Auch wenn audiovisuelle Medien wichtig geworden sind – Lesekompetenz bleibt eine zentrale Kompetenz in Ausbildung und Beruf, von der viele weitere Fertigkeiten abhängen!
Lesende Kinder erweitern Ihren Wortschatz, nehmen die Welt genauer wahr und können sich klarer äußern!
Kinder erwerben beim Lesen die Fähigkeit zum Perspektivwechseln und lernen, ein Problem auch von der anderen Seite her zu betrachten!
Kinder erwerben einen breiten Wissensschatz und Ordnungssysteme, in die sie Kenntnisse aus ihrem Erleben einordnen können!
Kinder erwerben beim Lesen die Fähigkeit, andere Menschen besser zu verstehen und ihre Gefühle nachzuvollziehen – das macht sie zu geschickteren Gesprächspartnern!
Kinder können beim Lesen sich mit sich selbst auseinandersetzen, sich selbst besser kennenlernen, eine eigenständige Phantasie entwickeln!
Lesen fördert die Fähigkeit, sich ausdauernd zu konzentrieren und zusammenhängend zu denken!
Lesen ermöglicht Ihrem Kind, sich mit der Kultur auseinanderzusetzen, in die es hineinwächst – und mit anderen Kulturen!
Praxistipps zur Leseförderung
Lesen Sie vor allem selbst! Als Lesevorbild taugen die eigenen Eltern und Großeltern am besten. Auch Ihnen tut es gut, wenn Sie das Smartphone weglegen und sich mit einem guten Buch zurückziehen.
Beziehen Sie auch Paten und Familienangehörige mit ein – so mancher Onkel käme von sich aus gar nicht auf die Idee, seiner Nicht vorzulesen!
Nutzen Sie Angebote zur Leseförderung, die von Ihrer örtlichen Bibliothek ausgehen!
Lesen Sie die Schullektüren Ihrer Kinder und sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber!
Achten Sie beim Bücherkauf auf Bücher, die interessant gestaltet und spannend illustriert sind!
Halten Sie sich mit Ihrem Urteil zurück, wenn Sie mit der Lektüre Ihres Kindes nicht einverstanden sind!
Haben Sie keine Scheu vor Comics und Bilderbüchern! Auch hier werden Geschichten erzählt. Reizvoll sind auch Bildgeschichten ohne Worte, die Ihr Kind dann Ihnen erzählt!
Auch das Lesen von guten Sachbüchern bringt Gewinn!
Lesen Sie vor! Beginnen Sie früh, schaffen Sie gemütliche, geschützte Zeitinseln des Vorlesens und zögern Sie auch später nicht, wenn Ihre Kinder im Jugendalter sind, kurze Abschnitte aus Ihrer Lektüre spontan vorzulesen!
Lesen Sie zum Einschlafen vor – etwa 15 bis 20 Minuten lang!
Wählen Sie Bücher aus, die zu den Interessen des Kindes und zur Jahreszeit passen!
Überfordern Sie Ihr Kind nicht mit seiner Lektüre! Gerade Kinderbuchklassiker können ungemein komplex sein!
Beschränken Sie sich beim Vorlesen auf wenige Bücher, die Sie gemäß den Wünschen Ihres Kindes öfter vorlesen!
Ermuntern Sie zu Zwischenfragen!
Erzählen Sie! Beginnen Sie früh damit, eigene Geschichten zu erfinden. Beantworten Sie nicht jede Frage gleich sachlich richtig, erfinden Sie eine phantasievolle Lösung für die Welträtsel Ihres Kindes!
Sprechen Sie möglichst viel mit Ihren Kindern, über Alltägliches, aber auch über Fernliegendes! Sprechen Sie vor allem über Bücher mit Ihren Kindern!
Bücher sollten mit Respekt behandelt werden, nicht verschmutzt oder zerknickt werden. Zeigen Sie Ihrem Kind ihre Wertschätzung für das gedruckte Wort, indem sie Büchern einen sichtbaren Ehrenplatz einräumen.
Verrätseln Sie Bücher, die sie schenken – machen Sie deutlich, warum Sie genau diesem Kind eben jenes Buch schenken! Schenken Sie besser gar keine Bücher als Verlegenheitsbücher!
Lassen Sie spannende Bildbände herumliegen! Legen Sie interessante Bücher als Leseköder herumliegen!
Respektieren Sie die Leseentwicklung Ihres Kindes – aber lassen Sie den Bilderbüchern auch weiterhin ihren Platz!
Besuchen Sie Autorenlesungen, besonders dann, wenn das Kind den Autor schon kennt!
Nutzen Sie lange Autofahrten für gute Hörbücher und Hörspiele!
Ihr Kind liebt Filme? Schenken Sie Ihrem Kind die Buchvorlage!
Besuchen Sie mit Ihrem Kind Buchhandlungen und Bibliotheken!
Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu und beschaffen Sie nicht nur Bücher, die eine heile Welt versprechen!