Guineisch-deutsche Beziehungen

1603

In Frankfurt am Main erscheint unter dem Titel Wahrhafftige historische Beschreibung deß gewaltigen goltreichen Königreichs Guinea eine deutsche Übersetzung von Pieter de Marees Beschrijvinghe ende historische verhael vant gout koninckrijck van Guinea (Amsterdam, 1602), ebenso wie die Übersetzung des Reiseberichts von Levinus Hulsius, Siebende Schiffahrt In das Goldreiche Königreich Guineam, in Africa gelegen, so sonsten das Goldgestadt von Mina genannt wirdt. Es folgen weitere aus dem Holländischen übersetzte Reiseberichte, etwa der von Olfert Dapper (1670) und von Johann Theodor und Johann Israel von Bry (1625, übers. Samuel Braun; 1630, übers. Gotthard Arthus), aber auch Übersetzungen aus anderen Sprachen (Francesco Pasio, Nicolas Trigault).

1657

17.5.: Ein von Joß Kramer nach Lindau gebrachter Guineer wird dort getauft. Der Vorgang wird erwähnt in Mohren-Tauff, Das ist: Christliche Tauffpredigt von Jakob Fussenegger.

1682

Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm überträgt Otto Friedrich von der Groeben im Frühjahr die Leitung einer zweiten brandenburgischen Kolonialexpedition an die Guineaküste. Dessen Guineische Reise-Beschreibung erscheint 1694 in Marienwerder.

1708

Willem Bosmans holländischer Reisebericht erscheint bei Heyl und Liebezeit und Hamburg unter dem Titel Reyse nach Guinea, oder ausführliche Beschreibung dasiger Gold-Gruben, Elephanten-Zähn und Sclaven-Handels.

1712

Bei Renger in Halle erscheint Caspar Gottschlings Staat Von Guinea und Congo in Africa.

1758

Ludvig Ferdinand Rømers Tilforladelig Efterretning om Negotien paa Kysten Guinea wird in einer deutschen Übersetzung bei Kopenhagen bei Rothen veröffentlicht: Die Handlung verschiedener Völker auf der Küste von Guinea und in Westindien.

1790

Paul Erdmann veröffentlicht in Berlin und Leipzig seine Neue Reise nach Guinea und den Caribäischen Inseln in Amerika, in den Jahren 1783 bis 1787: Nebst Nachrichten von dem Negerhandel in Afrika.

1796

Im Verlag Johann Gotthelf Ferdinand Richters in Stolpen erscheint die Kurzgefaßte Nachricht der Charaktere, Sitten und Gebräuche der Neger auf der Landschaft Guinea in Afrika: Nebst einer Beschreibung des großmüthigen Löwen.

1824

Hans Christian Monrad, der von 1805 bis 1809 an der Guineaküste tätig war, publiziert im Verlag des Weimarers Landes-Industrie-Comptoir ein Gemälde der Küste von Guinea und der Einwohner derselben, wie auch der dänischen Colonien auf dieser Küste.

1870

Der Stuttgarter Kaufmann Friedrich Colin hatte treibt im Dienst einer französischen Gesellschaft Handel im Gebiet der Kolonie Rivières du Sud (Guinea).

1883

Friedrich Colin errichtet in Boulbinek im Gebiet der Baga und Sousou eine Station seines eigenen Handelshauses und weitere Niederlassungen entlang dem Dubréka (darunter Bramaia).

1884

28.4.: Friedrich Colin erbittet von Reichskanzler Otto von Bismarck einen Schutzbrief für seine Besitzungen im Gebiet von Rivières du Sud.

1885

6.1.: Wilhelm I. stellt einen offiziellen Schutzbrief des Reichs für die Dubréka-Kolonie und die Dembia-Kolonie aus. --- 9.3.: Friedrich Colin gründet in Frankfurt am Main zusammen mit Hamburger Partnern die Firma „Fr. Colin, Deutsch-Afrikanisches Geschäft“ zur Entwicklung des Handels mit Westafrika. Ziel ist dabei, bis ins Quellgebiet des Niger im Bergland von Fouta Djallon zu gelangen. --- 24.12.: Im Deutsch-Französischen Protokoll erkennt Deutschland die Souveränität Frankreichs über die Erwerbungen an.

1958

Guinea nimmt diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland auf, die DDR entsendet einen Handelsvertreter.

1960

Guinea entsendet einen Botschafter in die DDR, worauf die BRD ihren Botschafter zurückbeordert. Zur Beilegung der sogenannten Guinea-Krise erklärt Guinea, man habe nie einen Botschafter nach Ostberlin entsandt.

1961

Gerd Fröhlich publiziert im Leipziger Brockhaus-Verlag den Reisebericht Guinea nach der Regenzeit.

1962

16.12.: Guinea trifft im ersten Länderspiel seiner Fußballgeschichte auf die Auswahl der DDR unterliegt 2:3.

1965

Im Berliner Sportverlag erscheint Als Boxtrainer in Guinea von Horst Franz.

1968

Joachim Voß veröffentlicht im Bonner Verlag Schroeder eine Landeskunde Guineas.

1970

Guinea bricht die politischen Beziehungen zu Deutschland ab. --- 9.9.: Guinea nimmt diplomatische Beziehungen zur DDR auf.

1975

Die BRD und Guinea nehmen wieder politische Beziehungen auf.

1979

Stefan Miller publiziert im Berliner Verlag den Reisebericht Volk und Welt Guinea: ein afrikanischer Weg.

2003

13.12.-29.2.: Die Ausstellung Malerei aus Westafrika im Museum Kunst Palast in Düsseldorf zeigt insbesondere auch Kunst aus Guinea.

2007

In Frankfurt am Main wird der Deutsch-Guineische Verein e.V. (Association Guineo-allemande, AGA) gegründet.

2008

23.12.: Deutschland suspendiert die entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit Guinea.

2014

14.07.: Deutschland und Guinea ratifizieren einen Investitionsschutz- und Förderungsvertrag. --- Deutschland fördert ein Projekt zum Schutz der Kunstwerke des Regionalmuseums Boké.

2016

Der guineische Nationalspieler Naby Keïta wird bei RB Leipzig unter Vertrag genommen.