Beziehungen zwischen Deutschland und Kirgisistan
1773 |
In Frankfurt erscheinen die Merkwürdigkeiten der Morduanen, Kasaken, Kalmücken, Kirgisen, Baschkiren &c von Peter Simon Pallas. |
1804 |
Bei Hartmann in Riga veröffentlicht Benjamin von Bergmann seine Schicksale des Persers Waßilij Michailow unter den Kalmüken, Kirgisen und Chiwensern. |
1826 |
Im Auftrag der Kaiserlichen Universität Dorpat unternehmen Carl Friedrich Ledebour, Carl Anton Meyer und Alexander von Bunge Reise durch das Altai-Gebirge und die kirgisische Steppe. Ihr Expeditionsbericht erscheint 1830 bei Reimer in Berlin. |
1845 |
Karl Ernst von Baer und Waldemar Ferdinand Dahl veröffentlichen für die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg ihre Nachrichten aus Sibirien und der Kirgisen-Steppe. |
1860 |
An der Erschließung Kirgisistans nach der Eroberung der zentralasiatischen Khanate durch Russland sind auch Deutsche beteiligt. |
1865 |
Wilhelm Schotts Studie Über die ächten Kirgisen erscheint bei Dümmler in Berlin. |
1869 |
Friedrich Fuhrmann veröffentlicht bei Vieweg in Braunschweig Die Kirgisen und ihr Leben. |
1876 |
Alfred Edmund Brehm verfasst sein Kirgisentagebuch. |
1882 |
In Kirgistan gründen umgesiedelte Wolgadeutsche zwischen den Talas-Zuflüssen Urmaral und Kumuschtak erste deutsche Dörfer: Köppental, Nikolaipol, Gnadental und Gnadenfeld. |
1911 |
Richard Karutz veröffentlicht bei Klinkhardt & Biermann in Leipzig Unter Kirgisen und Turkmenen: Aus dem Leben der Steppe. |
1925 |
Deutsche Mennoniten siedeln im Tschüi-Tal. Einen großen deutschen Bevölkerungsanteil hat Kant. Deutsche Gründungen sind auch Luxemburg (Люксембург), Friedenfeld (Фриденфельд) und Bergtal (Бергталь) (seit 1927 offiziell Rot-Front genannt). |
1928 |
25.9.: Im Rahmen der deutsch-sowjetischen Alai-Pamir-Expedition gelingt einer Gruppe deutscher und russischer Bergsteiger die Besteigung des Pik Lenin. |
1941 |
Wolgadeutsche siedeln aus der Republik nach Kasachstan nach Kirgistan über. |
1946 |
Deportierte Deutsche werden in der Bergarbeiterstadt Mailuussuu eingesetzt. Aus Mailuussuu stammt beispielsweise der Stürmer Vitus Nagorny. |
1956 |
Die Sonderkommandantur für Deutsche wird abgeschafft. |
1960 |
Im Ostberliner Verlag Kultur und Fortschritt erscheint Čingiz Ajtmatovs Novelle Djamila, die zu einem Schulbuchklassiker der DDR wird. |
1978 |
Markus Breitenbachs Im Land der wilden Reiter: Abenteuer bei den Kirghisen erscheint bei Kremayr & Scheriau in Wien. |
1979 |
Karl Kokoschko veröffentlicht im Berliner Verlag Neues Leben den Reisebericht Unterwegs zum Tienschan: Begegnungen in Mittelasien und Kasachstan. |
1983 |
28. 8.: Die deutsche Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf kommt in Nowopokrowka zur Welt. |
1987 |
Die Regierung Kohl eröffnet den 110.000 Kirgisiendeutschen den Weg in die BRD. |
1988 |
In Bischkek kommt die deutsch-russische Opern-, Lied- und Konzertsängerin Katharina Konradi zur Welt. |
1990 |
10.11.: Die deutsche Radsportlerin und Olympiasiegerin Kristina Vogel kommt in Leninskoje zur Welt. |
1992 |
3.2.: Nach der Unabhängigkeitserklärung nehmen Deutschland und Kirgisistan diplomatische Beziehungen auf. Auch eine deutsche Botschaft in Bischkek wird eröffnet. --- 4.7.: Die Grundsatzerklärung beider Länder regelt auch die Zukunft der Kirgisiendeutschen. --- Die Friedrich-Ebert-Stiftung nimmt ihre Tätigkeit in Kirgisistan auf. --- Der Volksrat der Deutschen der Kirgisischen Republik wird gegründet. Ihm angeschlossen ist der Deutsche Jugendverband in Kirgistan. |
1993 |
Deutschland und Kirgisistan schließen ein Kulturabkommen. |
1995 |
In der deutschen Hauptstadt Bonn wird eine kirgisische Botschaft eröffnet. --- Rudolf Michael Schmitz wird Attaché an der Apostolischen Nuntiatur in Kirgisistan und Leiter des Katholischen Kulturzentrums in der Hauptstadt Bischkek. |
1996 |
Die Kirgisisch-deutsche Arbeitsgruppe für Handel und Investition wird gegründet. --- Die Konrad-Adenauer-Stiftung wird in Kirgisistan tätig. |
1997 |
Johannes Reimer veröffentlicht beim Logos-Verlag in Lage die Biographie Seine letzten Worte waren ein Lied: Martin Thielmann: Leben und Wirken des Kirgisen-Missionars. |
1998 |
Bundespräsident Roman Herzog besucht Kirgisistan. |
1999 |
Čingiz Ajtmatov veröffentlicht bei Knesebeck in München mit Georg Kürzinger den Bildband Ferne Heimat Kirgisien. --- Süjümkan Ömüralieva und Svetlana Anponissovna Kundusakova veröffentlichen für den Förderkreis für Kultur und Bildung in Reinickendorf e.V. ihr Lehrbuch für Anfänger Wir lernen Kirgisisch. |
2001 |
Das deutsche Sprachzentrum in Bischkek wird eröffnet. |
2002 |
Toktobjubju Džunušakunovna Bajalieva veröffentlicht bei Schletzer in Berlin ihre Studie Vorislamischer Glauben der Kirgisen. --- Die Hanns-Seidel-Stiftung wird mit ihrem Projekt „Management und Verwaltungsförderung in ausgewählten Ländern Zentralasiens“ in Kirgisistan aktiv. |
2003 |
In Stadthagen erscheint Askar Akaevs Ein denkwürdiges Jahrzehnt: Ein Bericht zum 10. Jahrestag der Unabhängigkeit Kirgisistans. |
2004 |
In Stadthagen erscheinen in einer Übersetzung von Margrit Hegge die Aufzeichnungen Mairam Akajewas, der Frau des Präsidenten der Kirgisischen Republik, unter dem deutschen Titel Die Hoffnung kennt keine Nacht. --- Im Selbstverlag des Übersetzers Reinhold Schletzer erscheint Sergej Ivanovs Die Kunst der Kirgizen: Teppiche, Silberschmuck, Ornamentmotive. |
2007 |
Judith Beyer und Roman Knee veröffentlichen bei Hirmer in München Kirgistan: Ein ethnografischer Bildband über Talas. --- Im Berliner Wostok-Verlag erscheint der von Britta Wollenweber herausgegebene Band Kyrgysstan: Politik, Gesellschaft, Kultur. |
2008 |
Andreas Kramer veröffentlicht in der Mannheimer Edition Panorama den Bildband Kyrgyzstan panorama. |
2009 |
Cambra Maria Skadé veröffentlicht bei Nietsch in Freiburg im Breisgau Shamal: Deine kirgisische Liebesgeschichte. --- Der Deutsch-Kirgisische Kulturverein in Berlin wird gegründet. --- Im kirgisischen Teil des Tian Shans am Engiltschek-Gletscher wird die Gottfried-Merzbacher-Station des Deutschen GeoForschungsZentrum Potsdam und dem Zentralasiatischen Institut für Angewandte Geowissenschaften (ZAIAG) gegründet. ---24.7.: Während einer Forschungsreise ins kirgisische Hochgebirge stirbt der deutsche Entomologe Gerd Müller-Motzfeld. |
2010 |
Hans Joachim Arnolds Wörterbuch Kirgisisch-Deutsch, Deutsch-Kirgisisch erscheint im Berliner Förderkreis für Bildung, Kultur und Internationale Beziehungen Reinickendorf e.V. --- Die Deutsche Welle Akademie bildet in Zusammenarbeit mit der OSZE-Akademie kirgisische Journalisten aus. |
2011 |
Andrea Schmitz und Tommaso Trevisani veröffentlichen bei SWP in Berlin Neuanfang im Schatten der Krise: Kirgistan nach dem Regimewechsel. --- Angelika Landmann veröffentlicht bei Harrassowitz in Wiesbaden ihre Kurzgrammatik des Kirgisischen. |
2012 |
Jan Sprenger veröffentlicht bei Rowohlt in Berlin den Roman Kirgistan gibt es nicht. --- 14.4.: Bolot Otunbaev wird kirgisischer Botschafter in Deutschland. |
2014 |
Matthias Schmidt gibt im Berliner Lit-Verlag den Sammelband Aktuelle Forschungen zu den Mensch-Umwelt-Verhältnissen in Kirgistan heraus. --- Der kirgisische Vize-Premierministers Walerij Dill besucht im November Deutschland. |
2015 |
Moritz Florins Kirgistan und die sowjetische Moderne: 1941-1991 erscheint bei der Göttinger V&R unipress. --- Alexander Wolters veröffentlicht bei transcript in Bielefeld Die Politik der Peripherie: Protest und Öffentlichkeit in der Republik Kyrgyzstan. --- 1.4.: Almabesk Atambaev trifft bei seinem Staatsbesuch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck. |
2016 |
Henning Rabe veröffentlicht in Schönebeck Die Karawanserei oder Wie die Kirgisen ihre grünen Augen verloren. |
2019 |
16.04.: Der kirgisische Präsident Dscheenbekow hält sich zum Staatsbesuch in Berlin auf. |
Literatur
- Sander, Harry: Die Geschichte der Deutschen in Kyrgystan. Kerpen: Zentralverband Mittel- und Ostdeutscher, 1991 (ZMO-Bücher; 1)
- Lauterbach, Gwendolin: Hierarchie in internationalen Hochschulkooperationen: Eine Studie zu deutsch-kirgisischer Projektarbeit. Stuttgart: Ibidem, 2012 (Kultur - Kommunikation - Kooperation; 10)
- Friesen, Robert: Auf den Spuren der Ahnen. 1882 - 1992. Die Vorgeschichte und 110 Jahre der Deutschen im Talas-Tal in Mittelasien. Minden: Friesen, 2001