Mediensüchtige Schüler

Hinweis: Diese Merkmalsliste soll lediglich das Erkennen einer Mediensucht erleichtern, eine Diagnose kann nur der fachkundige Arzt bzw. Jugendpsychiater stellen.

Erkennungsmerkmale von Mediensucht

Ein mediensüchtiger Schüler …

  • kommt übermüdet zum Unterricht
  • nutzt auch in kurzen Pausen das Smartphone
  • vernachlässigt andere Interessen
  • kann die Nutzungsdauer eines Mediums nicht kontrollieren
  • reagiert aggressiv und unruhig, wenn er im Spiel unterbrochen wird
  • erhöht seine Spieldauer immer mehr
  • zieht sich zunehmend zurück
  • verweigert sich Aktivitäten mit der Familie
  • kommt öfter zu spät oder fehlt im Unterricht
  • leugnet oder bagatellisiert sein Konsumverhalten
  • ist weniger konzentriert und leistungsfähig als vor Einsetzen der Sucht
  • isst bevorzugt schnell verfügbare Nahrungsmittel oder lassen Mahlzeiten ausfallen
  • fühlt sich von online gewonnenen Freunden eher verstanden
  • hört weniger gut zu, wirkt innerlich abwesend
  • spricht vorwiegend über Erlebnisse bei der Mediennutzung
  • lenkt sich durch das Spiel von Problemen ab
  • leidet evtl. unter sozialen Ängsten oder einem niedrigen Selbstbewusstsein
  • kann sich nicht häufig nicht selbst von seiner Sucht befreien
  • kann Aufgaben nicht rechtzeitig fertigstellen und vernachlässigt seine Pflichten
  • gibt sich oft „nur noch ein paar Minuten“ (mehr) Zeit
  • verheimlicht seine Online- oder Spielzeiten
  • begibt sich sofort zum jeweiligen Medium, wenn er nach Hause kommt

Handlungsmöglichkeiten

Lehrkräfte sollten…

  • Den Schüler auf seinen Medienkonsum direkt ansprechen – beschreiben, nicht bewerten!
  • Eltern einbeziehen und von schulischer Seite aus unterstützen!
  • Schul-PCs sichern – Computer-Räume sichern, Zugangssperren an den PCs!
  • Adressen von Selbsthilfegruppen und Beratungszentren bereithalten!
  • Aussteigerberichte im Unterricht behandeln!

Literatur

  • Möller, Christoph: Internet- und Computerspielsucht. Ein Praxishandbuch für Therapeuten, Pädagogen und Eltern. München: Kohlhammer, 2. Aufl.

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