Chronik des Jahres 1880
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1.1.1880, Do |
Ein Neujahrsgedicht eröffnet die Ausgabe. Armenpfleger Hafner erhält Gaben von der „Liedertafel“. Ferdinand Mast ist zum Obmann des Bürgerausschusses vorgeschlagen. „Olymp“, die „Aesthetische Zeitung“, wird annonciert. |
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3.1.1880, Sa |
Der Missionsverein erklärt, keine Haustürkollekte durchzuführen. Im „Lamm“ spielt die Ulanen-Kapelle aus Stuttgart. Cloß hat Spenden für die Bergmannsfamilien in Wilhelmsglück gesammelt. Es gibt weitere Wahlvorschläge. Das „Deutsche Familienblatt“ wird annonciert. Philipp Müller wirbt für Ferdinand Mast als Obmann. |
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6.1.1880, Di |
Der „Verkehr auf der hiesigen Schranne“ wird dargestellt. Hermann Binz informiert über die Finanzen des Schlittschuh-Clubs. |
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8.1.1880, Do |
Im Gewerbeclub spricht Notar Dinkelacker „Über die neue Concursordnung“. Der Buchbinder Gustav Theuerle empfiehlt sich. |
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13.1.1880, Di |
Wakenhut informiert über weitere Liebesgaben. |
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15.1.1880, Do |
Ferdinand Mast ist Obmann des Bürgerausschusses. Im Bürgerausschuss sitzen nun: Weber David Haag, Weingärtner Albert Klöpfer, Kübler David Ekert, Gastwirt Andreas Bühler, Weingärtner Wilhelm Kamm, Sonnenwirt Gottlob Krauß. |
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17.1.1880, Sa |
An der Leutenbacher Straße soll eine Talgschmelzerei gebaut werden. Schulmeister Carl Dreiß trägt mit einem Vierzeiler Peter Jent zu Grabe. |
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20.1.1880, Di |
Diakon Lang und Rösle Haag führen die Liebesgaben für die Kleinkinderschule auf. |
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27.1.1880, Di |
Für die Gründung eines Tierschutzvereins wird geworben. In der Krone wird eine „musikalische Abendunterhaltung“ angeboten. |
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29.1.1880, Do |
Breitenbach wirbt wieder mit seinen Reimen. Auf dem Leutenbacher See wird ein festliches Schlittschuhlaufen veranstaltet. |
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31.1.1880, Sa |
Die Stadtpfleg-Rechnung wird veröffentlicht. |
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3.2.1880, Di |
Andreas Bühler – und warum er die Wahl in den Bürgerausschuss nicht angenommen hat. |
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7.2.1880, Sa |
Tanzlehrer Keppler von der Liederhalle Stuttgart gibt Kurse. |
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10.2.1880, Di |
Der Bäcker Christoph Bahret ist in den Bürgerausschuss gewählt. Schuhmacher Georg Holzwarth eröffnet sein Geschäft. |
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17.2.1880, Di |
Die Besitzer der unteren Gewindewiesen (Siebenmaden, Bangert) dürfen nicht über die Glöckleswiesen und durch das Wiesentor fahren. Beim Fasching hat Polizeidiener Ackermann sich im Ton vergriffen, sagen fast alle Honoratioren der Stadt. |
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19.2.1880, Do |
Mildenberger informiert in der Diakonissensache. |
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21.2.1880, Sa |
In der Bürgergesellschaft gibt es einen „Vortrag über den nordamerikanischen Freiheitskrieg und die Gründung der Republik der Vereinigten Staaten von Amerika“. |
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24.2.1880, Di |
Weingärtner Klöpfer gerät in Breuningsweiler in einen Erdrutsch und stirbt. |
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26.2.1880, Do |
Die Ruitzenmühle wird erneuert. Die Fortbildungsschule muss besucht werden. |
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2.3.1880, Di |
Beim Weingärtner Zaiß bei der „Schwane“ hat es gebrannt. |
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4.3.1880, Do |
Witwe Schlagenhauff bedankt sich bei der Feuerwehr. |
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25.3.1880, Do |
Ein bettelndes Frauenzimmer behauptet, sie habe in dem Brandhaus gewohnt. |
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1.4.1880, Do |
Im Gewerbeverein werden Schattenbilder gezeigt. |
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13.4.1880, Di |
Ein Gedicht über das Retourfahren erscheint. |
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22.4.1880, Do |
Wieder einmal reimt Breitenbach: „Zur Saison!“. |
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27.4.1880, Di |
A. Kürner ist nun praktischer Arzt in Winnenden. |
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8.5.1880, Sa |
Die Aufstellung des Viehmarkts wird bekanntgegeben. |
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27.5.1880, Do |
Es wird über das Impfen informiert. |
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29.5.1880, Sa |
Beim Missionsfest spricht Hermann Gundert aus Calw, Hesses Großvater, außerdem die Missionare Lörcher und Daimelhuber. Die Handwerker sprechen über die Einführung freiwilliger Lehrlingsprüfungen. Einige Winnender sind in das Seminar Esslingen aufgenommen. |
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1.6.1880, Di |
Breitenbach reimt wieder: „Nachruf auf den schönen Monat Mai“. Der Färbereibesitzer Wilhelm Kurz empfiehlt sich. |
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5.6.1880, Sa |
Auf dem Kirchhof gibt es wieder Vandalismus, sagen Pfarrer Faber und Schultheiß Jent. Beitenbach reimt über „Das liebe Geld!“. Hermann Binz will sich nicht mehr um ein Ausstellungslokal für Schreiner kümmern. |
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10.6.1880, Do |
Das Vogelschutzgesetz wird veröffentlicht. Breitenbach reimt „Bier her!“. |
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12.6.1880, Sa |
Die Stationszufahrtsstraße darf nur im Verkehr mit dem Bahnhof benutzt werden. |
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15.6.1880, Di |
Der Bietigheimer Musikverein musiziert mit der Liedertafel. |
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17.6.1880, Do |
Breitenbach reimt „Für Auswanderer“. |
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22.6.1880, Di |
Siebmacher Joseph Bez empfiehlt sich. |
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24.6.1880, Do |
Der Viehmarkt wird besprochen. |
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26.6.1880, Sa |
Der Kriegerverein war in Bietigheim. |
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29.6.1880, Di |
Im „Hirsch“ singt die schwedische Genresängerin Carola Svendson. |
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1.7.1880, Do |
In Kögels Gartzen findet wegen des Wegzugs von Stadtmusikus Sugg eine „Reunion mit Italienischer Nacht“ statt. |
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3.1.7.880, Sa |
Die 4. Kompanie der Esslinger Feuerwehr ist zu Gast. |
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6.7.1880, Di |
Ernst Benz, Kübler im Unteren Sack, empfiehlt sich. |
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8.7.1880, Do |
Am Rathaus und am Tor wird ab jetzt die Witterung für den folgenden Tag annonciert. Breitenbach reimt über „Minka und Fridolin“. Bei Remshardt wird der 4. Juli („Independence Day“) gefeiert. |
82 |
13.7.1880, Di |
Ein schwäbisches Gedicht über „A Mädle vom Land“ wird veröffentlicht. Ein Artikel verteidigt den Göttinger Professor, der den Wetterbericht erstellt. |
83 |
15.7.1880, Do |
Breitenbach veröffentlicht das Gedicht „Schöne Regeln“. Paul Schwarz empfiehlt sein „Farbwaaren-Lager“. |
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22.7.1880, Do |
Carl Sommer betreibt nun die Konditorei Sommer. |
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24.7.1880, Sa |
Moritz Zaiß verkauft sein abgebranntes Haus. |
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31.8.1880, Sa |
Der Nellmersbacher Schultheiß Hägele ist gestorben. |
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3.8.1880, Di |
Hunde dürfen seit 1871 nicht mehr im Wald herumtollen. |
92 |
5.8.1880, Do |
Ein reisendes Museum ist in Winnenden zu Gast. |
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7.8.1880, Sa |
Ein Artikel wirbt für das Museum von Th. Kullmann. |
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14.8.1880, Sa |
Im „Hirsch“ zaubert Camilla Stixa. Die Herren Oppenländer und Bloß geben ein „Diolettanten-Zither-Konzert“ in der Restauration Hilt. |
97 |
17.8.1880, Di |
Leserbrief: Vor dem Tor kann Henrieke Eisenmann wegen einer Riesenpfütze nicht aus dem Haus. Warum tun die Behörden nichts? Auch ist die Stadt nicht ausreichend beleuchtet. |
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24.8.1880, Di |
Die wilde Entsorgung von Trümmern ist verboten. |
102 |
28.8.1880, Sa |
Der Schwaikheimer Wundarzt Beck ist gestorben. |
104 |
2.9.1880, Do |
Die Winnender Schützengilde veranstaltet ein „Preiss- und Gaben-Schiessen“. Ein Gedicht „Zur Sedansfeier“ erscheint. Dank Investitionen in die Feuersicherheit kann ein Feuer in Breuningsweiler erfolgreich bekämpft werden. Ein Friedensbewegter wendet sich gegen den Sedanstag. |
105 |
4.9.1880, Sa |
Friedrich Siemens ist mit einer „Wachsfiguren-Ausstellung verbunden mit Leichenverbrennungs-Ofen“ zu Gast. Auch siamesische Zwillinge und ein elektrisches Wundermädchen werden ausgestellt. Gesalzene Antwort des Kriegervereins auf die Sedanstagsfeier. |
106 |
7.9.1880, Di |
Der angegriffene Sedanskritiker wehrt sich. |
107 |
9.9.1880, Do |
Zitherlehrer Sturm gibt ein Konzert in der „Krone“. |
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11.9.1880, Sa |
Der Kriegerverein schlägt erneut zurück. |
109 |
14.9.1880, Di |
Bei der Feuerwehr wird wieder gewählt. |
112 |
21.9.1880, Di |
Die Stelle des Torwarts der Heilanstalt wird neu besetzt. |
113 |
23.9.1880, Do |
Ein Winnender „Wähler“ äußert sich in der Causa Varnbüler. |
117 |
2.10.1880, Sa |
Kögel im „Rössle“ hat jetzt eine Kegelbahn. |
123 |
16.10.1880, Sa |
Breitenbach reimt: „Der gute Vater!“. |
124 |
19.10.1880, Di |
Der Kammmacher Ernst Herold hat sich in Winnenden niedergelassen. |
126 |
23.10.1880, Sa |
Breitenbach reimt über „Aufklärung“. |
127 |
26.10.1880, Di |
Die Winnender Damen können bei J. Gaiser Musterzeichnen lernen. |
128 |
28.10.1880, Do |
In der Realschule finden wieder „Jugendlese-Abende“ statt. |
129 |
30.10.1880, Sa |
Gesangsschulvorstand Wilhelm Hauser tritt mit Schülern in Winnenden auf. Friedrich Fetzer druckt Wirts „Geschichte von Winnenden“ in einer zweiten Auflage. |
130 |
2.11.1880, Di |
Das Programm zu Hausers Konzert wird annonciert. |
133 |
11.11.1880, Do |
Am 1.12.1880 steht im Reich eine Volkszählung an. Ein Bericht zum Konzert von Hauser erscheint. |
137 |
20.11.1880, Sa |
Im Hirsch wird „Die lustigen lebendig todten Eheleute“ gespielt. |
139 |
25.11.1880, Do |
Die Ergänzungswahl des Bürgerausschusses steht an. Im Gewerbeverein spricht G. Mildenberger über „Die Hebung des Lehrlingswesens“. Marie Biermann betreibt gegenüber dem „Hirsch“ nun ihr Putzgeschäft. Drei Mitglieder der Ortsschulbehörde sollen gewählt werden. Breitenbach reimt über „Drei Zecher“. |
140 |
27.11.1880, Sa |
Briefe dürfen nur mit der Post befördert werden – ein bezahltes Botenwesen ist verboten. |
141 |
30.11.1880, Di |
Wegen der Kälte sind einige Bäume abgestorben: In Winnenden 858 Apfelbäume, 107 Birnbäume, 884 Zwetschgenbäume. |
142 |
2.12.1880, Do |
Bühler lädt reimend ein. Es gibt Wahlvorschläge für die Ergänzungswahl. Bericht über die Champignyfeier. Jemand betont die Wichtigkeit der Wahlen. |
144 |
7.12.1880, Di |
In den Bürgerausschuss sind gewählt: Konditor Friedrich Kreh, Bauer Gottlieb Kögel, Bäcker David Baun, Bauer Wilhelm Fink, Lederhändler Christian Hilt, Badwirt Andreas Bühler. Im Hohreusch und im Buchenbachertäle werden Wege gebaut. |
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11.12.1880, Sa |
Louis Bahnmüller schenkt dem Kriegerverein sieben Gemälde. |
149 |
18.12.1880, Sa |
Maßnahmen gegen Bettler werden verkündet. |
153 |
30.12.1880, Di |
L. Pfeiffer aus Stuttgart gibt Tanunterricht. Im unteren Stadtteil höen sie die Glocken nicht. Können Gittesdienste annonciert werden? |