Kamerunisch-deutsche Beziehungen

1861

Der Brite Sir Richard Francis Burton und der deutsche Botaniker Gustav Mann besteigen als erste Europäer den Kamerunberg (Fako).

1868

Das Hamburger Handelshaus Woermann errichtet die erste deutsche Faktorei in Douala.

1874

Wilhelm Jantzen und Johann Thormählen eröffnen eine erste Filiale ihres beugegründeten Handelshauses am Kamerunfluss.

1879

Eduard Robert Flegel besteigt den Kamerunberg.

1884

14.7.: Kamerun wird zur deutschen Kolonie. Jantzen & Thormählen sowie das Handelshaus Woermann vermitteln einen Beistandspakt mit der deutschen Regierung, vertreten durch Dr. Gustav Nachtigal, und den Duala-Herrschern King Bell und King Akwa. --- 21.12.: Ein deutsches Expeditionscorps schlägt einen Aufstand der einheimischen Bevölkerung, insbesondere der Duala, nieder.

1885

4.7.: Julius Freiherr von Soden wird erster deutscher Gouverneur von Kamerun. --- Der Moritz Ruhl Verlag aus Leipzig veröffentlicht Das Kamerun-Spiel, ein rassistisches Kartenspiel, das den deutschen Kolonialismus beschönigt. --- Hugo Zöller veröffentlicht bei Spemann in Berlin Forschungsreisen in der deutschen Colonie Kamerun: Das Flußgebiet von Kamerun, seine Bewohner und seine Hinterländer.

1886

Zintgraff beginnt mit der Erkundung des Kameruner Binnenlands. --- 7.5.: Das 1858 gegründete Victoria (Limbe) wird von den Briten gegen deutsche Ansprüche bei Forcados im Nigergebiet (Mahinland) und St. Lucia in Südafrika ausgetauscht. – Bei Cavael in Leipzig erscheint Carl Scholls Nach Kamerun! Aus den hinterlassenen Papieren meines in Kamerun verstorbenen Sohnes. --- Bernhard Schwarz veröffentlicht im Leipziger Verlag Baldamus Kamerun: Reise in die Hinterlande der Kolonie.

1887

Max Buchners Kamerun. Skizzen und Betrachtungen erscheint in Leipzig.

1888

Auf Veranlassung des Auswärtigen Amts werden die sterblichen Überreste Gustav Nachtigals in Duala beigesetzt. --- Die deutschen Forscher und Kolonialisten Eugen Zintgraff und Karl Zeuner gründen in der Nähe des Barombi Mbo (dt.: Elefantensee) die Barombistation.

1889

Jaunde (Yaoundé) wird als wissenschaftliche Forschungsstation und Basislager für den Elfenbeinhandel von Richard Kund gegründet. ---5.11.: Curt von Morgen beginnt von der kamerunischen Küste eine Expedition ins Landesinnere. Nach einem Aufenthalt auf der Station Jaunde überschreitet er den Sanaga, entdeckt dessen Zufluss Mbam und gelangt über Malimba und Ndumba an den Niger. --- 7.12.: Georg Zenker beginnt mit der Niederschrift des Tagebuchs der Jaunde-Station. --- Hans Tappenbeck knüpft Beziehungen der Vute zur deutschen Kolonialmacht an. Curt von Morgen gründet bei Ndumba die Station Kaiser-Wilhelmsburg. --- Elli Meinhof gibt in Straßburg die Sammlung Märchen aus Kamerun erzählt von Njo Dibone heraus.

1890

20.7.: In der deutschen Kolonie Kamerun wird eine Apostolische Präfektur gegründet. --- 25.10.: Eine Gruppe von Pallottinermissionaren gelangt unter der Führung des Paters Heinrich Vieter nach Kamerun.

1891

16.10.: Die Polizeitruppe Kamerun wird gebildet. --- Die Bakwiri widersetzen sich ihrer Unterwerfung durch das Deutsche Reich, bis sie 1894 doch unterliegen. --- Eugen Zintgraff stellt die Bali unter deutsches Protektorat. In der Schlacht von Mankon unterliegen die Bafut zunächst, drängen die Deutschen jedoch kurz darauf nach Baliburg zurück. --- In Leipzig erscheint Curt Morgens Expeditionsbericht Durch Kamerun von Süd nach Nord. Reisen und Forschungen im Hinterland 1889-1891. ---- Im Victoria wird ein botanischer Garten gegründet. Die angegliederte Versuchsanstalt für Landeskultur dient der Erprobung verschiedener Nutzpflanzen unter den Klimabedingungen Kameruns. --- Karl von Gravenreuth unternimmt eine Militärexpedition gegen Buea, die die Bankon am Fluss Abo und im November desselben Jahres gegen die Kpe (Bakwiri) am Kamerunberg.

1892

Theodor Christaller veröffentlicht in Basel sein Handbuch der Duala-Sprache. ---

August Seidel publiziert im Berliner Verlag Heymann seinen Leitfaden zur Erlernung der Dualla-Sprache in Kamerun: Mit einem Wörterbuch und Lesestücken.

1893

15.12.: Die einheimischen Angehörigen der Polizeitruppe lehnen sich im Dahomey-Aufstand gegen die Kolonialherrschaft auf, nachdem Heinrich Leist die Frauen dienstverweigernder afrikanischer Söldner vor deren Augen nackt auspeitschen lässt. --- Bei Brockhaus in Leipzig erscheint Carl Falkenhorsts In Kamerun. Zugvogels Reise- und Jagdabenteuer. --- 1.9.: Lolodorf erhält zur Sicherung der Handelsstraße Kribi–Jaunde eine Station. --- Die deutschen Forschungsreisenden Edgar von Uechtritz und Siegfried Passarge erreichen Garua (heute: Garoua) am Benuë. --- Eugen Zintgraff veröffentlicht bei H.O. Persiehl in Hamburg Meine Beschwerden gegen das Kaiserliche Gouvernement in Kamerun: Beiträge zu dem derzeitigen bureaukratischen Regime in der Kamerun-Colonie.

1894

In seinen in der Neuen deutschen Rundschau erscheinenden kritisiert der Kolonialarzt Wilhelm Vallentin die Vorgensweise des stellvertretenden Gouverneurs Heinrich Leist und des Gerichtsassessors Ernst Wehlan bei der Niederschlagung des Bakoko-Aufstands. --- 19.2.: Heinrich Leists Vorgehen in Kamerun wird zum Gegenstand einer Debatte im Reichstag, bei der Misswirtschaft, Verwaltungsmängel und die Lebensumstände der Afrikaner unter deutscher Kolonialherrschaft angeprangert werden. --- 8.7.: Hauptmann Max von Stetten wird Kommandeur der Schutztruppe. --- Curt von Morgen schlägt die Aufstände der Abolauten nördlich von Douala und der Kpeer am Kamerunberg nieder. --- Dietrich von Oertzen wird zum Bezirksamtmann in Kribi ernannt.

1895

5.6.: Das Gesetz über die kaiserlichen Schutztruppen für Südwestafrika und Kamerun wird erlassen. --- Die Jaunde erheben sich. Jaunde wird in eine Militärstation umgewandelt. --- Von Puttkamer wird Gouverneur (bis 1906). --- Siegfried Passarge veröffentlicht bei Reimer in Berlin Adamaua: Bericht über die Expedition des Deutschen Kamerun-Komitees in den Jahren 1893/94. --- Josef Kohler publiziert im Stuttgarter Verlag Enke die juristische Studie Über das Negerrecht, namentlich in Kamerun.

1896

15.6.: Gouverneur von Puttkamer lässt das vermeintlich herrenlose Land als Kronland einstufen. --- Ernst von Carnap-Quernheimb übernimmt er die Leitung der Jaunde-Station in Kamerun. --- Auf Initiative des Arztes Albert Plehn wird Allgemeines Krankenhaus von Duala gebaut und fertiggestellt. Benannt wird es zunächst nach Gustav Nachtigal. --- Oltwig von Kamptz führt er eine militärische Expedition gegen die Mvog-Betsi (Ewondo) und Etun im Bezirk Jaunde durch.

1897

21.1.: Die Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft „Victoria“ Aktiengesellschaft wird gegründet. --- Ernst von Carnap-Quernheimb unternimmt eine Expedition in den Südosten der Kolonie bis an den Ngoko. --- Oltwig von Kamptz wird zum Kommandeur der Kaiserlichen Schutztruppe für Kamerun ernannt.

1898

Kamerun beginnt Kakao auszuführen. --- Oltwig von Kamptz leitet er mit dem Wute-Adamaua-Feldzug gegen Ndumba und Tibaati die Eroberung der islamischen Reiche Nordkameruns in die Wege.

1899

Die Bule und die Bangwa erheben sich gegen die Kolonialherren. --- Ernst von Carnap-Quernheimb besetzt den künftigen Bezirk Molundu (ab 1912: Jukaduma). --- Bei Holland und Josenhans in Stuttgart erscheint Friedrich Autenrieths Der Häuptlingssohn Musi: Schilderungen eigener Erlebnisse in Deutsch-Kamerun. --- R. von Uslar veröffentlicht Mit S.M.S. „Nixe“ nach Kamerun: 1897 – 1898: Reise-Skizzen und Bilder. Der Band erscheint bei Geibel in Altenburg.

1901

18.5.: Oberst Kurt Pavel wird Kommandeur der Schutztruppe. --- Der Regierungssitz wird von Duala nach Buea verlegt. --- Hans Dominik erobert als Offizier der Kaiserlichen Schutztruppen die nördlichen Gebiete Kameruns. --- 17.7.: Hans Glauning lässt die Station von Nssakpe nach Ossidinge verlegen. --- Eine von Rudolf Cramer von Clausbruch kommandierte Abteilung der Schutztruppe nimmt die Fulbe-Residenz Ngawndere ein. --- Ludwig Freiherr von Stein zu Lausnitz unternimmt Expeditionen in das Makaa-, Gbaya- und Kaka-Territorium. --- Der damals vierjährige Prinz Alexander Douala-Bell wird zur Erziehung an den deutschen Kaiserhof in Berlin gebracht. --- Im Berliner Verlag Mittler erscheint Hans Dominik Kamerun: Sechs Kriegs- und Friedensjahre in deutschen Tropen. --- Im Deutscher Kolonial-Verlag in Berlin erscheinen die von Wilhelm Lederbogen herausgegebenen Kameruner Märchen.

1902

18.-21.1.: Im Gefecht von Miskin-Maroua besiegt die von Hans Dominik geführte deutschen Schutztruppe das Fulbeheer des Amir Djubayru bin Aadama und erobert damit das nördliche Kamerun. Frankreich übergibt Dikwa an die deutsche Schutztruppe unter Curt von Pavel.--- Franz Karl Hutter veröffentlicht Wanderungen und Forschungen im Nord-Hinterland von Kamerun. --- Die WAPV übernimmt die Pflanzung Günther in Soppo. --- 15.11.: Kurt Graf Pückler-Limpurg übernimmt die Leitung der Station in Ossidinge. --- Die Militärstation Garua wird gebaut. --- August Seidel veröffentlicht in Berlin Sitten und Gebräuche des Bakwirivolkes in Kamerun nebst einem Abriss der Bakwirisprache. --- Kurt Strümpell, ehemaliger Stationschef in Tinto, schenkt bei einem Heimaturlaub dem Städtischen Museum Braunschweig seine ethnologische Sammlung, die zum größten Teil aus Objekten des Kameruner Graslandes besteht.

1903

6.4.: Generalmajor Wilhelm Mueller wird Kommandeur der Schutztruppe. --- Kousséri im nördlichen Kamerun wird Sitz der Residentur der Deutschen Tschadseeländer. --- 5.2.: Der Resident der Residentur Adamaua, Joseph Fugger von Glött, wird in Maroua ermordet.

1904

Die Anjang erheben sich und zerstören die Station von Ossidinge. --- Franz Karl Hutter unternimmt eine Reise zwischen Wuri und Dibamba zur Erfassung der Topografie. --- Herbert Kund erforscht im Auftrag des Gouvernements von Kamerun das deutsch-französische Grenzgebiet zwischen Tuburi und Schari. --- Nach örtlichen Unruhen wird der Oberhäuptling Jimka von Yoko auf Veranlassung des Stationsleiters hingerichtet. --- August Seidel veröffentlicht im Heidelberger Verlag Groos Die Duala-Sprache in Kamerun: Systematisches Wörterverzeichnis und Einführung in die Grammatik.

1905

22.1.: Die Mvolyé-Mission wird zum Sitz des neuen Apostolischen Vikariats für Kamerun. Vieter wird zum Titularbischof geweiht. --- 19.6.: Die Duala reichen einen Beschwerdebrief ein gegen Gouverneur von Puttkamer. --- Bei Mittler in Berlin erscheint Carl Renés Monographie Kamerun und die Deutsche Tsâdsee-Eisenbahn. --- Johannes Semler publiziert bei Weicher in Leipzig Togo und Kamerun: Eindrücke und Momentaufnahmen. --- In Debundscha wird ein Leuchtturm gebaut.

1906

Der Missionar Ernst Dinkelacker veröffentlicht in Basel seine Bibel für Volksschulen in Kamerun. Auch zahlreiche Materialien für die deutschen Missionsschulen in Kamerun gehen auf ihn zurück. --- Christian von Krogh leitet die Mbo-Expedition der 6. Kompanie.

1907

23.1.: Die Deutsche Kautschuk AG wird gegründet. Die Kautschukausfuhr aus Kamerun setzt ein. --- Wilhelm Peter Hansen wird Geheimer Regierungsrat, Erster Referent und Stellvertreter des Gouverneurs von Kamerun. --- Friedrich Lutz veröffentlicht Im Hinterland von Kamerun: Über Bali nach Bamum im Verlag der Basler Missionsbuchhandlung. --- Im Berliner Verlag Süsserott erscheint Grete Ziemanns „Mola Koko“! Grüsse aus Kamerun.

1908

18.2.: Oberstleutnant Harry Puder wird Kommandeur der Schutztruppe. --- Yoko wird Regierungsstation unter Mitverwaltung des Bezirksamts Jaunde. --- Die Deutsche Kolonial-Eisenbahn Bau- und Betriebsgesellschaft (DKEBBG) beginnt mit dem Bau der Mittellandbahn ab Douala. --- Der König der Bamun, Njoya, schenkt dem deutschen Kaiser Wilhelm II. das heiligste Symbol seiner königlichen Würde, einen wertvollen perlenbesetzten Thron. --- Hans Dominik veröffentlicht bei Mittler in Berlin Vom Atlantik zum Tschadsee: Kriegs- und Forschungsfahrten in Kamerun. --- Gunther von Hagen veröffentlicht bei Dingeldey & Werres in Berlin sein Kurzes Handbuch für Neger-Englisch an der Westküste Afrikas: Unter besonderer Berücksichtigung von Kamerun. --- Oscar Zimmermanns Durch Busch und Steppe: Vom Campo bis zum Schari: Ein Beitrag zur Geschichte der Schutztruppe von Kamerun erscheint im Berliner Verlag Mittler.

1909

April: Karl Bötefür besteigt kurz nach dem Ausbruch den Kamerunberg und beschreibt die neu gebildeten Krater. --- 1.4.: Die bisherige Regierungsstation Ossidinge (II), das heutige Mamfé, wird zum Bezirksamt erhoben.

1910

Die Maka erheben sich gegen die deutschen Besatzer. --- Die Westafrikanische Pflanzungsgesellschaft Victoria baut eine eigene Kleinbahn vom Victoria nach Soppo. --- Paul Steiner veröffentlicht im Verlag der Basler Missionsbuchhandlung Unsere Kamerun-Mission. --- 28.8.: Otto Gleim wird Gouverneur Kameruns. --- Mbalmayo wird gegründet.

1911

4.11.: In Berlin wird der Marokko-Kongo-Vertrag unterzeichnet. Neukamerun und der sogenannte Entenschnabel werden angegliedert. --- In Akonolinga arbeiten Gottfried Freyer und Karl Rösener im Schlafkrankenlager an der wissenschaftlichen Untersuchung der Schlafkankheit. --- Die Brücke von Edea wird gebaut.

1912

29.1.: Karl Ebermaier wird Gouverneur Kameruns. --- Franz vom Stephanis Taschenbuch der Sprache der Fulbe in Adamaua erscheint in Berlin. --- Die 10. Kompanie der Schutztruppe aus Jaunde unter der Leitung des Hauptmanns Haedicke übernimmt Wolö-Ntem von den Franzosen. --- Die 12. Kompanie der Schutztruppe unter Hauptmann Bruno von Raven besetzt das spätere Ober-Logone. --- Friedrich Karl Dühring unternimmt eine militärische Expedition gegen die Fali von Kangu. --- Wolfgang Schwartz unternimmt eine Expedition zur Unterwerfung der Kirdi-Gesellschaften im Hinterland von Meiha, Paka, Gela und Mubi (sog. Mubi-Expedition). --- Bahlsen benennt eine Kekssorte nach dem Ort Kribi. --- Karl Atangana wirkt als Sprachassistent am Kolonialinstitut in Hamburg. --- Georg Schürle veröffentlicht bei Friederichsen in Hamburg Die Sprache der Basa in Kamerun: Grammatik und Wörterbuch. --- Ernst Vollbehr veröäffentlicht im Leipziger Verlag List & von Bressensdorf Mit Pinsel und Palette durch Kamerun: Tagebuchaufzeichnungen und Bilder. --- Jesko von Puttkamer veröffentlicht bei Stilke in Berlin Gouverneursjahre in Kamerun. --- Richard Karutz publiziert im Stuttgarter Thienemann-Verlag Unsre neuen Landsleute in Kamerun. --- Karl Möbius vollendet das Hans-Dominik-Denkmal in Kribi, im Folgejahr entsteht ein weiteres Dominik-Denkmal in Jaunde.

1913

Alfred Etscheit wird in Douala als Syndikus für den Landwirtschaftlichen Verband für Nord- und Mittelkamerun eingesetzt. --- 1.2: Nzork wird zum Nebenposten bestimmt, jedoch wegen der Lage auf spanischem Gebiet wieder aufgegeben. --- Ein Grenzvertrag der Briten mit dem Deutschen Kaiserreich regelt die Abtretung der Bakassi-Halbinsel an das Deutsche Reich. --- Emil Zimmermann veröffentlicht im Berliner Mittler-Verlag Neu-Kamerun: Reiseerlebnisse und wirtschaftspolitische Untersuchungen. --- Heinrich Nordens Der Neffe des Zauberers: Eine Erzählung aus Kamerun erscheint im Verlag der Basler Missionsbuchhandlung, ebenso J. Gutekunsts Am Fuße des Kupe: Skizzen über Land, Leute und Missionsarbeit in Nkosiland in Kamerun und Johanna Bohners In Sturm und Wetter: Eine gefahrvolle Fahrt nach Kamerun. --- Günther Tessmann veröffentlicht bei Ernst Wasmuth in Berlin Die Pangwe. Völkerkundliche Monographie eines westafrikanischen Negerstammes. Ergebnisse der Lübecker Pangwe-Expedition 1907–09 und früherer Forschungen 1904–1907.

1914

13.4.: Major Carl Zimmermann wird Kommandeur der Schutztruppe. --- 9.8.: Der Duala-König Rudolf Manga Bell wird wegen Hochverrats hingerichtet. --- 16.9.: Das deutsche Hilfsschiff „Nachtigal“ rammt das britische Kanonenboot „Dwarf“ unter Commander Frederick Strong, versinkt bei dem Gefecht jedoch selbst. --- Ernst Dinkelacker veröffentlicht bei Friederichsen in Hamburg sein Wörterbuch der Duala-Sprache. --- Im Berliner Reimer-Verlag erscheint Die Sprache der Jaunde in Kamerun von Hermann Nekes.

1915

H. Dorsch publiziert bei Meissner in Hamburg sein zweisprachiges Vokabularum der Nko̱si-Sprache. --- Bei Pillardy & Augustin in Kassel erscheint Heinrich Nordens Der Fall von Duala und ein viertel Jahr in englischer Gefangenschaft in Afrika und England. --- Philipp Hecklinger publiziert Tagebuchblätter über Krieg und Kriegsgefangenschaft in Kamerun und England. --- Willy Starks Sammelband Das Martyrium der evangelischen Missionare in Kamerun 1914: Berichte von Augenzeugen erscheint in Berlin-Steglitz. --- Paul Steiner veröffentlicht im Verlag der Basler Missionsbuchhandlung Im Urwald von Kamerun: Erlebnisse eines Missionspioniers. --- Im Berliner Fleischel-Verlag erscheint Lene Haase Durchs unbekannte Kamerun: Beiträge zur deutschen Kulturarbeit in Afrika. --- In Das Gesetz der Mine, einem Kriminalfilm der Filmreihe Joe Deebs von Joe May, debütiert der kamerunische Schauspieler Louis Brody (d. i.: Ludwig M’bebe Mpessa).

1916

14.2.: Die Kaiserliche Schutztruppe zieht sich aus Kamerun ins neutrale Rio-Muni-Gebiet (Spanisch-Guinea) zurück, wo die deutschen Soldaten interniert werden. --- In Berlin erscheint Hans Paasches Fremdenlegionär Kirsch: Eine abenteuerliche Fahrt von Kamerun in den deutschen Schützengraben in den Kriegsjahren 1914/15.

1917

Franz Herwig veröffentlicht im Stuttgarter Bonz-Verlag seine Erzählung Heimat Kamerun. Im Verlag der Basler Missionsbuchhandlung erscheint Anna Rein-Wuhrmanns Vier Jahre im Grasland von Kamerun. Später folgen die Erzählungen Mfud, das Zwillingskind und Niemals zurück. --- Grete Kühnhold veröffentlicht bei Scherl in Berlin In Friedens- und Kriegszeiten in Kamerun.

1918

Hans Grimm veröffentlicht bei Ullstein in Berlin Der Ölsucher von Duala: Ein Tagebuch. … Im Verlag der Kongregation der Pallottiner in Limburg veröffentlicht Hermann Skolaster Krieg im Busch: Selbsterlebtes aus dem Kamerunkrieg.

1919

27.6.: Der gebürtige Kameruner Martin Dibobe forderte er in einer Petition an den Reichstag Bürgerrechte für alle Menschen aus den deutschen Kolonien. --- Der Sprachwissenschaftler Martin Heppe publiziert als Herausgeber Jaunde-Texte von Karl Atangana und Paul Messi, nebst experimentalphonetischen Untersuchungen über die Tonhöhen im Jaunde und einer Einführung in die Jaundesprache. --- Emil Sembritzki publiziert im Berliner Paetel-Verlag Durch Urwald und Grasland in Kamerun: Kameruner Geschichten und Bilder für jung und alt.

1922

Bei Reimer in Berlin erscheint Friedrich Spellenbergs Die Sprache der Bo̱ oder Bankon in Kamerun. --- Leo Herbst veröffentlicht im Berliner Safari-Verlag den Gedichtband Lullu’s Fahrt nach Kamerun. --- Johannes Emonts veröffentlicht bei Xaverius in Aachen Der Geist des Schreckens: Eine Erzählung aus Mittel-Kamerun.

1923

Georg Gellert veröffentlicht im Dresdner Verlag Deutscher Buchwerkstätten Wüstenbrand: Jagden und Abenteuer aus Südwest-Afrika und Kamerun. --- Heinrich Nordens Der Urwaldschulmeister von Kamerun: Eine Erzählung aus dem Leben der Kamerun-Neger erscheint im Verlag der Basler Missionsbuchhandlung. --- Karl W. H.Koch publiziert im Leipziger Verlag Voigtländer Das Lied des Landes: Erlebtes und Empfundenes aus Kamerun. --- Georg Escherichs Quer durch den Urwald von Kamerun erscheint im Berliner Verlag Stilke.

1924

Alfons Jehle veröffentlicht in Diessen vor München die Erzählung In den Mangrovesümpfen Kameruns.

1925

Die Westafrikanische Pflanzungsgesellschaft Victoria kann bei einer Auktion in London einen Teil des früheren Besitzes zurückerwerben, wo Bananen und Tee angebaut werden. Hans von Chamier-Glisczinski veröffentlicht bei Hobbing in Berlin In Kamerun: Reise- und Expeditionsskizzen eines ehemaligen Schutztruppenoffiziers. --- Im Evangelischen Missionsverlag Stuttgart erscheint Julius Schaeffers Kamerun-Erzählung Nana . --- Hermann Skolaster publiziert den Kamerun-Roman Im Banne der Ngil, der im Freiburger Herder-Verlag erscheint.

1926

Johannes Ittmann veröffentlicht Mein Freund Leopard: eine Erzählung aus Kamerun.

1927

Im Evangelischen Missionsverlag Stuttgart erscheint Lydia Kellers Wohl dir: Ein Lebensbild aus Kamerun, ebenso Anna Rein-Wuhrmanns Lydia: Ein Frauenleben im Grasland von Kamerun. --- Max Richter publiziert im Kölner Verlag Schaffstein Durch Kamerun von der Küste bis zum Tschadsee zur Frühzeit der deutschen Herrschaft. --- Die Ethnologin Gulla Pfeffer unternimmt eine Forschungsreise ins nordöstliche Kamerun. Ihre Erlebnisse beschreibt sie in Gulla Pfeffer – die weiße Mah: Allein bei Urvölkern und Menschenfressern. 1936 promoviert sie in Berlin über Die Djafun-Bororo, ihre Gesellschaft, Wirtschaft und Seßhaftwerdung auf dem Hochland von Ngaundere.

1928

Ludwig Freiherr von Stein veröffentlicht im Reutlinger Verlag Enßlin & Laiblin die Kamerun-Erzählung Ein Anfängerstreich.

1930

Günter Tessmann veröffentlicht bei Augustin in Glückstadt Die Sprachen der Mbaka-Limba, Mbum und Lakka: Wörterlisten und Grammatik. 1934 folgt Die Bafia und die Kultur der Mittelkamerun-Bantu.

1931

Herbert Kund publiziert bei Neumann in Neudamm Im Entenschnabel. Reise- und Jagderinnerungen aus Alt-Kamerun.

1934

Erich Robert Petersen veröffentlichen im Stuttgarter Thienemann-Verlag Trommeln rufen durch Kamerun. 1936 folgt Die weißen Häuser am Gummibusch: Fahrten und Taten im deutschen Kamerun und 1939 Im Herzen Kameruns: Auf Busch- und Kriegspfaden durch Kamerun.

1935

Im Berliner Verlag Junge Generation Theodor Bohners Ae Ntonga! Hallo Freund! Unser Leben in Kamerun.

1937

Friedrich Otto Bittrich veröffentlicht bei Schildhorn in Berlin den Kamerun-Reisebericht Ferienfahrt ins Pfefferland.

1938

Friedrich Ebding gibt die Sammlung Duala-Märchen heraus, die im Berliner Augustin-Verlag erscheint. --- Wilhelm Dietendorf veröffentlicht im Dresdner Heyne-Verlag Ndongo, der Kamerunsoldat: Eine Erzählung aus den Kämpfen um die Kolonie Kamerun im Weltkrieg. --- Bei Voggenreiter in Potsdam erscheint Marie Pauline Thorbeckes Häuptling Ngambe: Eine Erzählung aus Kamerun. --- Otto von Proeck veröffentlicht Kreuz und quer durch Kamerun.

1939

Bei Reimer in Berlin erscheint Johannes Ittmanns Grammatik des Duala.

1940

Max Breuel veröffentlicht bei Klinkhardt in Leipzig Kampf im Urwald: Von Urwaldgöttern und Schicksalen deutscher Pflanzer und Soldaten in Kamerun.

1941

Peter Wendling veröffentlicht bei Steiniger in Berlin Die letzte Fahrt der „Nachtigal“. --- Johannes Lukas veröffentlicht im Berliner Verlag Reimer Deutsche Quellen zur Sprache der Musgu in Kamerun. --- Adolf Staffe publiziert im Neudammer Verlag Neumann Den Mungo entlang: Ein Kamerunbuch. --- Wilhelm Schremmer veröffentlicht bei Steiniger in Berlin Gegen Gorillas in Kamerun: Ein Jagderlebnis in den Urwäldern Zentralafrikas. Ebenfalls bei Steiniger erscheinen Posten Kusseri schlägt sich durch sowie Schüsse am Logone von Gino Fort von Moellwitz, außerdem Eduard Christophés Wetterleuchten am Manga-maloba: Dr. Nachtigal nimmt Kamerun für Deutschland in Besitz. Felix Warner Köhler veröffentlicht in Minden (Westfalen) 7 Jahre in Urwald und Grasland: Erlebnisse eines Pflanzers in Kamerun. --- Alfred Weidholz publiziert im Wiener Ostmarken-Verlag Bei den Bergheiden in Nordkamerun. --- Wilhelm Häberle veröffentlicht im Evangelischen Missionsverlag Stuttgart Unter Afrikas Sonne im Grasland von Kamerun.

1942

Adolf von Duisburg publiziert bei Reimee in Berlin Im Lande des Cheghu von Bornu: Despoten und Völker südlich des Tschad. --- Im Völkischen Verlag Düsseldorf veröffentlicht Friedrich Lange Massa wann kommst du wieder: Zwischen Tschadsee und Götterberg. --- Im Leipziger Verlag Koehler & Voigtländer erscheint Carl Wilhelm Heinrich Kochs Im toten Busch: Kamerun-Geschichten.

1943

Max W. Kimmich dreht den Film Germanin – Die Geschichte einer kolonialen Tat über die deutsche Erforschung der Schlafkrankheit in Kamerun.

1949

Im Evangelischen Missionsverlag Stuttgart erscheinen Hans Wildis Ewange geht an die Küste: Eine Geschichte aus Kamerun und Wilhelm Häberle Adzu und sein Buch: Aus dem Bergland von Kamerun. Es folgen Die Buben von Ibod (1950) und Geheimnisvolle Mächte im Elefantenwald (1952) sowie Im sinkenden Kanu (1953) und Talikum, der Geisterbeschwörer (1955). --- Im Verlag der Basler Missionsbuchhandlung erscheint Anni Maurers Schwarze Freunde: Kurzgeschichten aus Kamerun.

1951

Johannes Uloth veröffentlicht im Evangelischen Missionsverlag Stuttgart die Erzählung Der kurze Weg. --- Yaoundé erhält ein Goethe-Institut.

1955

Agathe Schmidt im Berliner Verlag Reimer Die rote Lendenschnur: Als Frau im Grasland Kameruns. Im Evangelischen Missionsverlag Stuttgart erscheint Karl Gengenbachs Erzählung Zweikampf im Urwalddorf.

1957

Mongo Betis Ville cruelle (1954) erscheint unter dem Titel Die grausame Stadt bei Volk und Welt in deutscher Übersetzung. --- Ferdinand Oyonos Le Vieux nègre et la Médaille (1956) wird unter dem Titel Der alte Mann und die Medaille in deutscher Übersetzung veröffentlicht.

1960

Bei Rütten & Loening in Berlin erscheint der von Helmuth Stoecker herausgegebene Band Kamerun unter deutscher Kolonialherrschaft.

1961

Alfred Vohrer dreht den Spielfilm Unser Haus in Kamerun mit Johanna von Koczian und Götz George.

1962

Robert Kieninger veröffentlicht in Stuttgart Auf roten Straßen durch Kamerun: Ein Reisebericht von der Küste bis zum Tschadsee.

1963

Der kamerunische Präsident Ahidjo besucht die Bundesrepublik.

1964

Die deutschen und Schweizer Pallottiner kehren in das unabhängige Kamerun zurück, um die dort begonnene Missionsarbeit fortzusetzen.

1965

Ruth Lipp gibt den von Eva Bruchmann illustrierten Märchenband Wo bleibst du Dikako heraus, der im Stuttgarter Evangelischen Missionsverlag erscheint.

1966

Jean Ikelle-Matibas Adler und Lilie in Kamerun erscheint im Tübinger Verlag Erdmann als erster Lebensbericht eines Kameruners nach Ende der Kolonialzeit. --- Bundespräsident Lübke besucht Kamerun.

1969

Francis Bebeys Le Fils d’Agatha Moudio erscheint in deutscher Übersetzung.

1970

Peter Schnittger wird Nationaltrainer und technischer Direktor des Fußballverbands von Kamerun.

1971

Rolf Burons Jugendbuch Kai in Kamerun: Die Abenteuer eines Jungen in Afrika erscheint im Münchner Domino Verlag.

1972

6.1.: Am Afrikatag der katholischen Kirche gründet der Studentenpfarrer Edmund Dillinger die CV-Afrika-Hilfe.

1986

Der kamerunische Präsident Biya besucht die Bundesrepublik Deutschland.

1987

Bundeskanzler Helmut Kohl besucht Kamerun.

1989

Calixthe Beyalas C’est le soleil qui m’a brûlée (1987) erscheint als erster Roman der Kameruner Autorin in einer deutschen Übersetzung unter dem Titel Wen die Sonne liebt, den tötet sie bei Rowohlt in Reinbek bei Hamburg.

1991

In Josef von Westfalens Roman Im diplomatischen Dienst gelangt der Rechtsanwalt Harry von Duckwitz an die deutsche Botschaft in Kamerun.

1993

Die deutsch-kamerunische Gospelsängerin Siyou Isabelle Ngnoubamdjum gründet das „siyou | gospel projekt“.

1998

Patrice Nganang promoviert der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit der Dissertation Interkulturalität und Bearbeitung. Untersuchung zu Soyinka und Brecht.

1999

Isenbeck eröffnet eine Brauerei in Kamerun.

2000

Der Dokumentarfilm Dreckfresser von Branwen Okpako schildert den Werdegang des deutsch-kamerunischen Polizeibeamten und Autors Samuel Meffire. --- Walter Nuhn publiziert im Kölner Wilhelm Herbst Verlag Kamerun unter dem Kaiseradler.

2001

Winfried Schäfer wird Nationaltrainer von Kamerun.

2004

In Bonn wird die Deutsch-Kamerunische Gesellschaft e. V. (DeKaGe) gegründet.

2009

Sylvie Nantcha wird als erste afrodeutsche CDU-Stadträtin in Freiburg und Deutschland gewählt. --- Auf der Documenta X in Kassel sind Arbeiten des Kameruner Bildhauers Pascale Marthine Tayou zu sehen.

2010

An der Universität Jaunde wird ein DAAD-Informationszentrum eingeweiht.

2013

Volker Finke wird Nationaltrainer Kameruns. --- Das Bochumer kainkollektiv und das kamerunische Theaterkollektiv OTHNI aus Yaoundé beginnen ihre Zusammenarbeit über die „Dekonstruktion des Kolonialerbes“ fort. In FIN DE MISSION / OHNE AUFTRAG LEBEN behandeln die beiden Gruppen gemeinsam das Thema Sklaverei. --- Im Sandelschen Museum Kirchberg wird die Ausstellung Unser Kamerun eröffnet.

2014

18.3.: Die kamerunische Rechtsanwältin Alice Nkom erhält von der deutschen Sektion der Organisation Amnesty International den Amnesty International Menschenrechtspreis.

2015

Der kamerunische Autor und Aktivist Enoh Meyomesse lässt sich in Darmstadt wieder. Noch im selben Jahr erscheint Quand a Darmstadt je serais… im Berliner Verlag Metropol in einer deutschen Übersetzung von Jürgen Strasser (Darmstadt: Eine afrikanische Liebeserklärung). --- Christian Bommarius publiziert bei Berenberg in Berlin Der gute Deutsche: Die Ermordung Manga Bells in Kamerun 1914. --- Bonaventure Soh Bejeng Ndikung wird ins Kuratorenteam der Documenta 14 berufen.

2016

16.9.: Im Deutschen Historischen Museum wird die Ausstellung Kamerun und Kongo: Eine Spurensuche und Phantom Geographie von Andréas Lang eröffnet. --- 31.10.: Als erster Berliner afrikanischer Herkunft wird Martin Dibobe durch eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus in der Kuglerstraße 44 in Prenzlauer Berg geehrt.

2017

17.7.: In Berlin wird das private Kamerun Haus eröffnet. Es zielt auf die Förderung von Tourismus und Kunsthandel. --- 13.-28.9.: Im Stadtmuseum Düsseldorf ist die Ausstellung Koloniale Verbindungen: Rheinland/Grasland - Deutschland/Kamerun zu sehen. Präsentiert werden die Ergebnisse eines transkulturellen Forschungsprojektes der Heinrich-Heine-Universität und der Université de Dschang (Kamerun) zur Kolonialzeit Kameruns.

2018

Dienstbare Geister, ein teils in Kamerun, teils in Berlin spielendes Hörspiel von Paul Plamper, wird beim Deutschen Hörbuchpreis als bestes Hörspiel ausgezeichnet.