Somalisch-deutsche Beziehungen
1865 |
2.10.: In der Nähe von Baardheere stirbt der deutsche Afrikaforscher Karl Klaus von der Decken. |
1874 |
Der Schweizer Afrikaforscher Gustav Adolf Haggenmacher veröffentlicht bei Perthes in Gotha seine Reise im Somali-Lande 1874. |
1882 |
Der Afrikaforscher Gerhard Rohlfs empfiehlt dem Kaiser deutsche Erwerbungen an der Somaliküste, um Handelsbeziehungen ins Landesinnere aufzubauen |
1885 |
Claus von Anderten und Gustav Hörnecke versuchen im Rahmen der Somali-Expedition eine Landnahme an der Somali-Küste. --- 6.9.: Gustav Hörnecke schließt einen weitreichenden Freundschaftsvertrag mit dem lokalen Sultan Bogor Osman Mahmud Yusuf, der dem Einfluss der Briten entgegenwirken soll. Die deutsche Fassung des Vertrags weiche erheblich von der arabischen Version ab. --- 26.11.: Claus von Anderten schließt einen Schutzvertrag mit Sultan Yusuf Ali Keenadiid von Hobyo ab, der auf eine Süderweiterung der deutschen Gebietsansprüche zielt. |
1886 |
Joachim Graf von Pfeil gründet bei der Zweiten Somali-Expedition eine kurzlebige Niederlassung in Halule. --- 26.11.: Die Dritte Somali-Expedition unter Hermann Günther, Wilhelm Janke und Karl Ludwig Jühlke soll im Süden Somalias eine deutsche Landnahme vorantreiben. In der Wubuschi-Bucht wird die deutsche Station Hohenzollernhafen angelegt. |
1890 |
Nach dem Helgoland-Sansibar-Vertrag 1890 fällt das von der DOAG beanspruchte Gebiet in Somalia an Britisch-Ostafrika. Hohenzollernhafen wird in Port Durnford (heute: Buur Gaabo) umbenannt. |
1900 |
Leo Reinisch publiziert den ersten Band seiner zweibändigen Arbeit Die Somali-Sprache. |
1908 |
In seinem Tierpark in Stellingen bei Hamburg stellt Carl Hagenbeck auch Somalier, Äthiopier und Beduinen aus. Hagenbecks Somali-Truppe ist noch im selben Jahr im Düsseldorfer Zoo zu sehen. |
1914 |
Max Slevogt malt das Gemälde Negerjunge Mursi nach dem Vorbild eines somalischen Expeditionshelfers. |
1921 |
In der Zeitschrift für Eingeborenen-Sprachen publiziert Maria Klingenheben-von Tiling Die Sprache der Jabárti, mit besonderer Berücksichtigung der Verwandtschaft von Jabárti und Somali. |
1971 |
Manfred Obländer gibt bei AZ Studio in Bonn die von Werner Keweloh übersetzte Anthologie Somaliade: Poesie aus dem Lande der Punt heraus. |
1977 |
17.-18.10.: Die Eliteeinheit GSG 9 des Bundesgrenzschutzes befreit auf dem Flughafen Mogadischu die entführte Lufthansa-Maschine „Landshut“. |
1978 |
Die Botschaft der Demokratischen Republik Somalia bezieht mit ihrer Kanzlei die Bonner Villa Hohenzollernstraße 12. |
1982 |
Ulrich Hemel veröffentlicht in Regensburg für die Deutsch-Somalische Gesellschaft den Kleinen Sprachführer: Deutsch-Somalisch. |
1984 |
Nuruddin Farahs Roman A Naked Needle (1976) erscheint unter dem Titel Wie eine nackte Nadel bei Lembeck in Frankfurt am Main. |
1987 |
Im Verlag der Deutschen Afrika-Stiftung in Bonn erscheint Abdurahman H. H. Adens Im Schatten der Schirmkatze: Sprichwörter und Fabeln aus Somalia. |
1990 |
Abdi Roble veröffentlicht bei Horlemann in Unkel am Rhein den Sammelband Warum der Fuchs das Krokodil fürchtet: Märchen aus Puntland. |
1992 |
12.8.: Die Bundesregierung beschließt eine umfassende Hilfe zur Bekämpfung der Hungersnot in dem vom Bürgerkrieg betroffenen Somalia. |
1993 |
Zur Unterstützung der UN-Operation UNOSOM II wird der Deutsche Unterstützungsverband Somalia (DtUstgVbd Somalia) als Verband deutscher Blauhelmsoldaten in Somalia eingesetzt. --- Im Saarländischen Künstlerhaus Saarbrücken ist die Ausstellung Erde in ihnen mit Fotografien aus Somalia von Bernd Markowsky zu sehen. --- In der Edition pro Terra erscheint Hans-Jürgen Heimsoeths und Hans-Ulrich Duwendags Vergangenes Somalia: Ein altes Bilderbuch vom Horn von Afrika. |
1994 |
27.1.: Im Rahmen der Operation Southern Cross werden die Soldaten des Deutschen Unterstützungsverband Somalia in die BRD zurückgeführt. --- Bodo Kirchhoff berichtet in Herrenmenschlichkeit über einen Aufenthalt in Somalia im Vorjahr. |
1996 |
Hans Krech veröffentlicht im Berliner Verlag Köster das Handbuch Der Bürgerkrieg in Somalia (1988 - 1996). |
1997 |
Die aus Somalia stammende Österreicherin Waris Dirie wird UN-Sonderbotschafterin gegen die Beschneidung weiblicher Genitalien. 1999 erhält sie zudem den Deutschen Afrika-Preis der Deutschen Afrika-Stiftung 1999. |
2002 |
Michael Birnbaum veröffentlicht bei Heyne in München Krisenherd Somalia: Das Land des Terrors und der Anarchie. |
2003 |
Die Dokumentation Muridi aus Zürich von Silvana Ceschi, Rolf Frey und Reto Stamm behandelt das Leben des somalischen Asylsuchenden Muridi. --- In Versteck dich, wenn sie schießen: Die wahre Geschichte von Samiira, Hayrettin und einem deutschen Gewehr, erschienen bei Droemer in München, beleuchtet Jürgen Grässlin unter anderem die Folgen deutscher Waffenexporte für Somalia. |
2004 |
Die in Somalia geborene Deutsche Fadumo Korn setzt sich mit ihrer Autobiografie Geboren im großen Regen gegen die Beschneidung weiblicher Genitalien ein. |
2005 |
In Nürnberg wird der Verein Deutsch-Somalische Freundschaft gegründet |
2007 |
Somalier und Deutsche gründen den Deutsch-Somalischen Freundschaftskreis mit Sitz in Bonn. |
2009 |
Als Somalier Kwami Ogonno bereist der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff die BRD um den verbreiteten Rassismus gegenüber schwarzen Menschen aufzudecken. |
2010 |
Abdi Wahab Leili gründet den Deutsch-Somalischen Verein in Wiesbaden. --- Mit Wavin’ Flag gelingt dem somalischen Hip-Hop-Musiker K’naan eine Spitzenplatzierung in den deutschen Charts. |
2011 |
13.8.: Deutschland übernimmt die Operationsführung der Mission Atalanta zur Piratenabwehr vor der somalischen Küste, mit der Fregatte Bayern als Flaggschiff. |
2012 |
Bei Brandes & Apsel in Frankfurt am Main erscheint Marc Engelhardts Somalia: Piraten, Warlords, Islamisten. |
2013 |
Nach bürgerkriegsbedingter Aussetzung der diplomatischen Beziehungen wird mit Margit Hellwig-Bötte erstmals wieder eine deutsche Botschafterin in Somalia akkreditiert. |
2014 |
3.4.: Der Deutsche Bundestag beschließt die Entsendung von Bundeswehrsoldaten für die europäische Ausbildungsmission EUTM Somalia. --- 6.9.: Im Akademietheater Wien wird das Stück Die lächerliche Finsternis von Wolfram Lotz uraufgeführt, in dem der Somalier Ultimo Michael Pussi wegen des Überfalls auf das Frachtschiff MS Taipan vor Gericht steht. |
2015 |
Susann Urban übersetzt für C.H. Beck in München Roman Nadifa Mohameds Black Mamba Boy. --- Reinhard Kleist zeichnet für den Hamburger Carlsen-Verlag Der Traum von Olympia: Die Geschichte von Samia Yusuf Omar. |
2016 |
In ihrem Roman Auf See: Die Geschichte von Ayan und Samir erzählt Michaela Maria Müller vom Schicksal eines somalischen Paars auf der Flucht nach Europa. Die erste Auflage erscheint im Berliner Verlag Frohmann. --- In seinem Roman Die Ungesichter, erschienen bei Allitera in München, erzählt Fridolin Schley vom Schicksal eines Mädchens im Bürgerkriegsland Somalia. |
2017 |
Zur Linderung der schweren Dürrekrise 2017 sagt das Auswärtigen Amt Somalia Mittel von insgesamt 140 Millionen Euro zu. |