Tansanisch-deutsche Beziehungen
1848 |
Die Schwaben Johannes Rebmann und Johann Ludwig Krapf entdecken im Dienst der anglikanischen Church Missionary Society den Kilimandscharo. |
1853 |
Das Hamburger Handelshaus Hansing & Co richtet auf Sansibar ebenso wie die Firma O’Swald & Co eine Faktorei ein. |
1866 |
Salme, die Prinzessin von Sansibar, geht eine Beziehung mit dem Hamburger Kaufmann Rudolph Heinrich Ruete ein und heiratet ihn in Aden. |
1869 |
Carl Claus von der Decken veröffentlicht bei Winter in Leipzig Die Insel Sansibar. Reisen nach dem Niassasee und dem Schneeberge Kilimandscharo. |
1884 |
Carl Peters trifft mit zwei Gefährten, Dr. Carl Jühlke und Joachim von Pfeil, in Sansibar ein. Bei einer der ersten Usagra-Expedition schließen sie mit schriftunkundigen Hauptleuten in den Regionen Usegua, Nguru, Usagara und Ukami „Schutzverträge“ ab. --- 28.3.: Graf Behr-Bandelin und Carl Peters gründen in Berlin die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft (engl. German East Africa Company) als Gesellschaft für deutsche Kolonisation (GfdK). |
1885 |
12.2.: Joachim Graf von Pfeil unternimmt die Erste Nyassa-Expedition in Richtung des Nyassasee im Südwesten der späteren Kolonie Deutsch-Ostafrika. --- Februar-März: Der Geologe Karl Wilhelm Schmidt und Kurt Weiß brechen zur Zweiten Usagra-Expedition auf. --- März-April: Unter der Leitung von Claus von Anderten, Ernst von Carnap-Quernheimb und Gustav Hörnecke bricht die Tana-Expedition zur Erforschung des Viktoria-Sees auf. --- April: Die Nyanza-Expedition unter der Leitung Albrecht von Bülow und Major Diedrich von Devivéres muss angebrochen werden. --- April bis Juni: Karl Ludwig Jühlke und Kurt Weiß unternehmen die Erste Kilimandscharo-Expedition, die mit einem Vertragsabschluss am 19.6. endet. --- 27.2.: Otto von Bismarck und Wilhelm I. stellen Carl Peters für seine Erwerbungen in Ostafrika einen Schutzbrief aus. --- 2.4.: Carl Peters gründet in Berlin die Kommanditgesellschaft „Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft Karl Peters und Genossen“. --- 10.6.: Joachim Graf von Pfeil unterzeichnet im Rahmen der Khutu-Expedition mit einem Lokalherrscher von Khutu, Golongo, einen Schutzvertrag ab. --- 7.8.: Fünf Kreuzer des Ostafrikanischen Kreuzergeschwaders unter Admiral Eduard von Knorr drohen mit dem Beschuss des Sultanspalasts und zwingen Bargash, den Sultan von Sansibar, zur Anerkennung der deutschen Festlandansprüche. --- September-Oktober: Rochus Schmidt erforscht das Usaramo-Gebiet. --- November: Joachim Graf von Pfeil verkündet bei der Zweiten Nyassa-Expedition Ansprüche auf die Gebiete Ubena, Uhehe, Magindo, Mahenge und Matschonde. --- Dezember: Im Rahmen der Zweiten Kilimandscharo-Expedition wird unter Protesten der Lokalbevölkerung die landwirtschaftliche Station Korogwe eingerichtet. --- Der Landschaftsmaler und Illustrator Rudolf Hellgrewe unternimmt eine Reise nach Ostafrika, wo zahlreiche Bilder entstehen. |
1886 |
9.1.: Albrecht von Bülow als Leiter der Gasi-Expedition schließt mit Mbaruk, einem Gegner Sansibars, einen Protektionsvertrag ab. --- Januar: Claus von Anderten knüpft im Rahmen der Sabaki-Expedition Kontakte mit den Galla und beansprucht Giriyama, die Wanika-Länder, die Galla-Gebiete und Ukamba. --- März-Mai: Die Zweite Usagra-Expedition unter Eugen Krenzler und Emil von Zelewski führt zur Gründung der Stationen Dunda, Madimola und Usungula am Kingani. --- 29.10.: Ein deutsch-britisches Abkommen grenzt wechselseitig die Einflusssphären in Ostafrika ab. --- 24.11.: In Berlin wird die Deutsch-Ostafrikanische Plantagengesellschaft gegründet. Erster Leiter wird Felix von Behr-Bandelin. --- Herbst: Karl Wilhelm Schmidt leitet im Rahmen der Deutschen Ostafrika-Expedition die geologische Untersuchung der Regionen Ukami, Usagara und Useguha im Zentrum des späteren Deutsch-Ostafrika. --- Die Memoiren einer arabischen Prinzessin von Emilie Ruete (d. i. Salme, Prinzessin von Sansibar) erscheinen im Berliner Verlag Luckhardt. |
1887 |
Februar: Mit Carl Peters als erstem Präsidenten gründet sich die „Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft“ (DOAG). --- Die „Evangelische Missionsgesellschaft für Deutsch-Ostafrika“ (EMDOA) wird gegründet. Sie errichtet eine Missionsstation in Daressalam und ein Krankenhaus auf Sansibar. |
1888 |
Bagamoyo wird Hauptstadt von Deutsch-Ostafrika. --- Unter der Ägide des Kölner Erzbischofs wird der Afrika-Verein deutscher Katholiken gegründet, dessen Missionsarbeit sich auf Ostafrika beschränkt. --- 28.4.: Die DOAG schließt einen Vertrag mit Sultan Chalifa ibn Said von Sansibar und übernimmt gegen eine jährliche Pachtsumme die Verwaltung des sansibarischen Festlandes sowie die Erhebung der Küstenzölle. --- 16.8.: Der deutsche Offizier Emil von Zelewski und seine Männer entweihen eine Moschee und lösen damit einen Aufstand der ostafrikanischer Küstenvölker aus. --- Die Reichsregierung beauftragt Adolph Woermann, Pläne zur Einrichtung eines Liniendienstes nach Ostafrika auszuarbeiten. --- Carl Falkenhorst veröffentlicht in Leipzig Der Zauberer vom Kilima-Ndjaro. Adlers Kriegs- und Jagdabenteuer in Ostafrika. --- Hans Meyer veröffentlicht im Berliner Verlag Meidinger Zum Schneedom des Kilimandscharo mit 40 Photographien aus Deutsch-Ostafrika. --- Bei Zenker in Berlin erscheint Rudolf Hellgrewes Aus Deutsch-Ost-Afrika: Wanderbilder. |
1889 |
6.10.: Hans Meyer und der Österreicher Ludwig Purtscheller besteigen den Kilimandscharo. Einen Lavabrocken von der Spitze lässt Wilhelm II. in dem Wandschmuck des Grottensaals im Neuen Palais einarbeiten. --- 15.12.: Abushiri ibn Salim al-Harthi („Buschiri“), der Anführer des Aufstands der Küstenbevölkerung, wird öffentlich gehängt. --- Gustav Michahelles wird als Nachfolger von Otto Arendt Konsul und Generalkonsul in Sansibar. --- Frieda von Bülow publiziert bei Walther & Apolant in Berlin ihre Reisescizzen und Tagebuchblätter aus Deutsch-Ostafrika. |
1890 |
19.4.: Ein Konsortium deutscher Banken und den Hamburger Kaufleute, darunter Adolph Woermann, F. Laeisz, August Bolten und Hansen & Co. gründen die Deutsche Ost-Afrika Linie. --- Hermann von Wissmann schlägt den Küstenaufstand in Ostafrika nieder. Erstmals kommen Askari aus dem Sudan und Mosambik zum Einsatz. --- 1.7.: Großbritannien und das Deutsche Reich schließen das Helogland-Sansibar-Abkommen. --- Die EMDOA tritt an Pastor Friedrich von Bodelschwingh herab, mit den Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel die Ostafrika-Mission voranzutreiben. Vom Küstenort Tanga aus beginnt man in den Usambara-Bergen Stationen mit Schulen zu errichten, darunter die Missionsstation Hohenfriedeberg. --- Der schlesische Arzt und vormalige Gouverneur von Äquatoria, Emin Pascha (d. i. Eduard Karl Oskar Theodor Schnitzer), errichtet nach seinem Übertritt von osmanischen in deutsche Dienste in Bukoba am Viktoriasee eine Station. Noch im selben Jahr erscheint bei Bachem in Köln August Schynses Reisetagebuch Mit Stanley und Emin Pascha durch Deutsch Ost-Africa. --- Die Behörden von Deutsch-Ostafrika gründen eine Bezirksnebenstelle auf dem Hügel in der heutigen Stadtmitte von Mwanza. --- Carl Falkenhorst veröffentlicht Auf Bergeshöhen Deutsch-Afrikas. --- Am Victoriasee lässt das Unternehmen Schülke & Mayr eine Station zur Erprobung von Lysol und anderer medizinischer Erzeugnisse anlegen. --- Bei Brockhaus in Leipzig erscheint Brix Försters Deutsch-Ostafrika: Geographie und Geschichte der Colonie. --- Jakob Sturtz veröffentlicht bei Mittler in Berlin Land und Leute in Deutsch-Ost-Afrika: Erinnerungen aus der ersten Zeit des Aufstandes und der Blokade. |
1891 |
1.1.: Das Deutsche Reich übernimmt formell die Schutzherrschaft über Deutsch-Ostafrika. --- 22.3.: Die Schutztruppe in Ostafrika wird gegründet. --- Juli: Emil von Zelewski beginnt eine Strafexpedition gegen die Hehe. --- 9.4.: Tanga wird Sitz des Bezirksamtes des gleichnamigen Bezirks. --- 17.8.: Die Hehe unter Mkwavinyika Munyigumba Mwamuyinga überraschen bei Lugalo Emil von Zelewski und überfallen den Expeditionszug. --- Hermann von Wissmann lässt die Boma Kiboscho (Kibosho) des Häuptlings Sinna durch deutsche Kolonialtruppen stürmen. --- Oscar Baumann veröffentlicht bei Reimer in Berlin Usambara und seine Nachbargebiete. Allgemeine Darstellung des nordöstlichen Deutsch-Ostafrika und seiner Bewohner auf Grund einer im Auftrag der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft im Jahre 1890 ausgeführten Reise. --- Friedrich von Nettelbladt veröffentlicht bei Brockhaus in Leipzig Suaheli Dragoman: Gespräche, Wörterbuch und practische Anleitungen zum Verkehr mit den Eingeborenen in Deutsch-Ostafrika. --- Hugo von Behr veröffentlicht bei Brockhaus in Leipzig Kriegsbilder aus dem Araberaufstande in Deutsch-Ostafrika. --- Spamer in Leipzig verlegt Paul Reichards Deutsch-Ostafrika: das Land und seine Bewohner, seine politische und wirtschaftliche Entwickelung. – Im Verlag der Evangelischen Missionsgesellschaft erscheint Franz Kornrumpf Die Anfänge der evangelischen Mission in Deutsch-Ost-Afrika. |
1892 |
Der Marinemaler Themistokles von Eckenbrecher hält sich zu Studienzwecken in Deutsch-Ostafrika auf. --- Die Kolonialbehörden beginnen mit der planmäßigen Errichtung der Stadt und des Hafens von Mwanza. --- Als zweiter Teil von Carl Falkenhorsts Schwarze Fürsten erscheint in Leipzig der Band Ostafrika. --- Das Unternehmen Schülke & Mayer gründet die private Afrikanische-Seen-Post. --- Im Leipziger Verlag Wallmann erscheint Carl Pauls zeitgeschichtliche Studie Das Evangelium in Deutsch-Ostafrika. --- Friedrich Kallenberg veröffentlicht bei Beck in München Auf dem Kriegspfad gegen die Massai: Eine Frühlingsfahrt nach Deutsch-Ostafrika. --- Rochus Schmidt publiziert bei Trowitzsch in Frankfurt an der Oder Geschichte des Araberaufstandes in Ost-Afrika : seine Entstehung, seine Niederwerfung und seine Folgen. --- Im Verlag der Buchhandlung der Berliner evangelischen Missionsgesellschaft erscheint Julius Richters Evangelische Mission im Nyassa-Lande. --- Georg Richelmann publiziert bei Creutz in Magdeburg Meine Erlebnisse in der Wissmann-Truppe. |
1893 |
Moschi wird Verwaltungssitz eines Bezirksamtes der deutschen Kolonialverwaltung. --- Juni: Die Bauarbeiten an der Usambara-Bahn beginnen. --- 23.10.: Oberst Friedrich von Schele wird Kommandeur der Schutztruppe (bis 25.3.1895). --- Der Diplomat und Archäologen Max Freiherr von Oppenheim erwirbt Land in Ost-Usambara und regt die Gründung der Rheinische Handel-Plantagen-Gesellschaft unter Federführung des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Cie. am 6.2.1895 in Köln an. --- In Berlin wird die Usambara-Kaffeebaugesellschaft gegründet. --- Rudolf Scipio veröffentlicht im Leipziger Verlag Abel & Müller: In Deutsch-Ostafrika: Erlebnisse eines jungen Kaufmanns: Für die Jugend erzählt. --- Im Berliner Verlag Elsner erscheint Christian G. Barths Chuo cha kwanza: Fibel für die deutschen Schulen in Ost-Afrika. |
1894 |
28.10.: Deutsche Truppen unter dem neuen Befehlshaber Oberst Freiherr Friedrich von Schele erobern die von den Hehe unter Chief Mkwawa verteidigte Festung Kalenga bei Iringa. --- Otto Warburg publiziert Die Kulturpflanzen Usambaras. --- Bei Reimer in Berlin erscheint Franz Stuhlmanns einbändige Ausgabe des Reiseberichts Mit Emin Pascha ins Herz von Afrika. --- Die Buchhandlung der Berliner evangelischen Missionsgesellschaft Alexander Merenskys Deutsche Arbeit am Njaßa. --- Hans Hermann von Schweinitz veröffentlicht bei Walther in Berlin Deutsch-Ost-Afrika in Krieg und Frieden. --- Emil Steudel publiziert bei Vogel in Leipzig Die perniciöse Malaria in Deutsch-Ostafrika. |
1895 |
25.5.: Oberstleutnant Lothar von Trotha wird Kommandeur der Schutztruppe (bis 17.8.1897). --- Bamberg erscheinen Rudolf Hochmeisters Kulturbilder aus Deutsch-Ostafrika. --- August Seidel veröffentlicht sein Handbuch der Shambala-Sprache in Usambara, Deutsch-Ostafrika, das neben Texten auch ein zweisprachiges Wörterbuch enthält. --- Wilhelm Bornhardt wird vom Auswärtigen Amt als Geologe und Bergbaufachmann nach Deutsch-Ostafrika berufen, um die Steinkohlelagerstätten am Njassa-See zu erkunden. --- Der Geologe Friedrich Moritz Stapff reist im Auftrag der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft nach Deutsch-Ostafrika, um das Schwemmgoldvorkommen im Usambaratal zu untersuchen. --- Albert Poensgen gründet die Westdeutsche Handels- und Plantagengesellschaft Düsseldorf. --- In Berlin wird die Kilimandjaro-Handels- und Landwirtschaftsgesellschaft, zuvor Kilimandjaro-Straußenzuchtgesellschaft, ins Leben gerufen. |
1896 |
In West-Usambara wird die biologisch-landwirtschaftliche Teststation Kwai errichtet. --- In Daressalam erscheint Walter von Saint Paul-Illaires Swahili-Sprachführer. --- In Dresden und Leipzig erscheint Carl Falkenhorsts Zum Schneedom des Kilimandscharo. --- In Berlin wird das Usindja-Gold-Syndikat und spätere Victoria-Njansa-Gold-Syndikat gegründet. |
1897 |
26.4.: Carl Peters wird seines Amts als Reichskommissar für Ostafrika enthoben. --- Richard Hindorf umgeht das mexikanische Sisal-Minopol und führt mit Setzlingen aus Florida den Sisalanbau in Deutsch-Ostafrika ein. --- 22.9.: Generalmajor Eduard von Liebert wird Kommandant der Schutztruppe (bis 12.3.1901). --- 1.10.: Das Kaiserliche Gouvernements-Krankenhaus in Daressalam, erbaut nach Plänen des Regierungsbaumeisters August Wißkow, wird eröffnet. --- Die Herrnhuter Brüdergemeine übernimmt von der London Missionary Society die Mission im Unyamwezi-Gebiet. Gemeimsam mit Edmund Dahl und Rudolf Stern baut der Schweizer Konrad Meier eine Missionsstation auf und gründet weitere Stationen in Kitunda (1901), Sikonge (1902), Ipole (1903) und Kipembabwe (1903). --- In Essen an der Ruhr wird die Sigi-Pflanzungsgesellschaft m.b.H. gegründet. --- Für die Berliner evangelische Missionsgesellschaft veröffentlicht Martha Eitner Berliner Mission im Njassa-Lande (Deutsch-Ostafrika). |
1898 |
Nach einem Entwurf von Friedrich Gurlitt wird in Daressalam die Azania-Front-Kathedrale gebaut. --- In Deutsch-Ostafrika wird die sogenannte Hüttensteuer eingeführt. --- Carl Velten publiziert in Berlin Märchen und Erzählungen der Suaheli, außerdem erscheinen Gebräuche der Suaheli und Erklärung einiger ostafrikanischer Ortsnamen. --- Die Evangelische Missionsgesellschaft für Deutsch-Ostafrika veröffentlicht unter dem Titel Ushimulezi: fungu ja kaili ein Kishambaa-Lesebuch für den Missionsgebrauch, das in Gütersloh bei Bertelsmann erscheint. --- Bei Paetel in Berlin wird Bruno Hassensteins und C. Waldemar Werthers Die mittleren Hochländer des nördlichen Deutsch-Ost-Afrika: Wissenschaftliche Ergebnisse der Irangi-Expedition 1896-1897. --- Unter dem Titel Chuo cha masomo veröffentlicht Oswald Rutz in Zusammenarbeit mit Paul Blank bei Sittenfeld in Berlin ein Lesebuch für die Schulen in Deutsch-Ostafrika. |
1899 |
26.2.: Willy von Roy gibt erstmals die Deutsch-Ostafrikanische Zeitung (DOAZ) heraus, die in Daressalam erscheint. --- Frieda von Bülow veröffentlicht Im Lande der Verheißung. Ein Kolonialroman um Carl Peters. --- 6.6.: Saadani wird wegen der Teilnahme Sultan Bwana Heris am Küstenaufstand durch deutsche Kriegsschiffe beschossen. --- Carl Velten publiziert Die Sprache der Wahehe: Grammatik und Wörterbuch und Kikami, die Sprache der Wakami in Deutsch-Ostafrika. --- Justus Strandes veröffentlicht in Berlin Die Portugiesenzeit von Deutsch- und Englisch-Ostafrika. --- In der Missionsbuchhandlung der Herrnhuter Brüdergemeine erscheint Nach Deutsch-Ostafrika: Reisebriefe von Frau Missionar Anna Zeeb. --- In Augsburg wird Im Dienste des Kreuzes: Erinnerungen aus meinem Missionsleben in Deutsch-Ostafrika von Alfons Maria Adams veröffentlicht. |
1900 |
Der Militärposten und die Siedlung Aruscha werden gegründet. --- Magdalene und Tom Prince lassen sich in West-Usambara unweit von Wilhelmstal (heute: Lushoto) nieder. Sie gründen dort die Kaffee-Plantage Sakkarani. --- Carl Velten veröffentlicht Die Spitznamen der Europäer bei den Suaheli. --- Wilhelm Bornhardt veröffentlicht bei Dietrich Reimer in Berlin das Standardwerk Zur Oberflächengestalt und Geologie Deutsch-Ostafrikas. --- In Koblenz wird die Lindi-Hinterland-Gesellschaft m. b. H. als Neugründung der in Wiesbaden ansässigen Karl Perrot & Co. Deutsche Lindi-, Handels- und Plantagengesellschaft ins Leben gerufen. --- Paul Kollmann publiziert im Berliner Verlag Schall Auf deutschem Boden in Afrika: Ernste und heitere Erlebnisse. |
1901 |
12.3.: Major Gustav Adolf Graf von Götzen wird Kommandant der Schutztruppe (bis 14.4.1906). --- Carl Velten veröffentlicht Grammatik des Kinyamuesi, der Sprache der Wanyamuesi in Deutsch-Ostafrika nebst Wörterverzeichnis, ferner die in Göttingen verlegte Praktische Anleitung zur Erlernung der arabischen Schrift der Suaheli und Reiseschilderungen der Suaheli. --- Carl Uhlig forschte 1901 am Kilimandscharo und besteigt den Gipfel des Meru. --- In Tukuyu wird der Amtssitz des Bezirks Langenburg eingerichtet. |
1902 |
Otto Schloifer gründet die Centralafrikanische Seen-Gesellschaft. --- In den Usambarabergen wird das Biologisch-Landwirtschaftliche Institut Amani gegründet, wo sich später Robert Koch mit der Erforschung der Schlafkrankheit befasst. Koch experimentiert insbesondere mit dem arsenhaltigen Wirkstoff Atoxyl, das die überwiegend afrikanischen Patienten schwer schädigt. Von Amani aus wird das Usambara-Veilchen in Europa eingeführt. --- In Tansania wird der Baumwollanbau eingeführt. Dörfer werden per Verordnung verpflichtet, eine gemeinsame Plantage, die so genannte Kommunalshamba anzulegen, auf der Zwangsarbeiter eingesetzt werden. --- Die von Mitgliedern der Benediktinerkongregation von St. Ottilien errichtete Metropolitan-Kathedrale St. Josef in Daressalam wird vollendet. --- In Mlalo bilden deutsche Missionare für die Mittelschule afrikanische Lehrer aus. --- Ernst Johannsen veröffentlicht in Usambara Ubilikizi Wa Nyemi Ugondwavyo Ni Mateyo. Das Evangelium nach Matthäus in der Schambalasprache. --- Bruno Domke wird in Deutsch-Ostafrika Rechnungsführer bei der Firma Kilimandscharo Handels- und Landwirtschafts-Gesellschaft, die für den Zoo Hagenbeck in Hamburg unter anderem afrikanische Großtiere einfängt. --- Die Geologen Friedrich Tornau und Willi Koert erkunden Trinkwasservorkommen nahe Daressalam und an der Karawanenstraße von Kilwa nach Songea, daneben werden auch Gold- und Mineralvorkommen gesucht. |
1903 |
Die Jagd- und Waldschutzverordnung verbietet unter anderem die Elefantenjagd. --- Eine Biersteuer wird eingeführt. --- Der Zoologe Julius Vosseler nimmt seine Arbeit an der Amani-Versuchsstation auf. --- In Göttingen erscheint Carl Veltens Sitten und Gebräuche der Suaheli nebst Rechtsanschauungen. --- Der Fotograf Walther Dobbertin wandert nach Deutsch-Ostafrika aus, wo er in Daressalam, Tanga und Moshi Buch- und Kunsthandlungen gründet. Als bedeutendster Fotografen Deutsch-Ostafrikas dokumentiert er ab 1914 das Kriegsgeschehen aus deutscher Sicht. |
1904 |
Morogoro wird Sitz des Bezirksamtes Morogoro von Deutsch-Ostafrika. --- In Aruscha wird das Fort für die dort stationierte 1. Kompanie der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika fertiggestellt. --- In weiten Teilen Deutsch-Ostafrikas wird die einheimische Bevölkerung entwaffnet. --- 29.10.: Mtoro Bakari, ostafrikanischer Autor und Universitäts-Lektor für Kiswahili in Berlin, heiratet Bertha Hilske, die Tochter seiner Hauswirtin. Das Paar ist lebenslang Diskriminierung und Anfeindungen ausgesetzt. --- Carl Velten publiziert Hundert Suaheli-Rätsel. --- Carl Uhlig und Fritz Jaeger halten sich zu Forschungszwecken erneut am Kilimandscharo auf. Bei einer Expedition zur ostafrikanischen Bruchstufe und zum Viktoriasee entdecken sie die Engaruka-Ruinen. In Berlin erscheinen noch im selben Jahr Uhligs Wirtschaftskarte von Deutsch-Ostafrika und der Expeditionsbericht Vom Kilimandscharo zum Meru. |
1905 |
16.7.: Die deutschen Kolonialbehörden verhaften in Mohoro eine Reihe von Maji-Maji-Heilern, darunter Kinjikitele. --- 13.8.: Maji-Maji-Aufständische greifen die deutsche Boma in Liwale an. --- 30.08.: Das von Theodor von Hassel verteidigte Militärlager von Mahenge hält einem massierten Angriff der Maji-Maji-Aufständischen stand. --- In den Usambara-Bergen wird ein regelrechter missionsärztlicher Dienst eingerichtet. --- Der Großwildjäger Carl Georg Schillings veröffentlicht bei Voigtländer in Leipzig den Bildband Mit Blitzlicht und Büchse, der Ostafrikas Tierwelt einem breiteren Publikum präsentiert. --- Heinrich Brode publiziert bei Baensch in Berlin Tippu Tip. Lebensbild eines zentralafrikanischen Despoten. --- Otto Schloifer gründet die Centralafrikanische Bergbau-Gesellschaft. ---- Richard Wolff veröffentlicht in Berlin Grammatik der Kinga-Sprache (Deutsch-Ostafrika, Nyassagebiet) nebst Texten und Wörterverzeichnis. |
1906 |
Carl Peters publiziert Die Gründung von Deutsch-Ostafrika. Kolonialpolitische Erinnerungen und Betrachtungen. --- Bukoba wird Sitz der Residentur Bukoba für das Gebiet der Haya. --- 27.2.: Der Unterkönig Songea der Ngoni wird mit anderen Maji-Maji-Aufständischen von Angehörigen einer Einheit Deutscher Marineinfanterie unter Major Johannes gehängt. --- 13.3.: Thomas Spreiter wird zum apostolischen Vikar von Süd-Sansibar berufen und tritt damit die Nachfolge des ermordeten Bischofs Cassian Spieß an. |
1907 |
28.5.: Oberstleutnant Kurt von Schleinitz wird Kommandant der Schutztruppe (bis 13.4.1914). --- 10.8: In Daressalam beginnt Paul Graetz die erste Durchquerung des afrikanischen Kontinents mit dem Automobil. --- Hans Paasche veröffentlicht Im Morgenlicht. Jagd- und Reise-Erlebnisse in Ostafrika. --- Deutsche Siedler in Tanga greifen in der Usambara-Post die Kolonialpolitik des Gouverneurs Albrecht von Rechenbergs an. --- In Berlin erscheint Carl Veltens Prosa und Poesie der Suaheli. --- Joachim von Pfeil veröffentlicht bei K. Curtius in Berlin Zur Erwerbung von Deutsch-Ostafrika. Ein Beitrag zu seiner Geschichte. --- Deutsche Siedler gründen im Zuge des Eisenbahnbaus Dodoma. --- Im Verlag der Evangelischen Missionsgesellschaft für Deutsch-Ostafrika in Bethel bei Bielefeld erscheint unter dem Titel Fibel ja kishambala eine Fibel der Shambalasprache. --- Richard Kalkhof veröffentlicht bei Reimer in Berlin den Reisebericht Parlamentarische Studienreise nach Deutsch-Ostafrika. --- In Herrnhut wird das von Rudolf Stern übersetzte Mattäus-Evangelium auf Kinyamwezi verlegt. --- Pater Innozenz Hendle veröffentlicht im Berliner Verlag Reimer Die Sprache der Wapogoro (Deutsch-Ostafrika): Nebst einem deutsch-chipogoro und chipogoro-deutschen Wörterbuche. --- Fritz Jaeger publiziert Bericht über meine Forschungsreise im nördlichen Deutsch-Ostafrika 1906-1907. --- Hans Kurt von Schrabisch schreibt seinen Leitfaden für Ansiedler: Unter spezieller Beurteilung von West-Usambara (Deutsch-Ostafrika), der im Berliner Verlag Schwetschke erscheint. |
1908 |
Magdalena von Prince veröffentlicht ihre Biographie Eine Frau im Innern Deutsch-Ostafrikas. --- In Bismarckburg am Tanganjikasee wird eine Wetterstation der Deutschen Seewarte errichtet. --- In Malo gründen Missionare eine Deutsche Schule. --- 22.8.: Die Deutsch-Ostafrikanische-Rundschau erscheint, findet jedoch keinem Zuspruch. --- Karl Weule veröffentlicht bei Mittler in Berlin Wissenschaftliche Ergebnisse meiner ethnographischen Forschungsreise in den Südosten Deutsch-Ostafrikas. --- Die Evangelische Missionsgesellschaft für Deutsch-Ostafrika verlegt das Gesangbuch Kitabu cha nyimbo. |
1909 |
3. 4.: In Daressalam wird das Wissmann-Denkmal eingeweiht. --- Der Missionar Bruno Gutmann veröffentlicht im Verlag der Evangelisch-lutherischen Mission zu Leipzig Dichten und Denken der Dschagganeger. --- Unter der Leitung von Werner Janensch bricht eine deutsche Expedition und Grabung im Auftrag des Berliner Museums für Naturkunde nach Tendaguru auf und wird eine der ergiebigsten Dinosauriergrabungen der Paläontologie-Geschichte. 1912 erscheint dazu bei Schweizerbart in Stuttgart Edwin Hennigs Am Tendaguru: Leben und Wirken einer deutschen Forschungs-Expedition zur Ausgrabung vorweltlicher Riesensaurier in Deutsch-Ostafrika, 1924 im Berliner Verlag Reimer & Vohsen Ina von Grumbkows Mit der Tendaguru-Expedition im Süden von Deutsch-Ostafrika: Reiseskizzen. --- Gustav von Götzen veröffentlicht bei Reimer in Berlin Deutsch-Ostafrika im Aufstand 1905/06. --- Ernst Kotz veröffentlicht eine Grammatik des Chasu in Deutsch-Ostafrika, die im Berliner Verlag Reimer erscheint. --- Willy Scheel veröffentlicht bei Paetel in Berlin den Jugendbildband Bilder aus Deutsch-Ostafrika. |
1910 |
In Bukoba wird mit dem Bau einer Funkstation zur drahtlosen Telegrafie begonnen, die im Folgejahr eröffnet wird. --- In Morogoro wird eine Fruchtkulturstation zur Anzucht von Obstbäumen gegründet. --- 1.9.: Die Sigi-Bahn zwischen Tengeni und Sigi nimmt den Betrieb auf. --- Der Unternehmer Carl F. Hatzig gründet in Tabora das sogenannte „Tabora-Magazin“, eine Apotheke mit Warenhaus. --- Mai bis Oktober: Im Auftrag des Deutsch-Ostafrikanischen Studiensyndikats führt Carl Uhlig eine Expedition zur Untersuchung des Magadsees durch. --- Max Weiß publiziert bei Marschner Berlin in Die Völkerstämme im Norden Deutsch-Ostafrikas. --- Adolf Friedrich, Herzog von Mecklenburg-Schwerin, veröffentlicht Im Hinterlande von Deutsch-Ostafrika. --- Bei Voss in Berlin erscheint Deutsch-Ost-Afrika: Eine Schilderung deutscher Tropen nach 10 Wanderjahren von Heinrich Fonck. |
1911 |
20.3.: Die Funkstation zur drahtlosen Telegrafie in Mwanza nimmt den Betrieb auf. --- Rudolf Malguth veröffentlicht bei Sommer in Schöneberg Skizzen und Studien aus Deutsch-Ostafrika. --- Bei Hendel in Halle erscheint Alexander Beckers Aus Deutsch-Ostafrikas Sturm- und Drangperiode: Erinnerungen eines alten Afrikaners. |
1912 |
In der Missionsstation Vuga wird eine Druckerei eingerichtet und verlegt erbauliche Schriften in Shambala und Suaheli. --- In der Buchhandlung der Berliner Evangelischen Missionsgesellschaft erscheint Martin Klamroths Der Islam in Deutschostafrika. --- Unter dem Titel Kitabu cha mburi ya Biblia erscheint im Verlag der Evangelisch-lutherischen Mission in Leipzig eine biblische Geschichte des Neuen Testaments für die Stationen der Leipziger Mission in Pare. Ebenfalls für Pare entsteht Mburi yedi ya Yesu Kristo ha Yohane, eine Übersetzung des Johannes-Evangelium ins Chasu. --- Margarethe von Erkenbrecher veröffentlicht bei Mittler in Berlin Im dichten Pori: Reise- und Jagdbilder aus Deutsch-Ostafrika. --- In der Buchhandlung der Berliner evangelischen Missionsgesellschaft erscheint Erich Schultzes Der Njaßabund: Bilder aus der weiblichen Liebestätigkeit der Berliner Mission in Deutsch-Ostafrika. |
1913 |
1.4.: Die Militärstation Aruscha wird aus dem Bezirk Moschi ausgegliedert und zum Sitz des Bezirksamtes eines eigenen Bezirk aufgewertet. --- Der Illustrator, Bildhauer und Autor Walter von Ruckteschell begibt sich nach Ostafrika. Später wirkt er als Ghostwriter an Paul von Lettow-Vorbecks Heia Safari! mit. --- Der Unternehmer Karl Supf veröffentlicht in Berlin Ergebnisse der Deutsch-Ostafrika Reise 1913. --- Daressalam erhält eine Küstenfunkstelle. --- Martin Weishaupt veröffentlicht im Verlag der Evangelisch-Lutherischen Mission in Leipzig Ostafrikanische Wandertage: Durch das Gebiet der Leipziger Mission in Deutsch-Ostafrika. |
1914 |
2.8.: Gouverneur Heinrich Schnee erhält die Nachricht von der deutschen Mobilmachung in Europa. --- 2.11.: Ein britisch-indisches Expeditionscorps scheitert beim Angriff auf das von Paul von Lettow-Vorbeck verteidigte Tanga. --- 3.11.: Die Schutztruppe wehrt die britische Offensive bei Longido am Kilimandscharo-Massiv ab. --- Tom von Prince veröffentlicht in Berlin Gegen Araber und Wahehe. Erinnerungen aus meiner ostafrikanischen Leutnantszeit 1890-1895. --- Oskar Karstedt veröffentlicht bei Reimer in Berlin den Reiseführer Deutsch-Ostafrika und seine Nachbargebiete: Ein Handbuch für Reisende. Im selben Jahr erscheint bei J. J. Weber in Leipzig seine Denkschrift Deutsch-Ostafrika 1914. --- In Hamburg wird die Ulanga Reis- und Handelsgesellschaft m. b. H. gegründet. |
1915 |
5.2.: Die „Götzen“ befährt erstmals den Tanganijkasee. --- 21.6.: Die Briten besetzen Bukoba. --- 11.7.: Die britische Marine greift die im Delta des Rufiji eingeschlossene Königsberg an und veranlasst deren Versenkung durch die deutsche Besatzung. --- Im Verlag des Missionshauses Bethel erscheint Paul Wohlrabs Usambara. Werden und Wachsen einer heidenchristlichen Gemeinde in Deutsch-Ostafrika. --- Gemeinsam mit Paul Döring publiziert Ernst Johanssen in Berlin Das Leben der Schambala beleuchtet durch ihre Sprichwörter. Ein Beitrag zum Verständnis der Eingeborenen Deutsch-Ostafrikas. |
1916 |
4.9.: Die Briten besetzen die tansanische Hauptstadt Daressalam. Bei Friederichsen in Hamburg erscheint Otto Dempwolffs Die Sandawe: Linguistisches und ethnographisches Material aus Deutsch-Ostafrika. --- Im Verlag der Evangelisch-Lutherischen Mission in Leipzig erscheint Im Banne des Geisterglaubens: Züge des animistischen Heidentums bei den Wasu in Deutsch-Ostafrika von Jakob Dannholz. --- Georg Gürich publiziert bei Reimer in Berlin Während des Krieges in Deutsch-Ostafrika und Südafrika.--- Hans Meyer veröffentlicht bei Spamer in Leipzig Die Barundi: Eine völkerkundliche Studie aus Deutsch-Ostafrika. --- Johannes Holsts im Verlag der Evangelischen Missionsgesellschaft in Bethel bei Bielefeld publizierte Biographie Abel Mtungudja, ein schwarzer Kirchenältester ist eine der ersten Darstellungen des Einsatzes von Afrikanern in der Mission. Bereits 1917 folgt Traugott Bachmanns Ambilishiye - Lebensbild eines eingeborenen Evangelisten aus Deutsch-Ostafrika, veröffentlicht im Verlag der Missionsbuchhandlung in Herrnhut. |
1917 |
Die deutschen Behörden in Ostafrika stellen mithilfe eines Spielzeugsets sogenannte „Buschnoten“ her, die als Bezahlungsmittel in Umlauf gelangen. --- Hans Bessers Natur- und Jagdstudien in Deutsch-Ostafrika erscheinen bei Franckh-Kosmos in Stuttgart. |
1918 |
November: In der Abercorn legt die deutsche Ostafrika-Schutztruppe unter Paul von Lettow-Vorbeck die Waffen nieder. --- Carl Peters veröffentlicht seine Lebenserinnerungen. --- Der Tiermaler Kuhnert Wilhelm veröffentlicht bei Klinkhardt & Biermann in Leipzig seinen Ostafrika-Reisebericht Im Lande meiner Modelle. --- Ada Schnee, die Ehefrau des letzten Gouverneurs, veröffentlicht bei Quelle und Meyer in Leipzig Meine Erlebnisse während der Kriegszeit in Deutsch-Ostafrika. --- R. Kaundinyas Erinnerungen aus meinen Pflanzerjahren in Deutsch-Ostafrika erscheinen im Leipziger Verlag Haberland. --- Karl Roehl publiziert bei Warneck in Berlin Ostafrikas Heldenkampf: Nach eigenen Erlebnissen dargestellt. --- Walter Holtz veröffentlicht bei Siegismund in Berlin Pflanzerleben in Deutsch-Ost-Afrika. |
1919 |
Im Versailler Vertrag wird das Deutsche Reich zur Herausgabe des Schädels von Chief Mkwawas verpflichtet. Zudem werden zahlreiche deutsche Missionare, Siedler und Beamte des Landes verwiesen. --- 2.3.: Die deutsche Schutztruppe in Ostafrika unter Führung von Lettow-Vorbecks wird in Berlin empfangen. --- Als Reaktion auf entsprechende Veröffentlichungen der Briten erscheint bei Scherl in Berlin Hans Pöschels Die Stimme Deutschostafrikas: Die Engländer im Urteil unserer ostafrikanischen Neger. --- Der letzte Gouverneur Deutsch-Ostafrikas, Heinrich Schnee, veröffentlicht im Leipziger Verlag Quelle & Meyer Deutsch-Ostafrika im Weltkriege: Wie wir lebten und kämpften. |
1920 |
Paul von Lettow-Vorbeck veröffentlicht in Leipzig Meine Erinnerungen aus Ostafrika und Heia Safari! Deutschlands Kampf in Ostafrika. --- Im selben Jahr erscheint Ludwig Deppes Mit Lettow-Vorbeck durch Afrika im Berliner Scherl-Verlag. --- Wilhelm Arnings Vier Jahre Weltkrieg in Deutsch-Ostafrika erscheinen bei Jänecke in Hannover. --- Im Berliner Verlag Kameradschaft wird Franz Köhls Der Kampf um Deutsch-Ostafrika 1914-18 verlegt. --- Im Leipziger Xenien-Verlag erscheinen Maria Matuschkas Meine Erinnerungen aus Deutsch-Ostafrika. |
1921 |
Bei Reuß und Pollack in Berlin Ernst Marshall unter de, Titel Um’s zweite Vaterland seine „Dichtungen aus Deutschostafrika“. --- August Hauer veröffentlicht im Berliner Dom-Verlag Kumbuke: Erlebnisse eines Arztes in Deutsch-Ostafrika. --- Im Leipziger Dachsel-Verlag veröffentlicht Otto Stollowsky Jambo sana! Lustige Geschichten, Plaudereien und Schnurren aus dem Leben in Deutsch-Ost-Afrika. |
1922 |
Ernst Nigmann veröffentlicht Schwarze Schwänke: Fröhliche Geschichtchen aus unserem schönen alten Deutsch-Ostafrika. Der Band erscheint im Berliner Safari-Verlag. |
1923 |
Oskar Emil Meyer veröffentlicht im Verlag Bayerndruck in München-Pullach Afrikanische Briefe: Erinnerungen an Deutsch-Ost-Afrika. --- Im Freiburger Afrika-Verlag erscheint Wilhelm Winterers Werben und Sterben: Ein Traum aus Deutsch-Ostafrika. --- Robert Unterwelz publiziert im Stuttgarter Verlag Strecker & Schröder In Tropensonne und Urwaldnacht: Wanderungen und Erlebnisse in Deutsch-Ostafrika. |
1924 |
In Leipzig erscheint Hans Poeschels Bwana Hakimu. Richterfahrten in Deutsch- Ostafrika. --- Ina Reck publiziert bei Reimer in Berlin Mit der Tendaguru-Expedition im Süden von Deutsch-Ostafrika. Im folgenden Jahr erscheint im selben Verlag Auf einsamen Märschen im Norden von Deutsch-Ostafrika. |
1925 |
Rudolf Sendke veröffentlicht in Fulda Aus verlorenem Sonnenland: Charakter-,Tier- und Jagdbilder aus Deutsch-Ostafrika. --- Else Morstatt veröffentlicht in Neudamm ihren Ostafrika-Roman Der weiße König Ostafrika. Im Stuttgarter Thienemann-Verlag folgt 1927 Hinter dem großen See: Eine Erzählung aus Deutsch-Ost-Afrika. --- im Leipziger Xenien-Verlag erscheint Friedrich Carls Ukerewe: Erlebnisse und Erinnerungen aus Deutsch-Ost-Afrika. --- Constantin Redzich publiziert bei Bergmann in Leipzig Unter afrikanischer Tropensonne: Reise- u. Jagdabenteuer im ehemaligen Deutsch-Ostafrika. |
1926 |
Im Münchner Verlag Beck erscheint Brino Gutmanns Das Recht der Dschagga. --- Im Reutlinger Verlag Enßlin & Laiblin veröffentlicht Rudolf de Haas Die Feuertaufe der Reiter: Geschichtliche Erzählung aus dem Ringen um Deutsch-Ostafrika. |
1927 |
In Bumbuli wird ein Missionshospital gegründet. E steht der Leitung des Missionsarzts Samuel Müller und wird von mehreren Schwestern aus der Missionsschwesternschaft Sareptas betreut. --- Balder Olden veröffentlicht im Wegweiser-Verlag in Berlin Ich bin Ich. Der Roman über die Emin Pascha-Expedition zum Victoriasee in Afrika. --- Wilhelm Methner, der ehemalige Bezirksamtmann von Moshi, publiziert in Stuttgart Aus den deutschen Kolonien. --- Friedrich Wilhelm Mader veröffentlicht in der Stuttgarter Union Deutsche Verlagsgesellschaft das zweibändige Werk Die Helden von Ostafrika. Ebendort erscheint 1940 Maders Am Kilimandjaro: Abenteuer und Kämpfe in Deutsch-Ostafrika. --- Als mutmaßlich erste Veröffentlichung eines Tansaniers in deutscher Sprache erscheint im Herrnhuter Verlag der Missionsbuchhandlung Wasimira Msatulwa Mwashitetes Wege, die ich gegangen bin: Erlebnisse des Lehrers von Utengule, Deutsch-Ostafrika, von ihm selbst erzählt. |
1929 |
Der ehemalige Askari Mahjub (Bayume Mohamed Husen) lässt sich in Berlin nieder. Er versucht vergeblich eine Pension als Askari zu erwirken, arbeitet als Kellner, Sprachlehrer für Kisuaheli und Komparse. --- Edith Salburg veröffentlicht bei Duncker in Weimar Karl Peters und sein Volk. Der Roman des deutschen Kolonialgründers. --- Bei Bertinetti in Berlin erscheint Max Looffs Kreuzerfahrt und Buschkampf. Mit S.M.S. „Königsberg“ in Deutsch-Ostafrika. --- Carl Georg Schillings veröffentlicht bei Winkler in Darmstadt Auf der Elefantenfährte in Ostafrika. --- In Berlin-Dahlem erscheint Albert Peters Flora von Deutsch-Ostafrika. --- Albert Prüßes Zwanzig Jahre Ansiedler in Deutsch-Ostafrika erscheint im Stuttgarter Verlag Strecker & Schröder. |
1931 |
Die Friedrich v. Bodelschwingh-Schule in Luandai wird eröffnet. |
1932 |
Ludwig und Kunigunde Kelber aus Coburg wirken als Missionare im Dienst der Bethel-Mission in Mlalo (bis 1937). --- Bei Beck in München erscheint Bruno Gutmanns dreibändiges Hauptwerk Die Stammeslehren der Dschagga (Bd. 1: 1932, Bd.: 2 1935, Bd.: 3 1938). |
1933 |
In Hannover erscheint Alfred Funkes Roman Schwarz-weiß-rot über Ostafrika mit 126 Fotografien von Walter Dobbertin. --- Hans Reck veröffentlicht im Leipziger Verlag Brockhaus Oldoway, die Schlucht des Urmenschen: Die Entdeckung des altsteinzeitlichen Menschen in Deutsch-Ostafrika. |
1934 |
Herbert Selpins Film Die Reiter von Deutsch-Ostafrika entsteht. --- Im Reutlinger Verlag Enßlin & Laiblin erscheint Walther Wülfings „ostafrikanische Erzählung“ Die Lupa-Goldfelder werden gegründet. |
1935 |
August Hauer veröffentlicht die Kriegserlebnisse eines Arztes in Deutsch-Ostafrika. --- Erika Busse-Lange veröffentlicht bei Beltz in Langensalza Afrikanisches Pflanzerleben: Aus den Briefen einer deutschen Pflanzersfrau in Deutsch-Ostafrika. --- Hans Heuer veröffentlicht in Salzburg den Ostafrika-Roman Malumba, Mutter aller Mütter. |
1936 |
Josef S. Viera veröffentlicht im Stuttgarter Loewes-Verlag Deutsch-Ostafrika unverloren! Erzählung aus den deutschen Kolonialkämpfen im Weltkrieg. Auch weitere von Vieras Erzählungen und Romanen spielen in Ostafrika, etwa Gust in der Klemme (1938). |
1937 |
Bert Oehlmanns Ostafrika-Roman Die Frauenburg erscheint im Reutlinger Verlag Enßlin & Laiblin. --- In Frankfurt a. M. erscheint Edwin Hennigs Eingeborenen-Leben im südlichen Deutsch-Ostafrika. |
1938 |
Am Eingang der Hamburger Lettow-Vorbeck-Kaserne wird das sogenannte „Deutsch-Ostafrika-Ehrenmal“ errichtet. --- Erich zu Klampen veröffentlicht Carl Peters. Ein deutsches Schicksal im Kampf um Ostafrika. Die Biographie erscheint bei Hans Siep in Berlin. --- Wilhelm Methner veröffentlicht in Breslau Unter drei Gouverneuren – 16 Jahre Dienst in deutschen Tropen. --- Gerhard Schelcher veröffentlicht Porini: wie ich Deutsch-Ostafrika wiedersah: 12 Jahre mit Boys und Trägern durch Busch und Steppe. Der Band erscheint bei Köhler in Minden (Westfalen). --- Ascan Roderich Lutteroth veröffentlicht im Hamburger Broschek-Verlag Tunakwenda: Auf Kriegssafari in Deutsch-Ostafrika. |
1939 |
Hermann Böhme veröffentlicht Carl Peters. Der Begründer von Deutsch-Ostafrika, eine bei Reclam in Leipzig verlegte nationalsozialistische Propagandaschrift, die in den Oberschulen eingesetzt wird. --- Herbert Viktor Patera veröffentlicht im Deutschen Verlag Berlin die Biographie Der weiße Herr Ohnefurcht – Das Leben des Schutztruppenhauptmanns Tom von Prince. --- Hugo Heffter-Basil publiziert bei Reclam in Leipzig Das Weh um die Ferne: Ein Schicksal in Deutsch-Ostafrika. |
1940 |
Bernhard Matuschkas Ein Pflanzerleben in Deutsch-Ostafrika erscheint im Berlin: Gustav Weise Verlag. --- Franz Gerhard Schmidt-Olden veröffentlicht Afrika winkt: ein Erlebnisbericht aus Deutsch-Ostafrika. --- Ruth Medger veröffentlicht bei F. Schneider in Berlin So fand ich Deutsch-Ostafrika: Beobachtungen und Erlebnisse einer deutschen Kolonialschülerin. |
1941 |
Joseph Goebbels ordnet an, die Lebensgeschichte Carl Peters’ zu verfilmen. --- Der in Daressalam geborene Askari Bayume Mohamed Husen wird unter dem Vorwurf der Rassenschande ins KZ Sachsenhausen verbracht, wo er nach dreijähriger Haft 1944 stirbt. --- Hans J. Schlieben veröffentlicht Deutsch-Ostafrika einmal ganz anders: Eine fünfjährige Forschungsreise. --- In der Mainzer Verlags-Anstalt erscheint Josef Hammerers Diamanten, Palmen und Liebe: Ein Abenteuerroman aus Deutsch-Ost-Afrika. --- Hans Lehrs Der Sklavenjäger von Tabora: Tatsachenbericht aus Deutsch-Ostafrika erscheint bei Steiniger in Berlin. |
1942 |
Gino von Moellwitz veröffentlicht im Berliner Verlag Steiniger Massaispeere blitzen: eine Erzählung aus Deutsch-Ostafrika. --- Im Berliner Heimatdienstverlag erscheint Franz Carl Schneiders Boy Omari: Eine wahre Erzählung aus Deutsch-Ost-Afrika. --- Eugen von Saß veröffentlicht in der Kolonial-Bücherei des Berliner Steiniger-Verlags Patrouillenfahrt in den Korallengewässern: Ein Ausschnitt aus den Kämpfen um Deutsch-Ostafrika und Sie blieben unbesiegt! Aus dem heldenmütigen Kampf Lettow-Vorbecks in Deutsch-Ostafrika. |
1943 |
Ludwig Kohl-Larsen veröffentlicht den zweibändigen Expeditionsbericht Auf den Spuren des Vormenschen: Forschungen, Fahrten und Erlebnisse in Deutsch-Ostafrika (Deutsche Afrika-Expedition 1934-1936 und 1937-1939). |
1951 |
Friedrich Schnack veröffentlicht den Band Der Zauberer von Sansibar. Geschichten aus Heimat und Welt. |
1957 |
Gerd von Lettow-Vorbeck verfasst die Biographie Am Fuße des Meru. Das Leben von Margarete Trappe, Afrikas großer Jägerin, die bei Parey in Hamburg erscheint. --- In Alfred Anderschs Roman Sansibar oder der letzte Grund erscheint die Insel als fernes, utopisches Fluchtziel. |
1959 |
Michael und dessen Vater Bernhard Grzimek drehen die Kinodokumentation Serengeti darf nicht sterben. --- Fritz Ferdinand Müller publiziert bei Rütten & Loening in Berlin Deutschland - Zanzibar - Ostafrika: Geschichte einer deutschen Kolonialeroberung, 1884-1890. |
1958 |
17.7.: Teile der Filmkomödie Münchhausen mit Peter Alexander als Hauptdarsteller werden im tansanischen Aruscha gedreht. |
1962 |
6.9.: Tansania und Deutschland schließen ein Abkommen über die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Am 11.9. folgt ein Schifffahrtsprotokoll. --- Das Goethe-Institut Tansania wird gegründet. Nach einer einstweiligen Schließung 1998 wird es 2008 wieder eröffnet. |
1963 |
Eckernförde und Tanga begründen eine Städtepartnerschaft. |
1964 |
Kurt von Hassel, Bundesverteidigungsminister und selbst in Deutsch-Ostafrika geboren, hält die Totenrede auf Paul von Lettow-Vorbeck. |
1965 |
30.1.: Tansania und Deutschland schließen ein Investitionsschutzabkommen. |
1966 |
28.6.: Mwanza geht eine Partnerschaft mit Würzburg ein. |
1968 |
Heinrich Loth veröffentlicht Griff nach Ostafrika: Politik des deutschen Imperialismus und antikolonialer Kampf: Legende und Wirklichkeit. |
1970 |
3.5.: Im ZDF wird erstmals Werner Herzogs Dokumentar-Kurzfilm Die fliegenden Ärzte von Ostafrika gezeigt. Er behandelt den „Flying Doctors Service“ der African Medical and Research Foundation, der seit etwa 1960 mit Flugzeugen abgelegene Gebiete in Kenia, Tansania und Uganda medizinisch versorgt. --- Hardy Krüger schreibt Eine Farm in Afrika. Mein Momella, das sich unter anderem mit Margarete Trappe befasst. |
1980 |
Peter Heller dreht den Dokumentarfilm Usambara, das Land, wo Glauben Bäume versetzen soll. |
1981 |
17.11.: Deutschland und Tansania schließen ein bilaterales Luftfahrtabkommen. |
1982 |
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit eröffnet ein Büro in Daressalam. |
1983 |
Klaus Fiedler veröffentlicht in Gütersloh Christentum und afrikanische Kultur. Konservative deutsche Missionare in Tanzania, 1900-1940. |
1984 |
Hubert Gundolf veröffentlicht im EOS-Verlag in St. Ottilien Maji-Maji – Blut für Afrika: Auf den Spuren des 1905 in Ostafrika ermordeten Missionsbischofs Cassian Spiss OSB. |
1986 |
Die Deutsch-Tansanische Freundschaftsgesellschaft e.V. mit Sitz in Frankfurt wird gegründet. |
1988 |
Das Hospitali ya Ocean Road in Daressalam beginnt eine Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. --- Das Hainberg-Gymnasium geht eine Schulpartnerschaft mit der Lwandai Secondary School in Mlalo ein. |
1989 |
Karl-Martin Seeberg veröffentlicht bei Dietrich Reimer in Berlin Der Maji-Maji-Krieg gegen die deutsche Kolonialherrschaft. --- 16.10.: Deutschland und Tansania beschließen ein bilaterale Kulturabkommen. |
1990 |
Aniceti Kiterezas Myombekere na Bi. Bugonoka na Ntulanalwo na Bulihwali erscheint erstmals in deutscher Übersetzung unter dem Titel Die Kinder des Regenmachers. --- Bei Loewe in Bindlach erscheint Klaus Kordons Roman Es war einmal in Usambara. --- Wolfgang Kornder veröffentlicht in Erlangen Die Entwicklung der Kirchenmusik in den ehemals deutschen Missionsgebieten Tanzanias. |
1997 |
Michael Pesek publiziert in Berlin Tänze der Hoffnung, Tänze der Macht. Koloniale Erfahrung und ästhetischer Ausdruck im östlichen Afrika. |
1998 |
Walter Nuhn veröffentlicht bei Bernard & Graefe in Bonn Flammen über Deutsch-Ostafrika. Der Maji-Maji-Aufstand 1905/06. --- Bei Beltz & Gelberg in Weinheim erscheint Nasrin Sieges Roman Juma, ein Straßenkind aus Tansania. --- Andrea Karsten gründet die Deutsch-Tansanische Partnerschaft e. V. mit Sitz in Hamburg. |
1999 |
An der Humboldt-Universität zu Berlin findet zu Ehren des ehemaligen Askari und Schauspielers Bayumi Mohamed Husen die die Bayume Lecture statt, die mit einem Vortrag des kenianischen Historikers Atieno Odhiambo eröffnet wird. |
2003 |
Der Kulturkreis Jenfeld legt auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne den Tansania-Park an. Die Aufstellung der alten Askari-Reliefs führt zu internationalen Protesten. --- Heinz Schneppen veröffentlicht im Münsteraner Lit-Verlag Sansibar und die Deutschen: Ein besonderes Verhältnis 1844-1966. --- 22.9.: Der Präsidenten der Vereinigten Republik Tansania, William Mkapa, wird auf Schloß Bellevue empfangen. Anlass des Staatsbesuchs sind Gespräche zur finanziellen Zusammenarbeit zwischen der BRD und Tansania. |
2005 |
Felicitas Becker und Jigal Beez geben den Sammelband Der Maji-Maji-Krieg in Deutsch-Ostafrika 1905–1907 heraus, der im Berliner Verlag Ch. Links Verlag erscheint. --- Stefanie Zweig veröffentlicht den Tansania-Roman Karibu heißt willkommen. --- 11.-12.11.: Das Berliner Missionswerk, die Berliner Gesellschaft für Missionsgeschichte und das Deutsche Historische Museum veranstalten das kolonialhistorische Symposium Mit Zauberwasser gegen Gewehrkugeln: Der Maji-Maji-Aufstand im ehemaligen Deutsch-Ostafrika vor 100 Jahren. --- Rolf Hasse veröffentlicht in Augsburg Tansania: Das koloniale Erbe. |
2006 |
Das ZDF zeigt das Doku-Drama Momella – Eine Farm in Afrika mit Christine Neubauer. Sie befasst sich mit dem Leben der Großwildjägerin Margarete Trappe. |
2007 |
Marianne Bechhaus-Gerst veröffentlicht im Berliner Links-Verlag unter dem Titel Treu bis in den Tod. Von Deutsch-Ostafrika nach Sachsenhausen. Eine Lebensgeschichte die Biographie Bayumi Mohamed Husens. --- Christof Hamann veröffentlicht im Göttingen Steidl-Verlag den Roman Usambara. --- Das dreiteilige Filmdrama Afrika, mon amour des Regisseurs Carlo Rola mit Iris Berben spielt zum Teil in Deutsch-Ostafrika. --- Holger Riedel dreht für Arte die Dokumentation Hexenwahn in Tansania. |
2008 |
Im Campus Verlag in Frankfurt am Main erscheint Michel Peseks Koloniale Herrschaft in Deutsch-Ostafrika. Expeditionen, Militär und Verwaltung seit 1880. Ebendort wird 2010 Peseks Das Ende eines Kolonialreiches. Ostafrika im Ersten Weltkrieg veröffentlicht. Eckard Michels veröffentlicht bei Schöningh in Paderborn die Biographie „Der Held von Deutsch-Ostafrika“. Paul von Lettow-Vorbeck. Ein preußischer Kolonialoffizier. --- Hans Christoph Buch veröffentlicht bei Eichborn den Roman Sansibar Blues oder Wie ich Livingstone fand. |
2009 |
Im Berliner LIT-Verlag erscheint der von Ulrich van Heyden herausgegebene Band Kalter Krieg in Ostafrika: Die Beziehungen der DDR zu Sansibar und Tansania. |
2010 |
Das ZDF produziert die Dokumentation Kopfjagd in Ostafrika aus der Reihe Das Weltreich der Deutschen. --- Der Jugendroman Mandela und Nelson: Das Länderspiel von Hermann Schulz, erschienen im Hamburger Carlsen-Verlag, spielt in Tansania. Ebenfalls in Tansania spielt der Roman Zurück nach Kilimatinde (2003). --- Bei Bastei Lübbe in Bergisch-Gladbach erscheint Nicole C. Vosselers Liebesroman Sterne über Sansibar. --- Hamburg und Daressalam begründen eine Städtepartnerschaft. |
2011 |
Christof Hamann und Alexander Honold publizieren im Klaus Wagenbach Verlag Berlin Kilimandscharo. Die deutsche Geschichte eines afrikanischen Berges. |
2012 |
Leah Bach publiziert bei Blanvalet in München den Roman Sanfter Mond über Usambara. --- In Wolfenbüttel erscheint Dirk Bittners Große illustrierte Geschichte von Deutsch-Ostafrika. |
2013 |
1.3.: Kiel unterzeichnet einen Partnerschaftsvertrag mit dem am Kilimandscharo gelegenen Distrikt Moshi Rural zur Realisierung von Klimaschutzprojekten und zum Ausbau der wechselseitigen Beziehungen. |
2014 |
16.6.: Moshi geht eine Partnerstadt mit Tübingen ein. --- Der Hamburger Senat beschließt ein Programm zur „Aufarbeitung des kolonialen Erbes“ mit dem der vormalige Tansania-Park unter dem Titel „Geschichtsgarten Deutschland-Tansania“ als Gedenkort eingerichtet werden soll. |
2015 |
Tillmann Prüfer behandelt in Der heilige Bruno: Die unglaubliche Geschichte meines Urgroßvaters am Kilimandscharo die Geschichte des Missionars Bruno Gutmann. Die Biographie erscheint bei Rowohlt in Reinbek. --- 3.2.: Bundespräsident Joachim Gauck besucht Tansania.--- Mit deutscher Finanzhilfe wird das Military College of Medical Science in Lugalo errichtet. |