Zensur und Verbrennung: Geschichte der Gewalt gegen Bücher

600

Jojakim lässt nach Jeremia 36 eine Schriftrolle verbrennen.

415 v. u. Z.

Die Schrift „Über die Götter“ des agnostischen Philosophen Protagoras soll auf der Agora in Athen verbrannt worden sein. Später fordert Platon Maßnahmen, die Athens Jugend vor Homer bewahren sollen.

213 v. u. Z.

Kaiser Qin Shi Huang befiehlt in China auf die Empfehlung seines Ministers Li Si hin die Verbrennung der Werke des Konfuzius und seiner Schüler.

186 v. u. Z.

Der römische Konsul Minius Cerrinius geht gegen Bacchus-Kulte vor und lässt Bücher mit Prophezeiungen verbrennen. 

168 v. u. Z.

Der Seleukidenherscher Antiochus IV. befiehlt die Verbrennung jüdischer Gesetzbücher und löst (unter anderem) damit den Makkabäeraufstand aus.

83 v. u. Z.

Die Sybillinischen Bücher werden mit dem Tempel des Jupiter Optimus Maximus eingeäschert.

48 v. u. Z.

Bei Cäsars Abwehr ptolemäischer Angriffe geraten Lagerhallen in Brand, in denen sich Bücher der Bibliothek von Alexandria befinden.

13 v. u. Z.

Augustus geht gegen Bücher mit Prophezeiungen vor.

8 u. Z.

Publius Ovidius Naso wird aus Rom nach Tomis am Schwarzen Meer verbannt; aus den römischen Bibliotheken werden seine Werke auf Geheiß des Augustus verbannt.

25 u. Z.

Aulus Cremutius Cordus‘ „Historiae“ werden von den römischen Ädilen wegen des darin formulierten Lobs für die Cäsarmörder verbrannt.

50 u. Z.

Ein römischer Soldat verbrennt eine Torah-Rolle; der römischen Prokurator Cumanus ordnet die Todesstrafe an, um einen Aufstand zu verhindern. Unter Hadrian wird der Prediger Haninah ben Teradion mit seinen Schriftrollen verbrannt.

55 u. Z.

Paulus soll bei der Buchverbrennung von Ephesus Zauberbücher den Flammen überantwortet haben.

160

Der Prophet Alexander von Abonoteichos verbrennt in Paphlagonien Schriften des Epikur.

181

Im Serapeion zu Alexandria brennt es.

192

Nach Auskunft Galens brennt es im Domus Tiberiana, der kaiserlichen Bibliothek. 

217

Erneut brennt es in Alexandria, Bestände des Serapeions sind vermutlich betroffen.

273

Bei der Eroberung Alexandrias durch Aurelian nimmt auch die Bibliothek Schaden.

296

Per Edikt weist Diokletian die Verbrennung der Schriften der Manichäer an.

303

Ein Edikt Diokletians gegen die Christen fordert die Vernichtung liturgischer Schriften.

313

Nach dem Übertritt Konstantins des Großen zum Christentum werden Schriften heidnischen und häretischen Inhalts den Flammen übergeben.

325

Nach dem Konzil von Nicäa werden die Schriften des Arius verbrannt.

364

Kaiser Jovianus ordnet die Einäscherung der Bibliothek Antiochias an.

367

Der koptisch-orthodoxe Bischof Athanasius von Alexandria ordnet angeblich die Verbrennung missliebiger Schriften an.

374

Kaiser Valens lässt Artesliteratur und juristische Schriften verbrennen.

385

Die römischen Behörden verbrennen die Schriften Priscillians von Ávilas.

385

Priscillian von Avila wird als Ketzer hingerichtet; einige seine Schriften werden verbrannt.

392

Theophilus von Alexandria zerstört auf Geheiß Theodius I. die Bibliothek des Serapeums.

408

Der vandalisch-oströmische Feldherr Stilicho lässt die Sibyllischen Bücher verbrennen.

409

Theodosius II. und Honorius fordern Sterndeuter auf, ihre Bücher zu verbrennen.

435

Theodosius II. ordnet die Verbrennung nestorianischer Schriften an.

438

Der „Codex Theodosianus“ sieht die Verbrennung jüdischen Schrifttums vor.

450

Im Zwölftafelgesetz werden Spottverse untersagt.

534

Im „Codex Iustinianus“ werden Maßnahmen gegen jüdische Schriftwerke vorgesehen.

582

Eutychius Abhandlung über die Auferstehung wird verbrannt, weil dieser im Gegensatz zu einer Stelle bei Lukas (24, 39) behauptete, Christus’ Leib sei ätherisch und nicht greifbar gewesen nach der Auferstehung.

637

Die Bibliothek der Sassanidenhauptstadt Ktesiphon geht nach der Eroberung durch Sa'ad ibn Abi Waqqas in Flammen auf.

642

Kalif Omar soll nach der Einnahme Alexandrias die Verbrennung der berühmten Bibliothek angeordnet haben.

650

Kalif Uthman lässt eine kanonische Fassung des Koran herstellen und andere Fassungen vernichten.

843

Die Schriften der byzantinischen Ikonoklasten werden nach dem Sieg der Orthodoxie verbannt.

999

Die Zerschlagung der Samanidendynastie durch die Türken führt zur Vernichtung ihrer dynastischen Überlieferung und weiterer Manuskripte.

1085

Ein Gottesurteil durch Feuer erweist nach der Eroberung Toledos durch Kastilien die durch eine heimische Handschrift verkörperte mozarabische Tradition als vermeintlich befolgenswert.

1121

Petrus Abaelardus muss sein Werk „De unitate et trinitate“ auf Geheiß der Synode von Soissons selbst verbrennen.

1153

Nach dem Übertritt der Malediven zum Islam werden buddhistische Palmblattschriften vernichtet.

1155

Nach der Hinrichtung des Arnold von Brescia werden seine Schriften verbrannt.

1193

Die muslimisch-türkischen Eroberer Indiens zerstören die buddhistische Bibliothek Nalandas.

1207

Dominikus verbrennt in Albi die Schriften der Albigenser.

1233

In Montpellier werden Schriften des Moses Maimonides verbrannt.

1236

Nikolaus von Rupella attackiert den Talmud als gotteslästerliches Machwerk.

1239

Gregor IX. ordnet an, den Juden Englands, Spaniens, Frankreichs und Portugals ihre Bücher abzunehmen und sie zu vernichten.

1242

In Paris wird der Talmud verbrannt.

1256

Nach der Einnahme Al-Alamuts durch die Mongolen unter Hülägü wird die Bibliothek der Assassinen verbrannt.

1258

Die Mongolen zerstören das Bayt al-hikma („Haus der Weisheit“), die Bibliothek der abbasidischen Kalifen von Bagdad.

1263

Der Bericht des Nachmanides über das Streitgespräch von Barcelona wird auf Befehl Jakobs I. von Aragon auf Betreiben der Dominikaner verbrannt.

1309

In Paris kommt es zu Verbrennungen jüdischer Bücher.

1381

John Wycliffs Lehren werden in Oxford verworfen; der Reformator erhält ein Lehr- und Predigtverbot.

1401

Unter Heinrich IV. wird in Englands das Gesetz „De heretico comburendo“ erlassen („Über das Verbrennen von Ketzern“).

1410

In Prag verbrennt der Erzbischof Zbyněk Zajíc z Házmburka die Schriften John Wycliffs.

1415

Johannes Hus stirbt während des Konstanzer Konzils als Ketzer auf dem Scheiterhaufen, nachdem er die Verbrennung seiner Werke miterlebt hatte.

1430c

Der Aztekenherscher Izkoatl befiehlt die Zerstörung der Kodizes unterworfener Stadtstaaten.

1460

Patriarch Gennadius II. verbrennt die „Nómōn syngrafí“ des Gemistus Plethon.

1478

Sixtus IV. gewährt der Universität Köln das Recht, gegen häretische Schriften vorzugehen.

1487

Innozenz VIII. erlässt eine Bulle zur Zensur von Büchern im gesamten päpstlichen Einflussbereich.

1492

Nach dem Abschluss der Reconquista in Spanien werden jüdische und muslimische Schriften verbrannt.

1496

Maximilian von Habsburg ernennt einen „Generalsuperintendenten des Bücherwesens in ganz Teutschland“, die ersten kaiserlichen Verbote richten sich gegen die Werke Johannes Reuchlins.

1497

7.2.: Savonarola lässt in Florenz neben Schmuck auch Werke Ovids, Boccaccios und Petrarcas verbrennen.

1498

Savonarola wird mitsamt seiner Schriften in Florenz verbrannt.

1500

Francisco Jiménez de Cisneros, der Erzbischof Toledos, befiehlt die Verbrennung muslimischer Schriften im neu eroberten Südspanien.

1501

Eine päpstliche Bulle ordnet die Verbrennung papstfeindlicher Schriften an.

1509

Johannes Pfefferkorn lässt die Bücher Frankfurter Juden konfiszieren. --- Nach der Einnahme Orans durch spanische Truppen unter Pedro Navarro werden arabische Manuskripte dem Feuer überantwortet.

1510

Johannes Reuchlin verteidigt die Schriften deutscher Juden gegen die Hetze antijüdischer Fanatiker; aus der folgenden Kontroverse gehen die „Dunkelmännerbriefe“ (1515 / 1517, Crotus Rubeanus‘ und Ulrich von Hutten) hervor.

1512

Das „Lob der Torheit“ Erasmus von Rotterdams wird an mehreren Universitäten (Löwen, Paris, Oxford) verbrannt.

1520

10.12.: Lutheraner verbrennen nach einem Aufruf Melanchthons in Wittenberg scholastische und dogmatische Schriften, unter anderem die päpstliche Bulle „Exsurge Domine“. In Leuven und andernorts werden zuvor schon Schriften Luthers verbrannt.

1521

Eine Bestimmung des Wormser Edikts verbietet die Verbreitung und Lektüre der Schriften Martin Luthers. Darauf werden in den habsburgischen Niederlanden in Anwesenheit des Kaisers protestantische Traktate verbrannt.

1522

In Brügge, Gent und Leiden wird erneut protestantisches Schriftgut verbrannt.

1523

Fra António von Lissabon verbrennt ältere Aufzeichnungen des Ordo Christi.

1526

Kardinal Wolsey lässt bei St. Paul’s Cross Schriften der Lutheraner verbrennen. --- In Amsterdam werden Schriften der Lutheraner verbrannt.

1527

Nach der Niederlassung in Basel verbrennt Paracelsus die Schriften Avicennas und Galens.

1532

In der „Peinlichen Gerichtsordnung“ Karls V. (Carolina) werden den Verfassern von Schmähschriften Strafen androhte.

1534

Der französische Typograph und Verleger Antoine Augereau wird mit seinen Schriften auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

1536

Der Bibelübersetzer William Tyndale wird von englischen Agenten bei Brüssel gestellt, stranguliert und mitsamt seinen Schriften verbrannt.

1547

In Spanien wird der erste, von Großinquisitor Valdéz benutzte Index erstellt.

1553

In England wird die Vorzensur für Bücher eingeführt. --- 26.10.: Michel Servet wird nach einer Denunziation durch Johannes Calvins in Genf hingerichtet. --- Ein päpstliches Edikt ordnet die Verbrennung von Exemplaren des Talmud an.

1554

Königin Mary I. von England ordnet nach der Hinrichtung des als Hochverräter abgeurteilten Thomas Williams die Verbrennung von dessen „Historie of Italie“ an.

1557

Im Rahmen des Licensing Acts erhält die Company of Stationers das königliche Privileg, Bücher zu drucken – als Druckorte zugelassen sind neben London nur Oxford und Cambridge, später auch York.

1558

Im Namen des unmündigen Philipps II. wird die Einfuhr sämtlicher Bücher in spanischer Übersetzung verboten.

1559

Das Gesamtwerk des Erasmus von Rotterdam wird auf den Index gesetzt.

1562

12.7.: Diego de Landa, der Bischof von Yucatán, lässt wertvolle Maya-Codices einäschern. --- Leo X. weist die öffentliche Verbrennung von Pietro Pomponazzis „Tractatus de immortalitate animae“ an. Die Schrift bezweifelt die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele.

1567

Philipp II. lässt theologische Schriften der Morisken verbieten.

1579

Die Reichstadt Frankfurt wird der kaiserlichen Zensurkommission unterstellt.

1585

Dominikaner verbrennen auf Malta vermeintlich unzüchtige Gedichte ihres Ordensbruders Pasquale Vassallo. --- Nach der Rückkehr des Missionars Bernardino de Sahagún aus der Neuen Welt wird ein Teil seiner Aufzeichnungen aus dem Nahuatl in Spanien konfisziert und vernichtet; andere Aufzeichnungen überleben und gehen in den Codex Florentinus ein.

1599

Aleixo de Menezes, der Erzbischof von Goa, lässt Schriften der Thomaschristen an der Malabarküste verbrennen. Auch in Sri Lanka vernichten die Portugiesen Schriften auf Arwi und löschen damit dieses tamilisch-arabische Pidgin aus.

1600

19.2.: Giordano Bruno wird verbrannt.

1612

Die Inquisition in Spanien erstellt den ersten Index in einer Reihe gegen die Reformation gerichteter Indices.

1613

Louis XIII. von Frankreich befiehlt die Einrichtung eines „Chambre des syndicats“, um die Buchproduktion überwachen zu können.

1618

In England verbrennen radikale Puritaner das „Book of Sports“.

1624

Jakob Böhme muss sich in Görlitz gegen Angriffe des Pastors und Zensors Georg Richter zur Wehr setzen. --- 21.12.: Der Leichnam des Marco Antonio de Dominis wird gemeinsam mit seinen Werken von der Inquisition in Rom verbrannt. --- Werke Luthers und der Lutheraner werden während der konfessionellen Auseinandersetzungen im Dreißigjährigen Krieg verbrannt. --- Das „Exame das tradições phariseas conferidas com a lei escrita“ des Uriel da Costa wird vom Stadtrat Amsterdams verbrannt.

1630

Charles I. lässt Alexander Leighton für seine kirchenkritische Schrift „Zion‘s plea against Prelacy: An Appeal to Parliament“ foltern und in Newgate festsetzen.

1633

René Descartes vernichtet nach der Verurteilung Galileis das Manuskript seines ersten Buchs – der „Discours sur la méthode“ erscheint 1637 anonym in Leiden.

1642

In Frankreich werden Bücher staatstheoretischen und politischen Inhalts verboten.

1644

John Milton tritt in „Areopagitica“ für ein Recht auf freie Meinungsäußerung ein; verschiedene seiner Werke werden später verboten und verbrannt.

1645

Die „Religio medici“ des Arztes Thomas Brown wird auf den Index gesetzt. --- In Rotterdam werden Schriften des Cellius verbrannt.

1646

Die New Model Army verbrennt auf Befehl Thomas Fairfax‘ die Privatbibliothek des Earl of Worcester in Raglan Castle.

1648

Nach einem Lobgedicht auf den schwedischen General Wrangell wird Georg Philipp Harsdörffer vom Nürnberger Rat für zwei Tage inhaftiert.

1651

In Boston findet die erste Bücherverbrennung Nordamerikas statt. Betroffen ist William Pynchons „The Meritorious Price of Our Redemption”.

1655

Verschiedene Schriften des Comenius, insbesondere das „Pansophiæ Prodromus“, wird von katholischen Polen verbannt.

1656

Schriften der Quäkerinnen Ann Austin und Mary Fisher werden in Boston verbrannt.

1657

Die anonym erschiene Briefsammlung „Les Provinciales“ von Blaise Pascal wird wegen der Kritik am Jesuitenorden verboten.

1659

Eine Streitschrift des Lancelot van Brederode gegen die holländischen Calvinisten wird verbannt.

1660

3.6.: Das Tribunal der Inquisition zu Saragossa verbietet den Bericht des Dominikanermönchs Las Casas, „Brevísima relación de la destrucción de las Indias“, über die Gräuel der Konquistadoren in der Neuen Welt. --- Ludwig XIV. von Frankreich lässt im Zuge seiner Verfolgung der Jansenisten Blaise Pascals „Lettres provinciales“ verbrennen.

1667

5.8.: Nach seiner ersten öffentlichen Aufführung wird den Lesern des „Tartuffe“ Molières vom Pariser Erzbischof die Exkommunikation angedroht.

1668

Der „Leviathan“ von Thomas Hobbes wird verboten, sein Werk „De Cive“ wird nach dem Tod des Autors 1683 auf Geheiß der Universität Oxford verbrannt.

1669

Die „Biblioteca fratrum Polonorum“ wird in Amsterdam verbrannt.

1677

Im liberalen Fürstentum Sulzberg kann der Schlesier Christian Knorr von Rosenroth seine „Kabbala denudata“ veröffentlichen.

1682

Fjodor III. lässt Ahnenbücher des russischen Adels verbrennen.

1683

John Locke muss wegen seiner Nähe zu den Whigs England verlassen; sein 1690 erschienenes Hauptwerk wird indiziert. An der University of Oxford werden Werke von Thomas Hobbes und anderer Autoren verbrannt.

1687

Die „Bescherming der Waerheyt Godts“ von Foeke Floris wird verboten und verbrannt.

1689

Quirinus Kuhlmann, der Verfasser des „Kühlpsalters“, wird in Moskau als Ketzer verbrannt.

1695

In England wird gegen den Protest von Königshaus und Oberhaus die Vorzensur abgeschafft.

1697

31.7.: Christian Reuter wird wegen seiner Satire „Schelmuffskys Wahrhaftig Curiöse und sehr gefährliche Reisebeschreibung zu Wasser und zu Lande“ inhaftiert; die Wirtin des „Roten Löwen“ in Leipzig hatte gegen ihn geklagt.

1707

Voltaire erhält wegen eines kritischen Gedichts ein Jahr Haft in der Bastille.

1715

Kaiser Karl VI. erlässt ein später mehrfach bestätigtes Zensurgesetz für das Gebiet des Heiligen Römischen Reichs.

1729

Im Herzogtum Württemberg wird die allgemeine Zensur eingeführt.

1731

Leopold Anton von Firmian, Erzbischof von Salzburg, lässt protestantische Schriften verbrennen.

1734

Voltaires „Philosophische Briefe“ werden ohne Druckerlaubnis veröffentlicht; der Drucker wird inhaftiert, Voltaire flieht außer Lande.

1740

Friedrich der Große schafft nach seiner Thronbesteigung die Zensur ab.

1742

Den Berliner Druckern wird unter Strafandrohung die Herstellung unzensierter Bücher verboten.

1747

Der Akademie der Wissenschaften in Preußen wird die Aufsicht über die Zensur übertragen.

1749

Preußen erlässt ein „Allgemeines Zensuredikt“. --- John Clelands „Fanny Hill or Memoirs of a Woman of Pleasure“ wird in England wegen des Verdachts auf Unsittlichkeit verboten.

1750

Die theologischen Werke Johann Christian Edelmanns werden in Frankfurt am Main verbrannt. Edelmann hatte unter anderem die Gottessohnschaft Christi verneint.

1751

Friedrich der Große lässt die polemische „Histoire du Docteur Akakia et du Natif de St Malo“ verbrennen, Voltaire verlässt Potsdam.

1759

Maria Theresia überträgt Gerhard van Swieten die Leitung der Zensur-Hofkommission.

1760

Simeon Uriel Freudenbergers Abhandlung über Wilhjelm Tell wird im schweizerischen Altdorf verbrannt.

1762

Im Hof des Pariser Justizpalastes wird der „Emile“ Jean-Jacques Rousseaus öffentlich verbrannt.

1764

Voltaires „Dictionnaire philosophique portatif” wird verbrannt.

1766

Schweden schafft die Zensur ab.

1769

Kurfürst Maximilian III. Joseph richtet in Bayern das Bücherzensurkollegium ein, das alle anderen Institutionen der Zensur ersetzt.

1774

Mitglieder des Göttinger Hainbunds verbrennen den „Idris“ Wielands und das Bildnis des Verfassers.

1777

Christian Friedrich Daniel Schubart wird von Herzog Carl Eugen auf württembergisches Territorium gelockt und auf dem Hohenasperg zehn Jahre lang in Haft gehalten. --- Der pfälzische Kurfürst Karl Theodor verschärft die Zensur in Bayern.

1781

Kaiser Joseph II. verfügt die Veröffentlichung seiner „Grund-Regeln zu Bestimmungen einer ordentlichen künftigen Bücherzensur.

1782

Eine gegen die Hamburger Verfassung gerichtete Satire Heinrich Ludwig von Hess‘ führt zur Ausweisung des Autors. --- August Ludwig Schlözer, als Göttinger Professor von der Zensur befreit, attackiert Missstände seiner Zeit, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden.

1783

Die „Räuber“ Friedrich Schillers werden in einer entstellenden Zensurfassung in Berlin aufgeführt.

1784

In Österreich wird unter Joseph II. der Katalog der verbotenen Bücher von 5.000 Titeln auf 900 Titel gekürzt.

1785

Christoph Martin Wieland fordert von Sachsen-Weimar aus im „Teutschen Merkur“ die Pressefreiheit.

1787

Deutschsprachige Gesangbücher werden in Mainz verbrannt.

1788

19.2.: Kultusminister Christoph von Wöllner verbietet in Preußen aufklärerische Schriften im Bereich der Theologie.

1790

In Bonn gehen die Zensurbehörden gegen die gesammelten Gedichte Eulogius Schneiders vor.

1791

In Preußen wird die „Geistliche Immediat-Examinations-Kommission“ ins Leben gerufen; ihr obliegt die Zensur theologischen Schrifttums.

1792

Immanuel Kants Abhandlung „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ wird die Publikationsgenehmigung verwehrt. --- Adolph Freiherr von Knigge wird wegen seiner Schrift „Josephs von Wurmbrand politisches Glaubensbekenntnis mit Hinsicht auf die Französische Revolution“ zu einer empfindlichen Geldstrafe verurteilt.

1793

Republikaner im Kurfürstentum Mainz verkünden die „Preßfreiheit“.

1795

Franz II. bekämpft die revolutionären Umtriebe mit einem Dekret. Diese „General-Verordnung“ setzt in weiten Bereich die Zensur wieder ein. --- Der Publizist Georg Friedrich Rebmann wird wegen seiner revolutionären Gesinnung verhört und flieht am 15.12. aus Deutschland.

1797

Auf den Ionischen Inseln wird nach der Übergabe an Frankreich das „Libro d'Oro“ verbrannt, ein Verzeichnis venezianischer Adeliger.

1801

In Wien wird ein Ministerium für Polizeiangelegenheiten und Zensur eingerichtet.

1806

19.8.: Der Nürnberger Verlagsbuchhändler Johann Philipp Palm wird wegen seiner antifranzösischen Schrift „Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung“ verhaftet und eine Woche darauf hingerichtet.

1808

Der chassidische Rabbi Nachman von Breslau verbrennt sein eigenes Buch. Gründe sind nicht bekannt.

1810

5.2.: Napoleon erlässt ein Dekret zur Reglementierung des Buchhandels im Reich. --- 3.8.: Napoleon bestimmt, dass in jedem Departement nur noch eine Zeitung erscheinen dürfe.

1811

30.3.: Heinrich von Kleist muss die „Berliner Abendblätter“ einstellen, nachdem ihm der Zugang zu den Polizeinachrichten nicht mehr gewährt wurde.

1812

Die portugiesische Kolonialverwaltung vernichtet die Archive der Inquisition in Goa.

1815

Eine Abordnung deutscher Buchhändler erreicht beim Wiener Kongress die Zusicherung von Pressefreiheit und den Schutz vor unberechtigtem Nachdruck.

1816

Im Rahmen der wieder eingeführten Pressezensur wird der „Rheinische Merkur“ von Joseph Görres verboten.

1817

18.10.: Im Rahmen des Wartburgfestes auf der Wartburg bei Eisenach verbrennen Burschenschaftler mehrere Dutzend als reaktionär, antinational oder undeutsch eingestufte Bücher.

1819

20.9.: Nach der Ermordung August von Kotzebues durch Karl Ludwig Sand am 23.3. unterwerfen die „Karlsbader Beschlüsse“ die Presse einer strengen Zensur. Betroffen sind Druckwerke von unter 20 Bogen (= 320 Seiten). Eine „Immediat-Commission zur Ermittlung hochverräterischer Verbindungen und anderer gefährlicher Umtriebe“ wird ins Leben gerufen – zu den Mitarbeitern gehört E. T. A. Hoffmann.

1822

19.1.: E. T. A. Hoffmann bittet seinen Verleger Wilmans um Streichung zensurwürdiger Stellen im Manuskript zu „Meister Floh“; das Schreiben wird abgefangen, das Manuskript beschlagnahmt.

1825

Konservative Adlige verbrennen in Ungarn István Széchenyis Reformwerk „Hitel“.

1831

Frederick Tatham, der Erbe Catherine Blakes, verbrennt Schriften ihres Mannes, des Dichters William Blake.

1832

27.5.: Auf dem Hambacher Fest fordern die Versammelten Meinungs- und Pressefreiheit. --- 2.3: Der in Zweibrücken, angeregt durch Georg August Wirth, gegründete „Öffentlicher Verein zur Unterstützung der freien Presse“ wird verboten.

1834

Georg Büchners Freund Karl Minnigerode wird in Gießen verhaftet; die von ihm transportierte Flugschrift „Der Hessische Landbote“ wird beschlagnahmt. Etwas später wird auch Büchner selbst belangt.

1835

Wolfgang Menzel attackiert im Stuttgarter „Literaturblatt“ die Jungdeutschen wegen ihrer vermeintlichen Frankophilie und Unzüchtigkeit, besonders Karl Gutzkow wird wegen „Wally, die Zweiflerin“ scharf angegriffen, der am 24.9. in Preußen verboten wird, Verbote in Bayern und Kurhessen folgen – Gutzkow wird im Folgejahr zu einem Monat Gefängnis verurteilt und dann exiliert. --- 10.12.: Der österreichische Gesandte erwirkt im Frankfurter Bundestag das Verbot der Jungdeutschen.

1840

Der Hamburger Verleger Julius Campe gibt die „Unpolitischen Lieder“ Hoffmann von Fallerslebens heraus und verteilt sie verdeckt im gesamten Reichsgebiet.

1841

Der Publizist Julius Fröbel verlegt in seinem „Literarischen Comptoir“ von der Schweiz aus Schriften der Jungdeutschen, unter anderem Herweghs „Gedichte eines Lebendigen“ und die „Politischen Gedichte“ von Robert Prutz.

1842

Georg Herwegh wird aus Preußen ausgewiesen. --- Hoffmann von Fallersleben wird des Amtes enthoben. --- Die „Hallischen Jahrbücher“ werden verboten. --- Auf Geheiß des Blindenschulleiters Armand Dufau werden Druckwerke in Braille-Schrift verbrannt.

1843

Der Publizist Wilhelm Held gibt das Blatt „Die Lokomotive“ heraus, das zensiert und ein halbes Jahr später verboten wird – der Verleger veröffentlicht alle Streichungen 1844 unter dem Titel „Censuriana oder Geheimnisse der Censur von Held“; es wird am 19.9. ebenfalls verboten. --- Die „Rheinische Zeitung“ und die „Leipziger Allgemeine Zeitung“ werden verboten.

1845

12.6.: Alle Erzeugnisse des „Literarischen Comptoirs“ werden verboten, worauf sich der Verlag in „Julius Fröbel und Compt.“ Umbenennt.

1847

7.9.: Der deutsche Bundestag überlässt es den Bundesstaaten, ob sie zu den Verhältnissen vor der Restauration von 1819 zurückkehren.

1848

14.3.: In Österreich wird die Zensur aufgehoben. --- 17.3.: Aufhebung der Zensur in Preußen. --- 27.9.: Das Paulskirchenparlament erhebt die „Grundrechte des deutschen Volks“ zum Reichsgesetz.

1849

19.5.: Die „Neue Rheinische Zeitung“, redigiert von Karl Marx, wird verboten.

1850

15.4.: Die preußische Verfassung schreibt nach dem Scheitern der Revolution die Zensur erneut fest.

1851

Karl Ludwig Friedrich von Hinckeldeys setzt in seiner Polizeiordnung für Preußen die Theaterzensur durch.

1854

Im Bund wird die Vorzensur eingeführt, auch für Theateraufführungen. --- Der Bürgerrechtler und Abolitionist William Lloyd Garrison verbrennt die Verfassung der Vereinigten Staaten als Dokument der Sklaverei. --- Im Rahmen der Taiping-Erhebung werden buddhistische Klosterbibliotheken zerstört. 

1860

Bei der Zerstörung des alten Sommerpalasts in Beijing zerstören westliche Truppen wertvolle Handschriften und Drucke.

1868

Die französische Polizei vernichtet auf Anordnung Napoleons III. die Werke des Pazifisten und Sozialreformers Edmond Potonie. 

1869

Die nationalistischen Schriften des griechischen Zyprers Ieronymos Myriantheus werden im Osmanischen Reich verbrannt.

1873

Anthony Comstock gründet New York Society ort he Suppression of Vice – in der Folge werden geschätzte 15 Tonnen Bücher vernichtet.

1878

21.10.: Das „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ wendet sich auch gegen sozialistische Druckwerke.

1879

28.9.: In Zürich erscheint eine Probenummer des in der Folge im gesamten Reichsgebiet verbreiteten Parteiorgans „Der Sozialdemokrat“.

1885

Muhammad Ahmad, der sich als der Mahdi ausgibt, lässt Abstammungsverzeichnisse und Rechtswerke verbrennen.

1889

Unter Leitung von Otto Brahm werden auf der Freien Bühne, einem für die Öffentlichkeit geschlossenen Theaterverein, Werke von Ibsen („Gespenster“) und Gerhart Hauptmann („Vor Sonnenaufgang“) aufgeführt. Das zunächst verbotene Hauptmann-Stück „Die Weber“ wird zunächst verboten, das Verbot wird jedoch am 2.10. zur Empörung des Kaisers aufgehoben.

1890

5.11.: Zum Verdruss des Kaisers wird Hermann Sudermanns „Sodoms Ende“ aufgeführt – allerdings mit kräftigen Streichungen.

1895

30.4.: Oskar Panizzas „Liebeskonzil“ wird zum Gegenstand eines Prozesses wegen Amoralität, der mit einer einjährigen Haftstrafe für Panizza endet – auch Hinweise auf ein Beinleiden und eine psychische Erkrankung können die Zensoren nicht umstimmen.

1898

Frank Wedekind muss wegen der satirischen Ballade „Im Heiligen Land“ fluchtartig das Land verlassen, um der Strafverfolgung wegen Majestätsbeleidigung zu entgehen.

1900

Die „Lex Heinze“, eine Novelle zum Strafgesetzbuch, bekämpft neben Zuhälterei und Kuppelei auch anstößige Literatur. --- Am 22.5. protestiert der Goethe-Bund gegen de Zensurgesetzgebung.

1901

18.12.: Kaiser Wilhelm II. hält in der Siegesallee im Tiergarten seine Rede über „Wahre Kunst“. --- Der zaristische Ministerrat unterdrückt die Veröffentlichung der Werke Iwan Blochs über die Lage der Juden im Zarenreich.

1905

29.5.: Frank Wedekinds Drama „Die Büchse der Pandora“ wird auf Betreiben Karl Kraus‘ im Wiener Trianon-Theater vor geschlossenem Publikum uraufgeführt; die Buchausgabe war im Jahr zuvor beschlagnahmt worden. --- 26.6.: Ludwig Thoma, der in einem Gedicht im „Simplicissimus“ die Kirche verspottet hatte, wird zu sechs Wochen Haft verurteilt.

1909

13.2.: In Servola, einem Vorort von Triest, werden Werke italienischer Irredentisten verbannt.

1911

11.2.: Polizeipräsident von Jagow verbietet die Aufführung von Carl Sternheims „Die Hose“; nachdem er sich in die Schauspielerin Tilla Durieux verliebt hat, gibt er das st[ck frei – der Vorgang wird später öffentlich und zum Skandal.

1914

15.5.: Alfred Kerr wird wegen des Andrucks erotischer Gedichte im „Pan“ angeklagt und freigesprochen. --- 16.5.: Die Nummer 13 der von Franz Pfemfert herausgegebenen „Aktion“ wird, angeblich wegen erotischer Gedichte, beschlagnahmt. --- 31.7.: Nachdem Wilhelm II. das Reichsgebiet in den Kriegszustand versetzt, greifen die Maßnahmen der Pressesaufsicht. --- 25.8.: Deutsche Truppen brennen die Universitätsbibliothek der Universität Löwen nieder – wertvolle mittelalterliche Handschriften werden zerstört. --- Bulgarische Truppen besetzen Serbien und verbrennen zahleiche serbische Bücher.

1915

Das Reichspresseamt gibt ein „Zensurbuch“ mit über 2.000 Zensurbestimmungen heraus; auch Heinrich Manns „Der Untertan“ kann bis 1918 nicht erscheinen. Zahlreiche Dramen, darunter Carl Sternheims „Snob“ und Hasenclevers „Der Sohn“, werden verboten. 

1917

Nach dem Kriegseintritt der USA werden spontan in mehreren Bundesstaaten deutsche Druckwerke verbrannt.

1918

Brinsley MacNamaras „Valley of the Squinting Windows“ wird von Dorfbewohnern im irischen Delvin verbrannt, die sich in MacNamaras Satire wiederfinden.

1919

Die Nationalversammlung verankert die Abschaffung der Zensur und die Freiheit der Kunst in der Reichsverfassung.

1920

Arthur Schnitzlers „Reigen“ darf nach einer Klage der Staatlichen Hochschule für Musik nicht aufgeführt werden. Dennoch feiert das Stück am 23.12. Premiere, das Stück wird am 3.1. des Folgejahres freigegeben und auch nach erfolglosen Klagen nationalistischer Organisationen weiter aufgeführt. --- George Grosz‘ satirische Sammlung „Gott mit uns“ wird konfisziert, Grosz wird zu einer Geldstrafe verurteilt.

1922

Carl Einstein wird wegen seiner bei Rowohlt erschienen Passionsspiel-Satire „Die schlimme Botschaft“ vor Gericht zitiert. --- Bei Kämpfen in Dublin wird das Archiv des Public Record Office nahezu vollständig vernichtet.

1923

16.2.: George Grosz‘ Buch „Ecce Homo“ wird beschlagnahmt; der Autor wird zu einer empfindlichen Geldstrafe verurteilt. --- Margaret Sangers Buch Family Limitation über Verhütung und Familienplanung wird gerichtlich beschlagnahmt und vernichtet. 

1925

Nach einem gegen Hindenburg gerichteten Artikel wird der Hannoveraner Professor Theodor Lessing von völkisch-national orientierten Studenten im Hörsaal angegriffen; er darf ab 1926 nicht mehr unterrichten und wird 1933 aus dem Hinterhalt erschossen. ---30.5.: Bertha Lasks Theaterstück „Thomas Münzer“ wird polizeilich beschlagnahmt. ---18.6.: Der Gedichtband „Roter Marsch – Der Leichnam auf dem Thron – die Bombenflieger“ von Johannes R. Becher wird gerichtlich verboten und eingezogen; der folgende Prozess wird erst am 26.8.1928 eingestellt.

1926

Dezember: Der Reichstag verabschiedet das „Gesetz zur Bewahrung der deutschen Jugend vor Schund- und Schmutzschriften“.

1927

Der „Völkische Botschafter“ bedroht Oskar Maria Graf für seinen Roman „Wir sind Gefangene“ mit dem Galgen. --- Die Buchhändler Rudolf Reimann und Fritz Doming werden wegen der Verbreitung revolutionärer Literatur zu zehn Monaten Festungshaft verurteilt.

1928

12.10.: Die Komödie „Ehen werden im Himmel geschlossen“ von Walter Hasenclever wird uraufgeführt; es folgt ein Prozess wegen Gotteslästerung.

1929

5.3.: Unmittelbar nach der Uraufführung wird Peter Martin Lampels Drama „Giftgas über Berlin“ verboten. --- 5.4.: Innen- und Volksbildungsminister Wilhelm Frick verschafft sich mit dem Erlass „Wider die Negerkultur für deutsches Volkstum“ eine Handhabe gegen missliebige Autoren (Erich Mara Remarque), Künstler (Dix, Klee, Feininger) und Regisseure (Eisenstein, Pabst). --- In Irland wird mit dem Censorship of Publications Acts eine allgemeine Zensurbehörde geschaffen.

1930

12.3.: Die Reichstagsfraktion der NDSAP zielt mit dem Entwurf eines „Gesetzes zum Schutze der Nation“ gegen vermeintlich volksschädliche Schriften. --- 25.3.: Das „Gesetz zum Schutze der Republik“ wird verabschiedet: Es dient der Bekämpfung linker Publizisten. --- Im Mai wird Fritz Hampel (alias Slang), Redakteur der „Roten Fahne“, ebenfalls zu Festungshaft verurteilt, weil er über das Massaker der Polizei an Arbeitern im Wedding berichtet hatte. --- Willi Bredel, Kommunist und Redakteur der „Hamburger Volkszeitung“, wird des Hochverrats angeklagt und zu zwei Jahren Festung verurteilt.

1931

19.2.: Der Arzt und Autor Friedrich Wolf wird wegen seiner Agitation gegen den Abtreibungsparagraphen 218 in Untersuchungshaft genommen. --- 28.3.: Die „Verordnung des Reichspräsidenten zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen“ wendet sich gegen linke Autoren. --- Am 17. Juli wird die Zensur durch die zweite „Notverordnung“ zur Routinesache. --- Am 18. August wird Hans Marchwitzas Roman „Sturm auf Essen“ konfisziert, ebenfalls im August geht Reichswehrminister Groener wegen des Tucholsky-Satzes „Soldaten sind Mörder“ gegen die „Weltbühne“ vor. --- Am 24.10. gehen die Behörden gegen die Schallplattenaufnahmen des Lyrikers Erich Weinert vor; er wird jedoch freigesprochen. --- Am 23.11. werden Carl von Ossietzky, der Herausgeber der „Weltbühne“, und sein Autor Walter Kreiser wegen eines rüstungskritischen Artikels zur Festungshaft verurteilt, ein Gnadengesuch, unter anderem von Thomas Mann unterzeichnet, wird angewiesen.

1932

Mai: Fritz von Unruhs Stück „Zero“ wird auf Betreiben der NSDAP-Stadtverordneten Frankfurts am Main abgesetzt. --- 1.7.: Die sozialdemokratische Parteizeitung „Vorwärts“ wird verboten. --- August: Der „Völkische Beobachter“ veröffentlicht eine Liste vermeintlich dekadenter Autoren (Brecht, Toller, Werfel, Wedekind, Zweig, Zuckmeyer). --- 25.11.: Ludwig Renn wird wegen seiner Vorlesungen über Probleme der Militärwissenschaft an der Arbeiterschule Berlin verhaftet.

1933

4./6.2.: „Notverordnungen“ schränken die Presse- und Versammlungsfreiheit ein. --- 15.2.: Käthe Kollwitz und Heinrich Mann werden aus der Preußischen Akademie der Künstler ausgeschlossen, es folgen weitere Austritte und Ausschlüsse (Thomas Mann, Alfred Döblin, Ricarda Huch). --- 27.2.: Nach dem Reichstagsbrand werden kommunistische Schriftsteller inhaftiert (Erich Mühsam, Ernst Toller). --- 26.4.: Die Berliner „Nachtausgabe“ veröffentlicht eine Liste „verbrennungswürdiger“ Autoren (Ilja Ehrenburg, Arthur Schnitzler, Jaroslav Hašek). --- 10.5.: In deutschen Universitätsstädten kommt es zu Bücherverbrennungen, unter anderem in Berlin. Dort hält Reichspropagandaminister Goebbels die Brandrede. --- 13.5.: Der Vorstand des „Börsenvereins der Deutschen Buchhändler“ veröffentlicht eine Schwarze Liste unerwünschter Autoren (Lion Feuchtwanger, Heinrich Mann, Alfred Kerr u. a.). --- 16.5.: Das „Börsenblatt“ veröffentlich eine offizielle Liste jener 131 Autoren, deren Werke aus Bibliotheken zu entfernen seien (Bertolt Brecht, Klaus Mann, Anna Seghers u. a.). --- 22.9.: Das „Reichskulturkammergesetz“ ermöglicht die totale Kontrolle aller im Reichsgebiet publizierender Autoren.

1934

10.5.: In Paris öffnet die Deutsche Freiheitsbibliothek von Alfred Kantorowicz („Bibliothek der verbrannten Bücher“). --- Dez.: Das Brooklyn Jewish Center richtet eine „American Library of Nazi-Banned Books ein“. Im Beiat sitzen Albert Einstein und Upton Sinclair.

1935

In Warsaw (Indiana) werden Bücher von Theodor Dreiser verbrannt.

1936

Der griechische Diktator Ioannis Metaxas lässt den Gedichtzyklus Epitaphios von Giannis Ritsos öffentlich verbrennen.

1938

Die Nationalsozialisten verbrennen in zahlreichen Städten und Dörfern Bücher jüdischer Gemeinden. --- 30.4.: In Salzburg findet nach dem Anschluss Österreichs eine von Karl Springenschmid inszenierte Bücherverbrennung statt. --- 8.11.: Auf Anweisung Reinhard Heydrichs werden in der Reichspogromnacht gezielt jüdische Archive geplündert und zerstört. Viele jüdische Bücher und Archivalien sammelt Alfred Rosenberg in seinem Institut zur Erforschung der Judenfrage“, das ab 1941 Johannes Pohl leitet. 1943 sind bereits 550.000 Bände erfasst.

1939

Der Zweite Weltkrieg führt zu immensen Zerstörungen in Polen und Serbien und England (durch deutsche Bombenangriffe) und vielerorts in Deutschland (durch alliierte Luftangriffe) und auch in China (durch japanische Truppen). In Spanien zerstören Truppen Francos die Bibliothek des katalanischen Autors und Philologen Pompeu Fabra.

1940

6.4.: Deutsche Bomber zerstören die serbische Nationalbibliothek. --- 16.5.: Deutsche Truppen zerstören erneut die Universitätsbibliothek von Löwen.

1941

Im Elsass verbrennen die deutschen Besatzer französischsprachige Bücher. --- 24.6.: Die Wehrmacht nimmt Wilna ein. Das YIVO (Yidisher Visnshaftlekher Institut) wird zerschlagen, Hunderttausende Bücher, besonders auf Hebräisch und Jiddisch, werden beschlagnahmt. Die „Papierbrigade“, bestehend aus zwangsverpflichteten jüdischen Intellektuellen, rettet heimlich wertvolle Handschiften. --- Unter Diktator Ioannis Metaxas werden Werke Shaws, Freuds und Goethes verbrannt.

1943

Im italienischen Alessandria plündert ein faschistischer Mob die örtliche Synagoge und verbrennt deren Bibliothek.

1944

Die Wehrmacht zerstört die Handschriftensammlung der polnischen Nationalbibliothek.

1945

In Norwegen werden Werke Knut Hamsuns verbrannt.

1946

Die persische Armee verbrennt nach der Niederschlagung des Aufstands in der Kurdenrepublik Mahabad Werke in kurdischer Sprache. --- 13.5.: Die alliierte Militärverwaltung konfisziert zahlreiche Druckwerke nationalsozialistischer Prägung, darunter Hitlers „Mein Kampf“.

1947

Die von Alfred Andersch und Hans Werner Richter herausgegebene Zeitschrift „Der Ruf“ verliert die von der Besatzmacht USA erteilte Lizenz, nachdem Zweifel an der Kollektivschuld der Deutschen publiziert werden.

1948

Die letzte amtliche Ausgabe des Index Librorum Prohibitorum erscheint. --- In Spencer (West Virginia) werden Comics verbrannt.

1949

Die eben erst gegründete Bundesrepublik hebt die von den Besatzungsmächten verhängte Lizenzpflicht für Druckerzeugnisse auf. --- Die Werke von Sheng Congwen werden in der VR China von Buchhändlern vernichtet.

1953

9.6.: Der Bundestag verabschiedet die „Gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Jugend“. --- Joseph McCarthy lässt in den USA während der Jagd auf Kommunisten zahlreiche linke Schriften beschlagnahmen und vernichten.

1954

Die „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften“ (BPS) wird gegründet. --- Orthodoxe Rabbis verbrennen öffentlich Schriften Mordechai Kaplans.

1956

Werke des Psychoanalytikers Wilhelm Reich werden in Rangeley (Maine, USA) auf Anweisung der U.S. Food and Drug Administration verbrannt. --- Der Verfassungsschutz beschlagnahmt die gesamte deutschsprachige Auflage von Eustace Mullins Buch „Secrets of the Federal Reserve“.

1961

Der Verleger von Günter Grass‘ Novelle „Katz und Maus“ muss einem vom Ministerium für Arbeit, Volkswohlfahrt und Gesundheitswesen Hessens ausgehenden Indizierungsantrag zehn Gutachter entgegenstellen.

1962

Der „Volkswartbund“ erreicht die Zensur der Satirezeitschrift „Pardon“. --- Der Roman „Notre Dame des Fleurs“ von Jean Genet wird auf Fürsprache des Staatsanwalts Ernst Buchholz nicht indiziert. --- Auf sowjetischen Druck hin werden in Finland die Memoiren des Kommunisten Yrjö Leinos verbrannt.

1964

Nach dem Staatsstreich in Brasilien ordnet General Justino Alves Bastos die Vernichtung subversiver Bücher an, darunter ist Stendhals „Rot und Schwarz“.

1965

3.10.: Mitglieder des „Evangelischen Jugendbundes für entschiedenes Christentum“ verbrennen Romane Erich Kästners („Fabian“), Günter Grass („Die Blechtrommel“) und Vladimir Nabokov („Lolita“).

1966

Die „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften“ (BPS) wird dem Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit unterstellt. --- In England wird Hubert Selbys „Last Exit to Brooklyn“ verboten. --- Der „Index Librorum Prohibitorum“ wird abgeschafft. --- Während der Kulturrevolution werden religiöse Werke und andere Schriften der klassischen chinesischen Literatur verbrannt. --- In den Südstaaten der USA werden Beatles-Platten verbrannt, weil Lennon behauptet hatte, die Beatles seien beliebter als Jesus.

1969

John Clelands erotischer Briefroman „Fanny Hill“ von 1749 wird nach 220 Jahren Druckgeschichte und fast fünfjährigem Prozess vom Bundesverfassungsgericht freigegeben.

1971

Wegen zahlreicher Anspielungen auf die NS-Nähe Gustav Gründgens gelingt es dessen Erben, den Roman „Mephisto“ von Klaus Mann verbieten zu lassen – die Verfassungsbeschwerde des Verlags wird in Karlsruhe zurückgewiesen. --- Der Staat wendet sich gegen die APO; zahlreiche linke Kleinverlage geraten in den Fokus der Exekutive – es kommt zu Anklagen und Beschlagnahmungen. --- Der „Rote Kalender für Lehrlinge und Schüler“ und das „Rotbuch 29: Über den bewaffneten Kampf in Westeuropa“ aus dem Wagenbach-Verlag werden beschlagnahmt.

1973

An der Highschool von Drake (North Dakota) werden Werke von Kurt Vonnegut und anderer Autoren verbrannt.

1974

F. C. Delius wird vom Oberlandesgericht Stuttgart verurteilt, die durch seine im Wagenbach- und Rotbuch-Verlag erschienene Siemens-Satire „Unsere Siemens-Welt“ verursachten „Schäden“ zu begleichen. Man einigt sich außergerichtlich.

1975

Wegen des „Billigens von Gewalt“ wird das im Trikont Verlag erschienene Sachbuch „Wie alles anfing“ im gesamten Bundesgebiet beschlagnahmt. --- Nach der Machtergreifung der Roten Khmer in Kambodscha werden zahlreiche Bücher verbrannt. --- Die Vietkong verbrennen nach der Einnahme von Saigon westliche Literatur und Bücher von Kollaboateuren.

1976

Im Zuge der 14. Strafrechtsänderung werden mehrere Paragraphen eingeführt, die Auswirkungen auf das literarische Leben hatten – darunter Paragraph 88a, der die „verfassungsfeindliche Befürwortung von Straftaten“ unter Strafe stellt. --- Der Luchterhand Verlag zensiert nach Absprache mit dem Autor Regis Debray eine Dialogpassage aus dessen Che-Guevara-Buch „Der Einzelgänger“.

1977

Nach einer Veröffentlichung des Beitrags „Buback – ein Nachruf“, dessen Autor unter dem Pseudonym „Mescalero“ anlässlich des Mordes an Generalbundesanwalts seine Freude bekennt, kommt es zur „Mescalero-Affäre“: 48 Hochschullehrer fordern eine öffentliche Diskussion über den Artikel, gegen viele davon geht der Staat vor.

1979

Das Russell-Tribunal befasst sich kritisch mit dem Status der Pressefreiheit in der BRD.

1980

12.6.: Der Bundestag beschließt die Streichung des Paragraphen 88a und anderer Artikel, die gegen die Presse- und Meinungsfreiheit ins Feld geführt werden können.

1981

Zahlreiche Polizeieinsätze gegen Verlage, die wie Ullstein und Bertelsmann vorgeblich pornographisches Schriftgut veröffentlichen, zielen auf Werke wie „Das Sexbuch“ Günter Amendts oder „Joy of Sex“ von Alex Comfort. --- Die Jaffna Public Library in Sri Lanka wird zerstört, zahlreiche Palmblatt-Manuskripte verbrennen.

1982

Der vermutlich von Felix Salten verfasste erotische Roman „Josefine Mutzenbacher: Die Lebensgeschichte einer Wiener Dirne“ aus dem Jahr 1907 wird von der BPS indiziert. --- Die American Library Association führt erstmals die „Banned Books Week“ durch.

1986

Der Darmstädter Staatsanwalt Horst Rüfer lässt in 285 Ladengeschäften den Roman „Opus Pistorum“ von Henry Miller beschlagnahmen, die Originalausgabe des Rowohlt Verlags darf jedoch weiterhin erscheinen. --- Auf der Frankfurter Buchmesse schließen sich Mitglieder des „Verbandes deutscher Schriftsteller“ zu einer Literaturkonferenz zusammen, die sich mit dem Report „Staatliche Eingriffe in die Literaturfreiheit“ an die Öffentlichkeit wandte. --- 28.11.: Das chilenische Innenministerium lässt Gabriel García Márquez‘ Roman „La aventura de Miguel Littín clandestino en Chile“ beschlagnahmen.

1987

Für das im Neuen Malik Verlag erschienene Werk „Das Info – Briefe von Gefangenen aus der RAF 1973-77“ wird die Beschlagnahmung beantragt.

1988

Die BPS setzt den bereits im Dritten Reich verbotenen und in den Fünfzigern erneut indizierten Roman „Kokain“ Dino Segres als drogenverherrlichend auf den Index; noch im selben Jahr wird die Indizierung aufgehoben. --- Plakate von Gerhard Zwerenz‘ Buch „Soldaten sind Mörder“ werden von der Staatsanwaltschaft Schleswig-Holsteins beschlagnahmt. --- Ayatollah Khomeini verdammt Salman Rushdies „Satanische Verse“ in einer Fatwa als gotteslästerlich und ruft zur Ermordung des Autors auf.

1989

Während des Aufstands in Rumänien wird die Zentralbibliothek der Universität Bukarest zerstört. 

1992

17./.25.8.: Serbische Truppen zerstören im Bosnienkrieg das Archiv des Orientalischen Instituts in Sarajewo und die Universitätsbibliothek. Drei Tage lang brennt die Bibliothek aus. --- Georgische Truppen zerstören das Forschungsinstitut für abchasische Geschichte.

1995

Der Verlag und die Buchhandlung von Morgh-e Amin in Teheran werden in Brand gesteckt.

1998

12.8.: Die afghanischen Taliban zerstören in Kabul die Sammlung der Nasir-i Khuschra Stiftung mit wertvollen Werken der persischen Literatur.

2001

Das Ägyptische Kulturministerium lässt homoerotische Gedichtbände des frühmittelalterlichen Lyrikers Abu Newas vernichten. --- In Indonesien werden neben Alben westlicher Pop-Interpreten und japanischen Mangas auch Gedichtbände Khalil Gibrans verbrannt. --- In Pittsburgh (USA) verbrennt George Bender als Aktivist der christlichen „Harvest Assembly of God“-Kirche Exemplare von Rowlings „Harry Potter“.

2002

Radikale Gläubige der georgisch-orthodoxen Kirche vernichten in Tiflis protestantische Bibelausgaben.

2003

Das kubanische Innenministerium ordnet die Vernichtung von Büchern über Fidel Castro, Martin Luther King und die US-Verfassung an. --- Beim Angriff auf Bagdad werden die Nationalbibliothek und die Islamische Bibliothek zerstört.

2004

In Montreal wird die United Talmund Torah School Library in Brand gesetzt.

2005

In der Provinz Isparta (Türkei) sollen Werke des Nobelpreisträgers Orhan Pamuk verbrannt werden, der sich zuvor in der Kurdenfrage engagiert hatte und für eine Aufarbeitung des Genozids an den Armeniern durch die Jungtürken eingetreten war.

2006

21.5.: Im italienischen Ceccano verbrennen zwei Politiker Exemplare des Thrillers „Sakrileg“ von Dan Brown. --- 24.6.: Bei Sonnwendfeiern in Pretzien (Sachsen-Anhalt) werden von Rechtsradikalen Ausgaben des Tagebuchs der Anne Frank verbrannt. --- In New Mexico und South Carolina werden Ausgaben von Joanne K. Rowlings „Harry Potter“ verbrannt.

2007

Der autobiographische Roman „Havermann“ Florian Havermanns wird von Suhrkamp zurückgezogen, weil dieser die Rolle seines Vaters in der DDR problematisiert.

2008

Talmudschüler aus dem israelischen Or Yehuda verbrennen Ausgaben des Neuen Testaments.

2009

31.10.: Marc Grizzard von der Amazing Grace Baptist Church zerstört Bibelübersetzungen, die von der King James-Bibel abweichen. --- Amerikanische Streitkräfte verbrennen Bibeln in Dari und Paschto, die von Missionaren des Bagram Bible Program verteilt worden waren. 

2010

20.9.: Das US-Verteidigungsministerium konfisziert fast die gesamte Auflage von Anthony Shaffers Enthüllungsbuch „Operation Dark Heart“.

2011

22.6.: Niederländische Aktivisten verbrennen Lawrence Hills „The Book of Negroes“. --- 9.9.: Der US-Prediger Terry Jones sagt die anlässlich des Jahrestags des Terrorangriffs auf das World Trade Center angekündigte Koranverbrennung ab. – 19.10.: Demonstranten brennen die Institute d’Egypt in Kairo nieder. --- Gaddafis „Grünes Buch“ wird von Demonstranten verbrannt.

2012

22.2.: Soldaten der US-Streitkräfte verbrennen in Afghanistan Exemplare des Korans. Es kommt zu gewaltsamen Ausschreitungen.

2019

31.3.: Ein katholischer Priester in Danzig verbrennt Ausgaben von „Harry Potter“. --- Der „Conseil scolaire catholique Providence“ (Ontario) verbrennt Bücher, die rassistische Bilder der kanadischen Urbevölkerung enthalten.

Literatur

  • Weidermann, Volker: Das Buch der verbrannten Bücher. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2008
  • Plachta, Bodo: Zensur. Stuttgart: Reclam, 2006
  • Müller, Beate (Hrsg.): Zensur im modernen deutschen Kulturraum. Tübingen: Niemeyer, 2003 (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur; Bd. 94)
  • Serke, Jürgen: Die verbrannten Dichter. Weinheim: Beltz, 2002
  • Verweyen, Theodor: Bücherverbrennungen. Heidelberg: Winter, 2000
  • Schütz, Hans J.: Verbotene Bücher.Eine Geschichte der Zensur von Homer bis Henry Miller. München: C. H. Beck, 1990 (Becksche Reihe; Bd. 415)