Kenianisch-deutsche Beziehungen
1846 |
Im Auftrag der Church Missionary Society (CMS) begibt sich Johannes Rebmann aus Korntal zur Unterstützung Johann Ludwig Krapfs nach Ostafrika. Von seiner Station Rabai bei Mombasa aus beginnt er seine Missionstätigkeit, unter anderem bei den Mijikenda. |
1867 |
12.3.: Der Afrikareisende Richard Brenner beginnt eine Forschungsreise an den Tana und Osi, erforscht dann das Reich Witu und bereiste das Land der südlichen Oromo und fertigt dazu die erste Karte und Beschreibung an. |
1875 |
Johann Maria Hildebrandt unternimmt eine Expedition zum Mount Kenia, den er jedoch nicht erreicht. |
1878 |
Clemens und Gustav Denhardt unternehmen von Sansibar aus eine Festlandreise in die Tana-Flussregion im heutigen Kenia, um geodätische, geographische und zoologische Erkenntnisse zu sammeln und das Land zwischen Mombasa und dem Victoriasee zu erforschen. |
1883 |
Clemens Denhardt veröffentlicht in den Mitteilungen des Vereins für Erdkunde in Leipzig seine Anleitung zu geographischen Arbeiten bei Forschungsreisen. |
1884 |
Das „Komitee für Errichtung einer Station zu wirtschaftlichen Zwecken am Tana im mittleren Ostafrika“ (kurz Tana-Komitee) gegründet. |
1885 |
März: Clemens Denhardt bricht von der Insel Lamu aus zu einer Expedition nach Witu auf und trägt den Sultan der Swahili einen Freundschafts- bzw. Schutzvertrag mit Deutschland an. |
1886 |
Clemens Denhardt verkauft Teile des besetzten Gebietes von Witu an den Präsidenten des Deutschen Kolonialvereins, Hermann zu Hohenlohe-Langenburg. --- Die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft (DOAG) unternimmt eine Expedition nach Kenia. |
1887 |
Ferdinand Würtz gelangt als Vertreter der Neukirchener Mission zu den Pokomo. Sein Nachfolger wird 1893 August Kraft. |
1889 |
9.6.: Carl Peters und Adolf von Tiedemann brechen mit dem Schiff „Neera“ von Daressalam zur Kwaihu-Bucht an der Küste Kenias auf. Bei einer Expedition ins Landesinnere kommt es zu Kämpfen mit Massai. |
1890 |
Theodor Hertzka siedelt seine Utopie Freiland: ein sociales Zukunftsbild, erschienen im Leipziger Verlag Duncker & Humblot in Kenia an. |
1914 |
15.8.: Die Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika besetzt Taveta. |
1932 |
Ernst Weigt promoviert in Leipzig über Die Kolonisation Kenias. |
1938 |
Auf der Flucht vor den Nationalsozialisten gelangt Stefanie Zweig mit ihren Eltern nach Kenia. |
1952 |
Ludwig Beye wird Generalkonsul in Kenia. |
1956 |
Der deutsche Maler Erwin von Kreibig vereist Kenia. |
1960 |
Bei Neumann in Radebeul erscheint Ursula Ullrichs Löwen waren unsere Nachbarn. |
1963 |
Als erster Staat erkennt die BRD Kenia völkerrechtlich an. --- Das Goethe-Institut eröffnet eine Zweigstelle in Nairobi. |
1964 |
Die kenianische Botschaft in der Villichgasse in Bonn wird eröffnet. |
1965 |
Walter Schäfers Reisebericht Kwa Heri Afrika wird bei Bechtle in Esslingen am Neckar verlegt. |
1969 |
Ngũgĩ wa Thiong’os Roman Weep Not, Child (1964) wird in einer Übersetzung von Klaus Schultz im Berliner Verlag Volk und Welt veröffentlicht. Zahlreiche weitere Werke Ngũgĩ wa Thiong’os folgen. |
1970 |
Eckhard Krautzun wird Nationaltrainer Kenias. --- Im Stuttgarter Evangelischen Missionsverlag erscheint Helmut Ludwisg Notiert in Kenia: Erlebnisse und Begegnungen in einem Entwicklungsland. |
1974 |
Die Konrad-Adenauer-Stiftung nimmt ihre Arbeit in Kenia auf. |
1977 |
Rosmarie Hegenscheidt und Ibrahim el Salahi veröffentlichen für das Bremer Übersee-Museum die Anthologie Ein Wind des Erwachens: Zeitgenössische politische Gedichte aus Kenia und Uganda. |
1979 |
Kenia und Deutschland unterzeichnen ein Doppelbesteuerungsabkommen. |
1980 |
Sabine Schwartz veröffentlicht bei Econ in Düsseldorf Wenn Laeduma träumt : Leben in extremer Umwelt Afrikas. |
1981 |
Hans-Martin Große-Oetringhaus publiziert im Wuppertaler Jugenddienst-Verlag Makoko: Abenteuer in Kenia. --- Der Jugendroman Die Spur des Löwen von Stefanie Zweig erscheint im Stuttgarter Boje-Verlag. |
1982 |
Sabine Schwartz stellt in ihrem bei Econ in Düsseldorf erschienenen Wenn Laeduma träumt. Nomadenleben in Kenia die kenianische Minderheit der Rendille vor. --- Meja Mwangis Going Down River Road (1976) wird unter dem Titel Nairobi, River Road im Züricher Unionsverlag veröffentlicht. |
1983 |
Die deutsche Franziskaner Mission beginnt ihre Missionstätigkeit in Kenia. |
1985 |
In Frankfurt erscheint Peter Steiners Erzählband Olduvai. |
1989 |
Gisela Tölle veröffentlicht bei Herder in Freiburg Zwischen Kral und Wolkenkratzer: Kenia sucht seinen Weg in die Zukunft. --- In Marburg promoviert Christiane Schurian-Bremecker über Kenia in der Sicht deutscher Touristen: Eine Analyse von Denkmustern und Verhaltensweisen beim Urlaub in einem Entwicklungsland. |
1991 |
Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit wird in Kenia tätig. --- Meja Mwangis Ezählung Kariuki und sein weißer Freund erscheint bei Lamuv in Göttingen. Unter dem Titel Kaltgestellt erscheint in der Münchener Edition Trickster Ngugi wa Thiong’os Gefängnistagebuch. --- Eberhard Thiem, Helga Lippert und Arno Peik produzieren für das ZDF die Dokumentation Safari in die Steinzeit: Die Schädelöffner der Kisii in Kenia. |
1992 |
Für ihr in Kenia angesiedeltes Jugendbuch Ein Mundvoll Erde wird Stefanie Zweig für deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. --- Meja Mwangi erhälz für Kariuki und sein weißer Freund den Deutschen Jugendliteraturpreis. |
1995 |
Stefanie Zweigs in Kenia spielender Erfolgsroman Nirgendwo in Afrika erscheint. |
1997 |
Anne Spoerry veröffentlicht im Stuttgarter Quell -Verlag Man nennt mich Mama Daktari: Als fliegende Ärztin in Kenia. |
1998 |
Der Sinsheimer Matto Barfuss lebt in der Masai Mara mit einer Gepardenfamilie zusammen. |
1999 |
Miriam Kwalandas Die Farbe meines Gesichts: Lebensreise einer kenianischen Frau infoerscheint bei Eichborn in Frankfurt am Main. |
2000 |
Kenia und Deutschland unterzeichnen ein Investitionsschutzabkommen. --- Kenia verlagert seine Botschaft in die Markgrafenstraße 63 im Berliner Ortsteil Kreuzberg. --- Stefanie Zweigs Roman Karibu heißt willkommen wird bei Fischer in Frankfurt am Main verlegt. |
2004 |
John Githongo erhält den Deutschen Afrika-Preis. --- Wangari Maathai erhält den internationalen Petra-Kelly-Preis der Heinrich-Böll-Stiftung. --- Stefan Ehlert veröffentlicht Herder in Freiburg Wangari Maathai – die Mutter der Bäume. --- Bei Urachhaus in Stuttgart erscheint Kari, der Elefantenjunge von Ellen Tijsinger. |
2005 |
Lisa Eder-Held dreht Mangatas Traum – Die Wunderläufer von Kenia. --- Bei A1 in München publiziert Corinne Hofmann Wiedersehen in Barsaloi. Kenia – Im Münchener GRIN-Verlag erscheint Sebastian Herlts Die Ära von Uhuru bis Harambee. |
2006 |
Hans Steinbichlers Filmdrama Winterreise spielt zum Teil an kenianischen Schauplätzen. --- Für Schulungszwecke baut das deutsche Unternehmen AgriKomp zusammen mit einem örtlichen Partner und der GIZ die erste Biogasanlage Kenias. --- Jürg Wirz veröffentlicht bei Meyer & Meyer in Aachen Run to win: Die Erfolgsgeheimnisse der Kenianer. --- Im Frankfurter Cornelia Goethe Literaturverlag erscheint Dorothee von Burkersrodas Zauber und Weisheit: Erzählungen, Märchen, Fabeln und Legenden aus Kenia. |
2007 |
Alexander Graf Lambsdorff leitete die EU-Wahlbeobachtungsmissionen in Kenia, |
2008 |
Der deutsche Musiker Andrej Hermlin wird nach der Präsidentschaftswahl in Kenia 2008 wegen Terrorverdachts inhaftiert. --- Thilo Thielke veröffentlicht bei Brandes & Apsel in Frankfurt am Main Kenia: Reportagen aus dem Inneren eines zerrissenen Landes. |
2009 |
Im Stuttgarter Verlag Freies Geistesleben erscheint Irmgard Wuttes Ein leiser Ruf aus Afrika: Mein Leben für die Kinder in Kenia. --- Im Rottenburger Mauer-Verlag erscheint die Erzählung Mein kenianischer Mann und ich von Ingrid Muthui. |
2010 |
Auma Obama veröffentlicht bei Lübbe in Köln Das Leben kommt immer dazwischen. Stationen einer Reise. --- Wangechi Mutu wird von der Deutschen Bank als Künstlerin des Jahres 2010 ausgezeichnet und mit einer Einzelausstellung in der Deutschen Guggenheim in Berlin bedacht (My Dirty Little Heaven). --- Im Rostocker Meridian-Verlag erscheint Juliane Thiemes Die Samburu in Kenia: Frauenwelten zwischen Tradition und Moderne. --- Florian von Bayern veröffentlicht bei Herder in Freiburg Weil es etwas Größeres gibt: Mein Leben in Afrika. --- Wim Dohrenbusch veröffentlicht im Wiener Picus-Verlag Reportage Kenia: Einmal Nairobi und retour. |
2011 |
Die Messe Frankfurt eröffnet ein Regionalbüro in Nairobi. --- Gemeinsam mit der Frauenrechtlerin Rebecca Lolosoli veröffentlicht Birgit Virnich Mama Mutig, erschienen im Südwest-Verlag in München. Darin behandelt sie die Lebensgeschichte der ersten Frauendorfgründerin in Kenia. --- Abdikadir Hussein Mohamed erhält den Deutschen Afrika-Preis. --- Im Ellwanger Verlag der Comboni-Missionare erscheint Anton Schneiders Das Krokodil auf dem Baum: Leben und kirchliche Mitarbeit in Kenia. --- Gemeinsam mit Herbert Ostwald publiziert die Fußballerin Doreen Nabwire bei VGS in Köln die Autobiographie Traumpass: Mein Weg aus den Slums von Nairobi auf die Fußballplätze Europas. Bereits 2009 war Ostwalds Fernsehdokumentarfilm Dodo – Zwischen Wellblech und Weltbühne entstanden. |
2012 |
Mit der Unterstützung des deutschen Regisseurs und Filmproduzenten Tom Tykwer dreht der kenianische Regisseurs David „Tosh“ Gitonga in Nairobi seinen Debütfilm Half Life Nairobi. Auch das Filmdrama Kati Kati von Mbithi Masya wird von Tom Tykwer mitproduziert. --- Catherine Nanjala Agoya-Wotsuna veröffentlicht bei Waxmann in Münster die Studie Die Sprachsituation Kenias als Voraussetzung für die Vermittlung des Deutschen als Fremdsprache. |
2013 |
Michael Hammon stellt in seinem Dokumentarfilm Gold – Du kannst mehr als du denkst den blinden kenianischen Marathonläufer Henry Wanyoike vor. |
2014 |
Julie Peters veröffentlicht bei Rowohlt in Hamburg den Kenia-Roman Am Fuß des träumenden Berges. |
2015 |
Nach längerer Unterbrechung nimmt die Lufthansa den Flugverkehr nach Nairobi wieder auf. |
2016 |
Binyavanga Wainaina ist Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. |
2017 |
Katja Benrath dreht den deutsch-kenianischer Kurzfilm Watu Wote – All of us über die Solidarität muslimischer Passagiere zu einer christlichen Mitreisenden. --- Lothar Wilczek publiziert im Dresdner Hille-Verlag Fuata wito wa Mungu - folge dem Ruf Gottes: 25 Jahre als Diakon in Kenia, 1990 bis 2015. |
2018 |
Bei Claus Paegelow in Bremen erscheint Claus Christians Bibliografie Kenia 1850-2018. |