Togo“ umbenannt (seit 2014: Dauerkleingartenverein Togo). --- Diedrich Westermann veröffentlicht bei de Gruyter in Berlin Die Ewe-Sprache in Togo: Eine praktische Einführung.

1941

O. F. Metzger publiziert Unsere alte Kolonie Togo. Der Band erscheint bei Neumann in Neudamm.

1952

Vertreter der Ewe legen dem UN-Treuhandrat ein Memorandum vor: Deutschland soll als ehemalige Kolonialmacht die durch Großbritannien und Frankreich verwalteten Landeshälften wieder vereinen und in die Unabhängigkeit führen

1954

Diedrich Westermanns Wörterbuch der Ewe-Sprache erscheint im Berliner Akademie-Verlag als Nachdruck.

1956

12.9.: Der Ingenieur und togoischer Politiker deutsch-afrikanischer Abstammung Nicolas Grunitzkywird zum ersten Staatspräsidenten Togos.

1960

Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg, der letzte deutscher Gouverneur Togos, besucht die eben erst unabhängig gewordene Republik Togo.

1961

In Lomé wird eine Zweigstelle des Goethe-Instituts eingerichtet.

Sylvanus E. Olympio besucht als erstes Staatsoberhaupt der Republik Togo die BRD und steuert die Vorrede bei zu Togo: die Geschichte eines afrikanischen Staates von der Vergangenheit bis zur Gegenwart, bei Konkordia in Bühl erschienen.

1962

Mit der oft behaupteten Vorbildhaftigkeit kolonialer Herrschaft in Togo befasst sich Manfred Nussbaum in Togo - eine Musterkolonie? Die Studie erscheint im Berliner Verlag Rütten und Loening.

1963

Erich Viering publiziert im MBK-Verlag in Bad Salzuflen Mission in Afrika ist nicht zu Ende seine Briefe aus Togo. --- Guy Acolatse wird unter Otto Westphal Spieler beim FC St. Pauli.

1965

Anton Reithinger erkundet für die Bundesstelle für Außenhandelsinformation mit einer in Köln erschienenen Studie Togo als Wirtschaftspartner.

1966

Bundespräsident Heinrich Lübke besucht die Republik Togo.

1967

Die BRD unterstützt den Bau des Tiefseehafens von Lomé.

1970

Auf Vorschlag Harald Ganns, des deutschen Botschafters in Togo, übernimmt Gottlieb Göller die Verantwortung als Trainer der togoischen Nationalmannschaft.

1972

Im Kölner Afrika-Verlag erscheint ein Togo-Panorama.

1974

Die togoische Verlegerin Christiane Ekué studiert in Saarbrücken.

1981

In Stuttgart gibt die Deutsch-Togolesische Gesellschaft erstmals die Togo-Rundschau : Informationen aus Politik, Kultur, Sport, Tourismus, Wirtschaft und den deutsch-togoischen Beziehungen info

heraus.

1984

In Deutschland und vor allem in Togo werden (unter anderem mit einigen Sonderbriefmarken) „100 Jahre deutsch-togoische Freundschaft“ gefeiert. --- 19.-21.3.: An der Université du Bénin (Lomé) findet das deutsch-togolesisches Geschichtsseminar Togo seit der Berliner Konferenz: 1884-1984 statt. Der Kongressbericht erscheint im Verlag der Bonner Afrika-Stiftung. --- Heinz Radke veröffentlicht für die Bayerisch-Togoischen Gesellschaft den in Mittenwald erschienen Katalog zu einer Ausstellung unter dem Titel Togo und Deutschland: 1884- 1984: Freundschaft mit Tradition im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München vom 9.4.-31.5.1984. --- 9.3.: Günter Herrmann veröffentlicht für die Deutsch-Togolesische Gesellschaft den Band 100 Jahre Freundschaft , der mit der 1884 beginnenden Kolonialzeit einsetzt. --- Mit Les cent ans des relations germano-togolaises: le souvenir de l’Allemagne au Togo ergänzt Rainer Gepperth für die Hanns-Seidel-Stiftung die Feierlichkeiten um die Hundertjahrfeier der deutsch-togolesischen Beziehungen um die Perspektive der Togoer. --- Peter Sebald veröffentlicht Togo 1884–1914. Eine Geschichte der deutschen „Musterkolonie“ auf der Grundlage amtlicher Quellen, erschienen im Akademie-Verlag in Berlin.

1985

Christel Adick veröffentlicht bei Böhlau in Köln Theorie und Analyse kolonialer Lehrpläne : Beispiele aus Deutsch-Togo.

1986

In Berlin erscheint Hartmut Brandts Perspektiven der Agrarentwicklung in Togo.

1988

Peter Sebald veröffentlicht Togo achtzehnhundertvierundachtzig - 1914: Eine Geschichte der deutschen „Musterkolonie“ auf der Grundlage amtlicher Quellen. Die Studie erscheint im Berliner Akademie-Verlag. --- Tobias Wendl und Daniela Weise drehen bei der IWF in Göttingen die Dokumentation Petatrõtrõ-Fest: Die Besessenen tanzen ihre Geister (Ewe, Süd-Togo).

1989

Raphael Q. Avornyo veröffentlicht bei Lang in Frankfurt seine völkerrechtliche Studie Deutschland und Togo: 1847-1987.

1991

János Riesz gibt für das Bayreuther Institut für Afrikanistik die Studie Le champ littéraire Togolais heraus. --- Ralph Erbar publiziert bei Steiner in Stuttgart Ein „Platz an der Sonne“? Die Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte der deutschen Kolonie Togo 1884-1914.

1994

Wolfgang Lauber gibt den Band Deutsche Architektur in Togo 1884–1914 heraus. Er erscheint im Karl Krämer Verlag in Stuttgart.

1995

Die Heidelberger Mediengruppe produziert die Anani Attih und Georg Burkart erstellte Sammlung Schrägspur Togo: Tam-Tam: traditionelle Musik und Tänze aus Westafrika: eine musikalische Reise durch die togolesische Kultur - Brautwerbung, Jagd, Geistertanz, Fetisch und Beerdigungs-Rhythmen.

1996

Adjaï Paulin Oloukpona-Yinnon promoviert an der Université du Bénin in Lomé über die Kolonialzeit: Unter deutschen Palmen: die „Musterkolonie“ Togo im Spiegel deutscher Kolonialliteratur (1884 - 1944). Die Dissertation erscheint außerdem im Frankfurter Verlag für Interkulturelle Kommunikation.

1997

Eberhard Vogel wird Trainer der togoischen Fußball-Nationalmannschaft.

1998

Fauzija Kassindjas Autobiographie Niemand sieht dich, wenn du weinst erscheint unter dem deutschen Titel bei Blessing in München. Die Autorin hatte sich zuvor auf der Flucht vor ihrer Beschneidung in Deutschland aufgehalten. --- Christiane Krambeck veröffentlicht für den Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein in Kiel die Studie Togo: eine Gesamtschau als Beitrag zur Frage der Rückkehrgefährdung togoischer Flüchtlinge.

1999

Joseph Kastenbauer wird Honorarkonsul der Republik Togo.

2000

Bei Goldmann erscheint Fauziya Kassindjas Roman Niemand sieht dich, wenn du weinst (orig.: Do They Hear You When You Cry) in der Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. --- Uwe Schott gibt Briefe und Bericht aus Togo 1903/04 und 1913 von Emma Küster und Gustav Küster heraus.

2003

Bei Herrmann in Stuttgart wird der von Günter Herrmann und Peter Sebald veröffentlichte Band Die Deutschen in Togo: die deutsche Kolonialära in der Geschichte Togos 1884 - 1914; Daten, Bilder, Fakten verlegt.

2004

Celia Sokolowsky veröffentlicht im Stuttgarter ibidem-Verlag ihre Studie Sprachenpolitik des deutschen Kolonialismus: Deutschunterricht als Mittel imperialer Herrschaftssicherung in Togo (1884-1914).

2005

29.4.: Das Goethe-Institut in Lomé wird nach einer Vorankündigung von vermutlich regierungsnahen Personen beschossen, gestürmt und teilweise in Brand gesteckt, weil Deutschland nach Auffassung der Regierung die Opposition unterstütze. --- Monika Firla veröffentlicht für das Stuttgarter Linden-Museum den Biographienband Siru Pedro Olympio, Matthias Yawo Anthony und Martin Aku. Drei togolesische Mediziner in Deutschland 1914-38 und ihr weiterer Lebensweg. Stuttgart/ Referat Afrika, 2005.

2006

18.2.: Otto Pfister ist bis zu seinem Rücktritt im Juni Trainer der togoischen Fußball-Nationalmannschaft. --- Kokou Azamede veröffentlicht im Jahrbuch für europäische Ethnologie( Bd. 3, F. 1, S. 81-98) den Aufsatz Vom Komla-Kuma zu Albert Wilhelm Binder : die Autobiografie eines afrikanischen Pastors aus Deutsch-Togo 1858-1934.

2007

Die togoische Mannschaft qualifiziert sich für die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. --- John Togbé Kangni promoviert an der Pädagogischen Hochschule Freiburg über Fremdsprache Deutsch in Togo und ihre Funktion im togolesischen Erziehungs- und Bildungssystem. --- Die Lübecker Völkerkundesammlung zeigt die Ausstellung Togo direkt: Aus der Sammlung Karl-Heinz Krieg, den Katalog betreut Didier Amevi Ahadsi.

2009

Olaf Müller-Teuts Debütroman Afrikanisches Schattenspiel erscheint: Einer der Protagonisten ist Togoer, die Handlung spielt zum Teil in Togo. --- Im Iatrios-Verlag erscheint die deutsche Übersetzung von El Lokos Roman Das Kuckucksei Ahoba.

2011

Jonas Bakoubayi Billy veröffentlicht den bei J.H. Röll in Dettelbach erschienen Band Musterkolonie des Rassenstaats: Togo in der kolonialpolitischen Propaganda und Planung Deutschlands 1919–1943.

2012

Hans-Joachim Mader veröffentlicht den Roman Basmas Lächeln. Er behandelt den Einsatz eines deutschen Ökologen im Dienst einer französischen Ögesellschaft in Togo. --- Die Universität in Lomé und die Universität Tübingen unterzeichnen ein Kooperationsabkommen.

2013

Im Maisacher Kopp-Verlag erscheint der von Reinhard Klein-Arendt und Peter Sebald verfasste Geschichtsband Kamina: Des Kaisers Großfunkstation in Afrika: Telefunken in der deutschen Kolonie Togo 1911-1914. --- Peter Sebald publiziert Die deutsche Togo 1884–1914. Auswirkungen einer Fremdherrschaft, erschienen bei C.H. Links in Berlin.

2014

Volker Berresheim löst Joseph Weiß als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Togo ab.

2016

Rebekka Habermas publiziert bei S. Fischer in Frankfurt am Main Skandal in Togo: Ein Kapitel deutscher Kolonialherrschaft.

2017

Für den Kongress des Humboldt-Kollegs 2014 in Lomé erscheint der von Amatso Obikoli Assemboni herausgegebene Band Postkolonialität denken: Spektren germanistischer Forschung in Togo, verlegt im Wiener Praesens-Verlag.