Eine Gruselgeschichte schreiben

Was ist eine Gruselgeschichte?

Eine Gruselgeschichte ist eine Sonderform der phantastischen Erzählung. In den Alltag bricht etwas Unerklärliches ein, das den Figuren bedrohlich ist, etwas, das sie zutiefst verunsichert. Wichtig ist dabei, dass der Leser sich gruselt. Wenn ihn kalte Schauer überlaufen, hat man als Autor sein Ziel erreicht. Wenn man sich selbst zu sehr gruselt, kann man die Geschichte am Schluss aufklären und einem guten Ende zuführen. Du möchtest gerne eine möglichst schauderhafte Geschichte schreiben? Dann achte bitte darauf, dass deine jüngeren Geschwister nicht zuhören, wenn du die Geschichte vorliest!

Ein Konzept machen

Zunächst solltest du dir überlegen, was dir die Aufgabe vorgibt: Musst du ein Gedicht umschreiben? Musst du einen Erzählkern ausgestalten? Schreibst du zu einem Bild? Wenn du nicht völlig ohne Vorgaben schreibst, ergeben sich daraus schon die wichtigsten Angaben, die du für das Schreiben brauchst.

  1. Eine Hauptfigur;
  2. Etwas Unheimliches;
  3. Einen Schauplatz;
  4. Einen Zeitpunkt;
  5. Ein grobes Handlungsgerüst.

Diese fünf Zutaten solltest du mit einigen Stichworten bestimmen. Manchmal kann eine kleine Skizze hilfreich sein, in der du die Stationen der Geschichte festlegst und alle wichtigen Details festhältst.

  1. Die Hauptfigur sollte allein unterwegs sein und einen guten Grund dafür haben, den Schauplatz aufzusuchen. Deine im Grunde ganz gewöhnliche Figur sollte außerdem glaubwürdig beschrieben sein und keinen allzu ausgefallenen Namen haben. Waffen und Werkzeuge führt die Hauptfigur ebenso wenig mit wie Zaubermittel.
  2. Unheimlich ist nicht, wenn gewalttätige Verbrecher oder blutrünstige Ungeheuer mit lautem Gebrüll auf die Hauptfigur zustürzen. Unheimlich ist, wenn etwas geschieht, das nur wenig, aber merklich von der Wirklichkeit abweicht. Unheimlich ist, was den Leser verstört und verunsichert. Unheimlich ist, was den Leser fragen lässt, ob das Geschehen sich nicht auch in seiner Umgebung abspielen könnte. Es muss eine Ursache dafür geben, warum das Unheimliche erscheint.
  3. Der Schauplatz sollte abgelegen und verlassen Ungeeignet sind belebte Orte, die man üblicherweise mit Spaß, Spiel und Urlaub in Verbindung bringt. Typisch sind Orte, an denen bereits etwas Schlimmes geschehen ist, verbotene und verrufene Orte oder die unwegsame Wildnis. Beschränke dich auf einen Schauplatz.
  4. Der Zeitpunkt sollte so gewählt sein, dass er zur Stimmung passt: das kann ein später Herbstabend im November oder ein ungewöhnlich nebliger Sonntagabend im Februar sein. Achte darauf, dass du einen eng begrenzten Zeitraum wählst.
  5. Das Handlungsgerüst sollte nur einen Handlungsstrang aufweisen. Zu viele Nebenhandlungen überfordern den Leser.
  6. Beschränke dich auf eine zentrale Figur. Wenn du zu viele Figuren einführst, musst du sie in der Erzählung auch immer etwas tun lassen!

Die Handlung planen

Die Handlung plant man mit der Emulsions-Formel!

  • Einstieg: Wer ist die Hauptfigur? Wer erzählt? Wo beginnt die Handlung? In welcher Jahreszeit befinden wir uns? Wie ist das Wetter?
  • Motivieren: Warum, aus welchem Anlass, ist die Hauptfigur in der Nähe des Unheimlichen?
  • Unheimliche Atmosphäre schaffen: Was sieht, hört, riecht man? Was beunruhigt die Hauptfigur?
  • Leser verunsichern: Wohin begibt sich die Figur jetzt? Wie macht sich das Unheimliche zum ersten Mal bemerkbar?
  • Spannungshöhepunkt anlegen: Was deutet nun darauf hin, dass etwas Gruseliges unmittelbar bevorsteht?
  • Intensivieren des Erlebnisses: Was tut die Hauptfigur darauf? Wodurch nimmt die Spannung zu?
  • Offenbaren der Bedrohung: Welche Bedrohung offenbart sich? Wie reagiert die Hauptfigur
  • Nachfolgende Ereignisse: Wie geht das Geschehen aus? Was bleibt zurück?

Die Handlung ausgestalten

Einstieg

Beim Einstieg hast du zwei Möglichkeiten. Du kannst entweder zuerst den Schauplatz schildern, die Hauptfigur einführen und ihre Beweggründe nennen – das nennt man Exposition. Du kannst aber auch direkt in die Handlung springen – das bezeichnet man als Einstieg in medias res („in die Mitte der Sache“): Mein Fahrrad klapperte, schwankend fuhr ich den Hohlweg entlang. Es war einer jener Tage, an denen…   

  • Erzählperspektive: Welche Erzählperspektive ist sinnvoll? Die Ich-Sicht oder die Er-Sicht? Ein Ich-Erzähler sollte die Geschichte unbeschadet überleben, sonst könnte er nicht davon berichten.
  • Hauptfigur: Wer soll die Hauptfigur sein? Wenn die Figur allein ist, kann sie auch keine direkte Rede einsetzen. Dann ist aber erlebte Rede möglich, die wie ein Selbstgespräch im Präteritum klingt: Ich hielt an. Was war das? Da musste doch etwas sein!
  • Raum: Wo soll das Unheimliche sich zutragen? Beschreibe den Ort genau und mit aussagekräftigen Einzelheiten!
  • Zeit: Welche Tages- und Jahreszeit scheint angemessen? Genaue Angaben solltest du vermeiden („22:23 Uhr“, „am 12.11.2018“).

Es war einer jener Oktobertage, in denen der Nebel schneller aufzog und Krähen frierend und nass in den Pappeln saßen.

Motivieren

  • Welchen guten Grund könnte die Hauptfigur haben, den unheimlichen Ort aufzusuchen? Hat sie etwas zu erledigen, das sie nicht aufschieben kann? Kommt sie von einer Besorgung zurück? Wohnt sie vor Ort?

Ich hatte die undankbare Aufgabe übernommen, einem Klassenkameraden, den ich kaum kannte, die Hausaufgaben zu bringen.

Unheimliche Atmosphäre schaffen

  • Wie kommt die Hauptfigur zum Ort des Geschehens?
  • Welche sonderbaren Umstände könnten das Auftreten des Unheimlichen vorbereiten?
  • Was hört, sieht, spürt und riecht die Hauptfigur?

Ich war wie gewöhnlich mit meinem klapprigen Fahrrad unterwegs. Mein Weg führte mich hinein in den Wald an der Hügelflanke, durch einen abgelegenen Hohlweg, dessen Böschung dicht mit Haselsträuchern bestanden waren, die den Weg auch am Tag in ein ewiges Dämmerlicht tauchten. Ich kannte die Strecke, und auch das plötzliche Aufflattern der Amseln erschreckte mich kaum. In der Luft lag ein eigentümlicher Geruch nach Pilzen und feuchtem Laub. Der tiefe Boden zwang mich, vom Fahrrad zu steigen. Die Vögel schwiegen, nur in der Ferne hörte ich den einsamen Schrei eines Bussards. Es war ungewöhnlich kalt, und das Klappern meines Rades klang scheppernd durch die Dunkelheit.

Leser verunsichern

  • Was zeigt dem Leser, dass etwas nicht stimmt?
  • Was macht die Hauptfigur verletzlich?
  • Wie könnte die Hauptfigur darauf reagieren?

Ich hatte kaum die alte Bahnschranke passiert, als mich etwas streifte, nur sachte. Es mochte ein Vogel gewesen sein. Jedenfalls stieg ich wieder auf, das Rad schlingerte im Schlamm. Etwa einen Kilometer noch durch ein finsteres Waldstück, dann war ich da. Ich sah mich um, langsam und unsicher weiterfahrend. Da war nichts, nichts als der dunkle Hohlweg und die riesigen alten Buchen.

Spannungshöhepunkt anlegen

  • Wie wird der Erzähler auf das Unheimliche aufmerksam?

Nichts – außer einem fahlen Lichtschein, genau vor mir, hinter der nächsten Biegung, wo sonst nichts sein durfte außer Nebel und Finsternis und welkes Laub.

Intensivieren des Erlebnisses

  • Was geschieht, das weiter Spannung aufbaut?
  • Wodurch zeigt sich die Beunruhigung der Hauptfigur?

Ich stieg erneut ab. Ich hätte kaum mehr umkehren wollen, es war spät geworden, dünner Regen setzte ein und setzte sich in meiner Kleidung fest. Langsam schob ich mein Fahrrad weiter, auf die Biegung zu. Mein Herz begann zu klopfen. Ich fasste den Lenker nun fester, versuchte, das Klappern meines Schutzblechs zu dämpfen.

Offenbaren der Bedrohung

  • Was geschieht nun?
  • Wie empfindet die Hauptfigur das Geschehen?
  • Wie versucht sie, sich dem Geschehen zu entziehen?
  • Was hindert die Figur (zunächst) an der Flucht?

Das Licht vor mir floss seltsam über das feuchte Laub. Noch wenige Meter bis zur Biegung. Ich hielt inne, bestieg mein Rad, der Weg war nun etwas abschüssig und mit Kies befestigt. Langsam rollte ich um die Ecke. In einem Winkel der Böschung, beim alten Kreuz, stand eine gebeugte Gestalt, mit mageren Beinen, die unter einer Kutte hervorsahen. In diesem Augenblick wandte sich die Gestalt um – ein einziges, übergroßes Auge glotze mich ausdrucklos an. Ich trat in die Pedale, der Reifen holperte über den Kies, und ich sah, wie die Figur dastand, nur dastand, wie das eine Auge mir kalt nachsah, förmlich spürte ich es im Nacken.

Nachfolgende Ereignisse

Im Grunde hast du zwei Möglichkeiten, eine Geschichte zu beenden. Das offene Ende überlässt es dem Leser, sich einen Schluss zu denken. Das geschlossene Ende bringt die Handlung zum Abschluss.

  • Offenes Ende: Wo bricht die Handlung ab? Warum?
  • Geschlossenes Ende: Welche Folgen hat das unheimliche Erlebnis? Gibt es Spuren davon, die immer noch beunruhigend sind? Hat sich Ähnliches erneut ereignet?

Ich weiß heute nicht mehr, wie ich an diesem Tag aus dem Wald herausgekommen gekommen bin. Ich erinnere mich nur noch, dass ich auf die Umgehungsstraße auffuhr und zuletzt keuchend im gelben Laternenlicht der Vorstadt ankam. Hinter mir, dunkel und unfreundlich, wie das Fell eines ungeheuren Tieres, lag der Wald auf der Hügelflanke. Ich habe ihn seitdem nicht mehr betreten. 

Zur sprachlichen Gestaltung

Die Gruselgeschichte lebt nicht nur von einer klug geplanten Handlung, sie soll auch gut erzählt sein. Es ist wichtig, …

  • die Gefühle der Figuren nicht nur zu beschreiben (Ich hatte Angst), sondern bildhaft darzustellen und erlebbar zu machen (Ich zog den Kopf ein und hielt den Atem an).
  • die Umgebung möglichst präzise zu beschreiben. Wie auf einer Bühne hat jedes Ding seine Wirkung.
  • so zu schreiben, dass du die Geschichte flüssig vorlesen
  • auf umgangssprachliche Wendungen und jugendsprachliche Ausdrücke zu verzichten.
  • weniger Substantive einzusetzen, dafür mehr anschauliche Verben.
  • bei der Wortstellung im Satz auf Abwechslung zu achten.
  • auf die Satzlänge zu achten. Wird es spannend, werden die Sätze kürzer.
  • sparsam mit wörtlicher Rede umzugehen, dafür aber erlebte Rede einzusetzen (Was war nur geschehen? Würde ich es schaffen?). In Gruselgeschichten wird wenig gesprochen, dafür aber viel gedacht.

Beispielgeschichte

Begegnung

Es war einer jener Oktobertage, in denen der Nebel schneller aufzog und Krähen frierend und nass in den Pappeln saßen.

Ich hatte die undankbare Aufgabe übernommen, einem Klassenkameraden, den ich kaum kannte, die Hausaufgaben zu bringen. Wie gewöhnlich war ich mit meinem klapprigen Fahrrad unterwegs. Mein Weg führte mich in einen abgelegenen Hohlweg, dessen Gefälle dicht mit Haselsträuchern bestanden waren. Ich kannte den Weg, und auch das plötzliche Aufflattern der Amseln erschreckte mich kaum.

In der Luft lag ein eigentümlicher Geruch nach Pilzen und feuchtem Laub. Der tiefe Boden zwang mich, vom Fahrrad zu steigen. Die Vögel schwiegen, nur in der Ferne hörte ich den einsamen Schrei eines Bussards. Es war ungewöhnlich kalt, und das Klappern meines Rades klang scheppernd durch die Dunkelheit.

Ich hatte kaum die alte Bahnschranke passiert, als mich etwas streifte, nur sachte. Es mochte ein Vogel gewesen sein. Jedenfalls stieg ich wieder auf, das Rad schlingerte im Schlamm. Etwa einen Kilometer noch durch ein finsteres Waldstück, dann war ich da. Ich sah mich um, langsam und unsicher weiterfahrend. Da war nichts, nichts als der dunkle Hohlweg.

Nichts – außer einem fahlen Lichtschein, genau vor mir, hinter der nächsten Biegung, wo sonst nichts sein durfte außer Nebel und der Finsternis unter den alten Fichten.

Ich stieg erneut ab. Ich hätte kaum mehr umkehren wollen, es war spät geworden, dünner Regen setzte ein und setzte sich in meiner Kleidung fest. Langsam schob ich mein Fahrrad weiter, auf die Biegung zu. Mein Herz begann zu klopfen.

Ich fasste den Lenker nun fester, versuchte, das Klappern meines Schutzblechs zu dämpfen. Das Licht vor mir floss seltsam über das feuchte Laub. Noch wenige Meter bis zur Biegung. Ich hielt inne, bestieg mein Rad, der Weg war nun etwas abschüssig und mit Kies befestigt. Langsam rollte ich um die Ecke. In einem Winkel der Böschung, beim alten Kreuz, stand eine gebeugte Gestalt, mit mageren Beinen, die unter einer Kutte hervorsahen. In diesem Augenblick wandte sich die Gestalt um – ein einziges Auge glotze mich ausdrucklos an. Ich trat in die Pedale, der Reifen holperte über den Kies, und ich sah, wie die Figur dastand, nur dastand, wie das eine Auge mir kalt nachsah, förmlich spürte ich es im Nacken.

Ich weiß heute nicht mehr, wie ich an diesem Tag aus dem Wald herausgekommen gekommen bin. Ich erinnere mich nur noch, dass ich auf die Umgehungsstraße auffuhr und zuletzt keuchend im gelben Laternenlicht der Vorstadt ankam. Hinter mir, dunkel und unfreundlich, wie das Fell eines ungeheuren Tieres, lag der Wald auf der Hügelflanke. Ich habe ihn seitdem nicht mehr betreten. 

Die gruseligsten Gruselgeschichten-Fehltritte aus Schüleraufsätzen

  1. Die Geschichte hat ein Happy End, der Erzähler hat keinen Werwolf, sondern die gütige Großmama am Hals – und alles Gruselige war natürlich „nur ein Traum“.
  2. Wie sagt man so schön? Ein Unheil kommt selten allein! Besonders eindrucksvoll wirkt es, wenn man Skelette in Kompaniestärke anrücken lässt. Und wenn man schon mal dabei ist, kann man ja auch noch ein Rudel Werwölfe, eine hübsche Seeschlange und zweieinhalb Basilisken in die bunte Schar aufnehmen. Sicher ist sicher.
  3. Dunkle Moore und finstere Täler sind längst passé – richtig gruselig wirken dagegen Kindergeburtstage, Zeltlager und Oma Hempels Blumenrabatten.
  4. Netterweise dürfen alle besten Freundinnen der Verfasserin auftreten, sofern sie schnuckelige Kosenamen auf „i“ tragen. Besonders schaurig wirken auch „Omi“, „Dad“ und „Mama“.
  5. Es wird innerhalb von Sekunden urplötzlich Nacht. Klick!
  6. Der Unhold wird blutrünstig gekillt oder mit Hilfe von Plastiksprengstoff in die Luft gesprengt – der Erzähler ist ein Egoshooter-Überheld, der Coca Cola Light Lemon Zero Diet und einen Mega Jumbo Triple Riesen Burger in der Hand hält. Voll krass, Mann. Dass der besagte Sprengstoffexperte sich stundenlange Ringkämpfe mit Werwölfen und ähnlichem Ungeziefer gönnt, das gehört gewissermaßen zum Geschäft.
  7. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Auch in der Gruselgeschichte darf herzlich gelacht werden. Der Vampir sieht ja so ulkig aus mit seinen Saugezähnchen. Oder dort – das putzige Werwölfchen mit dem netten Schnurrbart und den Dreiecksohren!
  8. Für den Erzähler ist es das Selbstverständlichste der Welt, wenn sein Nachbar oder die kleine Schwester plötzlich mit den Wölfen heult.
  9. In der einfallslosen Überschrift („Mein Bruder ist ein Vampir“) oder noch in den ersten zehn Zeilen wird verraten, wie die Geschichte ausgeht.
  10. Der Leser muss unbedingt wissen, dass er sich jetzt anständig gruseln soll. Das wird am leichtesten mit folgendem Einstiegssatz erreicht: „So, jetzt erzähle ich euch eine gruselige Gruselgeschichte.“
  11. Die Figuren in der Geschichte heißen „Willi“, „Ernst-Dieter“, „Ulf“, „Gottfried“ oder, noch schlimmer, „Hubert Egon Franz Rudolf Manfred Hans Müllerwagen“.
  12. Der Erzähler hat schon beim morgendlichen Aufwachen ein „komisches Gefühl“ oder, noch viel unheimlicher, ein „irgendwie komisches Gefühl“.
  13. Der Werwolf fletscht erst einmal eine halbe Stunde lang die Zähne, bis er sich endlich entschließt, zuzubeißen – in den Arm!
  14. Der Erzähler begibt sich ohne jede Veranlassung zum Wohle der Allgemeinheit in einen düsteren, unheimlichen, einsamen Wald.
  15. Der Erzähler hat (woher auch immer) ein umfangreiches Wissen über die Zoologie des Werwolfs und merkt natürlich gleich, was hinter der Veränderung der besten Freundin steckt.
  16. Besonders peinlich: Das grausige Monstrum wühlt in den Gedärmen des beklagenswerten Opfers wie ein schwäbischer Metzgermeister im Brät. Besonders gruselig sind auch Hektoliter vergossenen Blutes. Geht’s nicht etwas feinsinniger, Jungs?
  17. „Zufällig“ hat der Erzähler genau jenes Mordwerkzeug dabei, das er für die Werwolfjagd benötigt – obgleich er vorher noch gar nicht wusste, was ihn erwartet.
  18. Während der Werwolf zum Sprung ansetzt, klärt der Erzähler in einer längeren Gedankenrede erst einmal alle Fluchtmöglichkeiten, bis er sich endlich entscheidet, davonzurennen.
  19. Beim Wegrennen ruft sich der Erzähler dann markige Parolen zu: „Nur nicht schlapp machen!“
  20. Nachdem er Zeuge ist, wie sich sein Herr Bruder in einen grauenhaften Werwolf verwandelt, geht der Erzähler „wortlos“ ins Bett. Was soll man dazu schon sagen?
  21. Bevor der Erzähler von einem Gruselwesen verspeist wird, sollte der Leser unbedingt noch erfahren, dass er sich vorher die Zähne geputzt hat.