Chronik des Jahres 1862

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2.1.1862, Do

Der Verschönerungsverein trifft sich.

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5.2.1862, So

Auf der Post kann man Offerten zu Tanzkursen einsehen.

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12.2.1862, So

Die Abgeordneten sind gewählt – Stimmenkönig ist Schultheiß Jent, es folgen Carl Steinbuch und Wilhelm Cleß.

Bei der Wahl zum Bürgerausschuss ist der Weingärtner Jakob Hauser vor Kaufmann Fink.

Gottlieb Reusch dankt für das Trauergeleit.

Jakob Zeune, Säckler, kauft Füchse, Nattern, Iltisse, Katzen und Hasen. 

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16.1.1862, Do

Die Kiesgrube wird zum Stadtgarten umgestaltet und erhält eine Hütte mit Freisäulen, die auch als Schießstand genutzt wird.

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19.1.1862, So

Die „Männer des gemäßigten Fortschritts“ stellen ihr Wahlprogramm vor.

Warum muss der Winnender Hägele neben dem Waiblinger Steinbuch kandidieren, wo Steinbuch doch so ein hervorragender Abgeordneter ist?

„Für den blödsinnigen Wilhelm Fuchs wird ein Unterkommen gesucht“.

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23.1.1862, Do

Die 40 Wahlmänner Winnendens wehren sich gegen den Waiblinger Angriff, Winnenden verfolge ein „Kirchthurmsinteresse“.

Hägele wird zu Unrecht verdächtigt.

Als der „gerade Weg zu Tugend und Frömmigkeit“ sollen nun auch die jungen Frauen von einer Fortbildungsschule profitieren.

Schulmeister Schmid bittet darum, bedürftigen Kindern Gesangbücher zu spenden.

Im Hirsch wird eine „große Auswahl von Algäuer Kühen“ verkauft.

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26.1.1862, So

Jemand hat Eugene Sues „Der ewige Jude“ verloren.

Der Waiblinger Abgeordnete Carl Steinbuch verspricht, die Wahl anzunehmen.

Die Waiblinger Wähler erklären ihre Solidarität mit Steinbuch.

Hägele erläutert in der Fortbildungsschule die Drainage.

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30.1.1862, Do

Die Schülerzahl der Realschule soll vermindert werden.

Die Stelle des Leichensägers ist neu zu besetzen.

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2.2.1862, So

Dem Kammmacher Krehl wurden auf der Messe die Waren gestohlen. Zahlreiche Winnender sammeln Geld für den Prozess.

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6.2.1862, Do

Eine Spenderliste für Krehl wird veröffentlicht.

Ein Schuhmacher wird für seine Ambitionen getadelt.

Strenger verwahrt sich gegen den Vorwurf, er habe die hiesigen Wähler als „Proletarier“ bezeichnet.

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9.2.1862, So

Pfarrer Wirth versammelt die Mitglieder des Armenvereins.

In der „Rose“ tagt die „Weinbau-Verbesserungs-Gesellschaft“.

Die Farrenhaltung wird verpachtet.

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13.2.1862, Do

Hägele dankt für die Unterstützung und fordert eine geheime Wahl.

Letztjährige Spenden für die Kleinkinderschule werden veröffentlicht.

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16.2.1862, So

Die Schneiderin Wilhelmine Krautter empfiehlt sich.

Weitere Spenden im Prozess Adam werden veröffentlicht.

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20.2.1862, Do

Tanzlehrer Schnaitmann bittet zum Abschlussball.

Seifensieder Keh sammelt Spenden für die Witwe Layer, die „ihr einziges Stück Vieh durch Krankheit verloren“.

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23.2.1862, So

Seine Majestät, König Wilhelm, erlässt neue Regelungen zur Gewährleistung bei Nutztieren.

Bei Mögle im „Rößle“ gibt es Tanz und „Weisensteiner Glasbier“.

Hägele spricht an der Fortbildungsschule über Bodenbearbeitung und Weinbau.

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27.2.1862, Do

Die neue Beschälstation wird eröffnet.

Die Steuern sind fällig.

Die Weinverbesserungsgesellschaft bittet wieder um Schnittlinge.

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2.3.1862, So

Spenden für Witwe Layer sind eingetroffen.

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6.3.1862, Do

Der König erlässt eine neue Gewerbeordnung. (Forts. Nr. 21, 22, 23)

Impfstoff für die Pockenschutzimpfung wird gesucht.

Bäcker Ferdinand Heinrich will sich eine Wirtschaft genehmigen lassen.

Der Männer-Turnverein versammelt sich im „Hirsch“.

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9.3.1862, So

Bei Karoline Mast gibt es verschiedene Hüte.

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13.3.1862, Do

In Schorndorf gibt es Kritik an der Einrichtung der Beschälstation in Winnenden.

Eine Schillerlotterie-Polka in Reimen wird veröffentlicht.

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20.3.1862, Do

Fetzer verkauft das Gebetbuch „Gott mein Heil“.

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23.3.1862, So

Inspektor Schmid verkauft „Das Reich Gottes“ des Korntaler Pfarrers Staudt.

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27.3.1862, Do

Jemand hat vom Haselstein einen Felsen auf Bäcker Wohnus’ Wengert rollen lassen.

Gottlieb Deeg betreibt die Groß’sche Ölmühle.

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30.3.1862, So

Bei Fetzer gibt es „Martin Dumollard, der Dienstmädchenmörder“.

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3.4.1862, Do

Die Vorschulprüfung findet statt.

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10.4.1862, Do

Wie steht es mit der Feuerwehr?

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17.4.1862, Do

Wer in die Realschule übertreten will, darf erst mit zehn die Volksschule besuchen.

Die Magdeburger und die Kölnische Hagelversicherung stellen sich vor.

Die Winnender Schützengilde trifft sich in der „Rose“.

Der Turnplatz wird durch ein Preisturnen eröffnet.

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20.4.1862, So

Steuer, Brandschaden und Körperschaftssteuer wird eingezogen.

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24.4.1862, Do

Ein „Fest-Gedicht zum Preis-Turnen des Winnender Turnvereins am 21.4.1862“ erscheint, verfasst von „K. L.“ 

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1.5.1862, Do

Immer noch lassen Gänsebesitzer ihre Gänse frei herumlaufen.

Max Schnepple verabschiedet sich.

Drehermeister Jäger in der Mühltorstraße empfiehlt sich.

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4.5.1862, So

Polizeidiener Frank verabschiedet sich.

Details aus der „Wald-Feuer-Ordnung“ werden zu Kenntnis gebracht.

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8.5.1862, Do

Dr. Wunderlichs Tochter wurde beigesetzt.

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11.5.1862, So

Die „Steinsatzgelder“ für die Markungssteine wird erhoben.

Die Prachtausgabe des „Wihelm Tell“ wird verkauft.

Herr Inspector Josenhans und Herr Missionar Müller sprechen in Winnenden.

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18.5.1862, So

Apotheker Gärttner verkauft „Orientalische Zahnwolle“.

Der Schneider Karl Schock (bei Christoph Hahn) empfiehlt sich.

Im „Rößle“ gibt es Ludwigsburger Bier – der Wirt wirbt in Reimen.

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25.5.1862, So

Ein kritischer Artikel aus Ulm über die Finanzierung der „Gesundheitspolizei“ wird in einem Leserbrief zerrupft.

In den Verwaltungsrat der Feuerwehr werden gewählt: der Zimmermeister Wilhelm Cleß, Gemeinderat Enßlin, Hirschwirt Wieland, Gemeinderat Steinbuch, Gemeinderat Westermayer, Kaufmann Meyer, Konditor Sommer. 

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29.5.1862, Do

Der Dichter Fr. Kurz veröffentlich ein Gedicht auf die neu gewählten Feuerwehrleute.

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1.6.1862, So

Das Schloss der Kirchhoftüre wurde ausgetauscht.

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5.6.1862, Do

Der Kirchenkonvent veröffentlicht die Friedhofsordnung.

Ernst Meyer ist nun Agent der „Allgemeinen Renten-Anstalt“.

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8.6.1862, So

Die Feuerwehr hat eine Löschprobe in Backnang.

Amtsnotar Ritter annonciert die Preise für das „Actien-Bad“.

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19.6.1862, Do

Friedrich Krehs Kirschbaum wurde „verderbt“.

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26.6.1862, Do

Der König gibt bekannt, was für gewerbetreibende Minderjährige gilt.

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6.7.1862, So

Kirchenschlaf ist verwerflich.

Fuhrmann David Kuhn gibt den Frachtverkehr nach Stuttgart ab.

Fr. Kurz veröffentlicht das Gedicht „Die Gerber-Zunftversammlung im Stern“.

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13.7.1862, Do

Eine „Grabrede auf den Zunft-Zopf“ erscheint. (Schluss: Nr. 58)

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17.7.1862, Do

Einkommenssteuer ist fällig.

Hausvater Gauger fährt zur Jahresfeier nach Korntal.

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24.7.1862, Do

Steuern sind fällig.

Pflastersteine werden ausgeschrieben.

Laut Fabrikant Hägele findet das nächste Partikularfest in Winnenden statt.

Christine Letters trauert um ihren Mann.

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3.8.1862, So

Ein Leserbriefschreiber plädiert für mehr Offenheit im Umgang zwischen Mann und Frau – und zitiert Shakespeare.

Das Gedicht „Das landwirtschaftliche Fest in Winnenden am Jakobi-Feiertag 1862“ erscheint. (Teil 2, Nr. 63)

63

7.8.1862, Do

Der Küfer Friedrich Strähle bewirbt seine Fässer.

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14.8.1862, Do

Der neue Obstmost wird kontrolliert.

Ein Leserbriefschreiber wendet sich gegen den Leserbrief in Nr. 62: Auch weiterhin sollen Winnenderinnen den Biergärten fernbleiben.

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17.8.1862, So

Der erste Leserbriefschreiber verteidigt sich.

Zum Jahrmarkt gibt es im „Rößle“ Sauerkraut.

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21.8,.1862, Do

Das Gedicht „Die Abenddämmerung“ erscheint.

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31.8.1862, So

Das „Volks- und Anzeigenblatt“ enthält künftig ein „Unterhaltungsblatt“.

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7.9.1862, So

Johannes Häussermann reist nach Herrnhut ab.

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11.9.1862, Do

In Winnenden wird das Oberamt Ruggericht halten.

Die Geschworenenliste liegt aus.

Bei Albert Kallenberg gibt es amerikanisches Erdöl.

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21.9.1862, So

Wirrth und Jent bedanken sich für eine Spende der Zünfte zur Förderung der Schule.

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25.09.1862, Do

Der Platzbedarf in der Ruitkelter soll ermittelt werden.

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2.10.1862, Do

Jent erinnert daran, dass das Schießen und Feuerwerken in der Staft verboten ist.

Die Keltern werden verpachtet.

Wer nach dem Hanfbrechen die Brechnägel liegenlässt, muss mit einer Ordnungsstrafe rechnen.

Philipp Müller besteht darauf, dass Verkauf und Pacht durch die Gemeinde im „Volks- und Anzeigenblatt“ erscheinen möge.

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5.10.1862, So

Wilhelm Bauder übernimmt Kallenbergs Spezerei- und Garngeschäft.

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19.10.1862, So

Die Turner entzünden ein Freudenfeuer auf dem Weg nach Beuningsweiler.

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23.10.1862, Do

Sollten Maishülsen anfallen, bittet Pfander um Spenden für die Krankenhausbetten.

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26.10.1862, So

Im „Hirsch“ wird „Der Weiberfeind“ aufgeführt.

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30.10.1862, Do

Das „Rößle“ wird verpachtet.

Die Fortbildungsschule öffnet wieder.

Die Schießbahn wird eingeweiht.

88

2.11.1862, So

Im „Hirsch“ wird „Herr und Sclave“ gespielt, ein Zweiakter des Herrn von Zedlitz.

89

6.11.1862, Do

Der Jahresbericht der Paulinenpflege wurden den „hiesigen Wohlthätern“ ausgetragen.

Bei der Abendunterhaltung der Turner wurde für Schleswig-Holstein gesammelt.

Carl Töpfers „Nehmt ein Beispiel d’ran!“ wird im „Hirsch“ gespielt.

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9.11.1862, So

Man kann „Die heitere Welt“ abonnieren.

Anton Walls „Der Dorfbarbier“ wird gespielt.

Schneiderin Louise Höllwarth bietet ihre Dienste an.

91

13.11.1862, Do

Wolters inszeniert im „Hirsch“ Jakobsons Posse „Verwandlungen“.

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16.11.1862, So

Gemeinderat Cloß wurde eine Eiche entwendet.

Ernst Raupachs „Der Müller und sein Kind“ wird gespielt.

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20.11.1862, Do

Theodor Körners „Der Nachwächter“ wird gespielt.

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23.11.1862, So

Die Stadt verpachtet die Baumschule an der Schlossgartenmauer.

Franz von Holbeins „Fridolin“ wird gespielt; das Stück beruht auf einer Ballade Schillers.

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27.11.1862, Do

Die Paulinenpflege bedankt sich bei verschiedenen Spendern.

Im „Hirsch“ wird Blums „Mirandolina“ gespielt, das auf Goldonis „Locandiera“ beruht.

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30.11.1862, So

Wer 21 ist und männlich, soll in die Rekrutierungsliste eingetragen werden.

Die Bürgerausschuss-Ergänzungswahl steht an.

Fotograf Franz ist vor Ort und lädt zu seinem Stand vor der oberen Paulinenpflege.

Lebruns „Humoristische Studien“ werden gespielt.

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4.12.1862, Do

Die Bürgerausschuss-Ergänzungswahl steht an.

Es gibt Vorschläge von Bürgern, als Obmann: J. Hägele, Bischoff.

Der Geometer Friedrich Schüle ist nun Agent der Leipziger Feuer-Versicherung.

Im „Hirsch“ fotografiert A. Strauch.

Die Weinbergwege müssen wieder hergestellt werden.

„Müller und Miller“ von Alexander Elz wird aufgeführt.

Philipp Müller äußert sich zu den städtischen Finanzen.

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7.12.1862, So

J. Hägele wird zum Obmann des Bürgerausschusses gewählt.

Ein Einsender (Hägele) attackiert Müller wegen des Stadtschadens.

Nach Pelletier-Vollmeranges wird „Die Versöhnung“ aufgeführt.

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11.12.1862, Do

Müller keilt nun gegen Hägele zurück.

Hägele bespricht den Zustand des Weinbaus in Winnenden.

Im „Hirsch“ wird „Die Hochzeitsreise“ von Robert Benedix aufgeführt.

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14.12.1862, So

Die Kleinkinderschule bittet um Gaben.

Heinrich Cunos „Die Räuber auf Maria-Culm“ wird gespielt.

Die Stelle der Hebamme ist neu zu besetzen.

Über den Winter soll Unterricht in landwirtschaftlichen Fächern erteilt werden.

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18.12.1862, Do

Wilhelm Bauder vertritt die Berlinische Feuerversicherungsanstalt.

R. Hahns „Sennora Pepita“ wird aufgeführt.

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21.12.1862, So

„Ein weißer Othello“ nach Brisebarr’s „Un tigre de Bengale“ wird aufgefüht.

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25.12.1862, Do

Das hofkammerliche Försterhaus in der alten Schlossgasse soll verkauft werden.

Bei Fetzer kann man die „Deutsch-Französische Unterrichts-Zeitung“ abonnieren.