Der Wortschatz der DDR
Fast 45 Jahre DDR sind nicht spurlos an der deutschen Sprache vorbeigegangen. In Alltagskultur und Politik hat der Sozialismus seine Prägung hinterlassen. Die folgende Übung umfasst einige dieser DDR-Begriffe.
Übung
- Einen Familienkredit konnte man in der DDR zwar abstottern, aber auch … - A – abkindern, B – abfeiern, C – abhämmern
- Zur Mauer, die viele Bürger als Gefängniswand empfanden, sagte die Staatsmacht, es handle sich um einen … - A – antikapitalistischen Grenzzaun, B – antifaschistischen Schutzwall, C – antiamerikanischen Wehrgang
- Johannes R. Becher schrieb den Text, Hanns Eisler die Musik. Die Hymne der DDR beginnt mit den Worten… - A – Unsere Zukunft, unsere Heimat, B – Auferstanden aus Ruinen, C – Armut sparet nicht, noch Mühe
- Wer in der DDR den Wehrdienst verweigerte, wurde oft in Großbetrieben oder auf Baustellen eingesetzt, als… - A – Bausoldat, B – Zivilkraft, C – Konstruktionswerker
- Wer ab 1987 als DDR-Bürger die DDR besuchte, hatte Anspruch auf hundert D-Mark… - A – Kopfzahlung, B – Bundesprämie, C - Begrüßungsgeld
- Bürger der DDR wurden im Westen gelegentlich verunglimpft als ... - A – Sozi, D – Kommi, C- Zoni
- Ein Arbeitskollektiv, das im Streben nach der Erfüllung von Planungszielen oft sogar oft ein Tagebuch führte und Patenklassen unter die Fittiche nahm, hieß… - A – Kohorte, B – Brigade, C – Verband
- Camptouristen hatten oft einen in der DDR beliebten Wohnzeltanhänger, den … - A – Klappfix, B – Faltmax, C – Drehlux
- Mit Vitamin B konnte man in der DDR ein Sommerhaus im Grünen bekommen, eine … - A – Katsche, B – Ratsche, C – Datsche
- Westfernsehen war verboten. Auch im Film galt der sozialistische Realismus als verbindlich. Viele Filme („Jakob der Lügner“, Die Kinder von Golzow“) stammten von der Babelsberger - A – DEFA, B – AGFA, C – FIDA
- Wenn man nicht gerade Reisekader war, konnte man nur das sozialistische Ausland besuchen, die … - A – Bruderländer, B – Geschwisterländer, C - Schwesterländer
- Fehlten Konsumgüter oder gab es Probleme mit Dienstleistungen, konnte man in der DDR ein Beschwerdemittel einsetzen, die … - A – Rückmeldung, B – Eingabe, C – Aufforderung
- Die in der DDR seit 1972 kostenlose Pille hieß … - A – Antibaypille, B – Familienplanungspille, C – Wunschkindpille
- Nicht nur in der Armee und der SED war „Towarischtsch“ ein scherzhafter Ersatz für … A – Genosse, B – Bürger, C – Herr
- In der DDR stand den berufstätigen Frauen in jedem Monat ein Tag für häusliche Verrichtungen zu, der … - A – Frauentag, B – Haushaltstag, C – Gleichberechtigungstag
- Mit der „herrschenden Klasse“ meinte man in der DDR die … - A – Bürgerlichen, B – Arbeiter, C – die Parteikader
- Die allgegenwärtige Stasi verniedlichte man mit der Bezeichnung VEB… - A – Wanz und Schau, B – Schleich und Lausch, C – Horch und Guck
- Ein Stein mit einem Loch in der Mitte, der auf einen slawischen Volksglauben zurückgeht, oft ein Andenken aus dem Ostsee-Urlaub hieß… - A – Wolfsauge, B – Hühnergott, C – Schneckenring
- In der DDR gab es zahlreiche Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene, Jugendobjekte und Jugendehen. Die staatliche Jugendorganisation hieß… - A – DJB, B – JSF, C – FDJ
- Anstelle des Konfirmandenunterrichts gab es nach 1955 Jugendstunden in der DDR, schließlich wurden die Jugendlichen festlich in die Erwachsenenwelt aufgenommen. Die Feier dazu hieß… - A – Reifefest, B – Jugendweihe, C – Bürgerfeier
- Der DDR-Supermarkt war werbefrei und bot stabile Preise, aber oft auch Lücken im Regal. Er hieß… A – Kaufhalle, B – Marktkauf, C – Konsumhof
- Betriebliche Laiengerichte für kleinere Verfahren gab es in der DDR auch. Sie hießen… - A – Konfliktkommission, B – Mediationskomitee, C – Schlichtungskonferenz
- Ein Genossenschaftsladen der DDR hieß… A – Interkauf, B – Eilmarkt, C – Konsum
- Bei den Amerikanern hieß es „Astronaut“, die Chinesen kennen den „Taikonauten“. In Sowjetunion und DDR hieß es … - Universonaut, B – Helionaut, C - Kosmonaut
- Der Arbeiter- und Bauernstaat war stolz auf seine Literaturförderung. Man sah sich als… A – Dichterland, B – Leseland, C – Bücherland
- Die Leitsprüche der DDR fand man überall: auf Eingängen, Mauern und Gebäuden, in Wandzeitungen und Brigadetagebüchern. Ein solcher Leitsprich hieß… A – Motto, B – Maxime, C – Losung
- Abkürzungen gab es in der DDR viele – von der SMAD bis zum ZK. Bauern fanden sich nach der Verstaatlichung ihres Landes in einem Kollektivbetrieb wieder, der … A – LPG, B – BGB, C – ALG
- Militärische Erziehung gab es in der DDR beispielsweise in der schulischen Wehrkunde. Ein Geländespiel zur Einübung in den Gefechtsstand hieß Operation … - A – Heidekraut, B – Schneeflocke, C – Kieselstrand
- Vertriebene hießen in der DDR, die auch eine Oder-Neiße-Friedensgrenze hatte, offiziell anders, nämlich… A – Geflüchtete, B – Umsiedler, C – Staatsfremde
- In der BRD gab es längst noch keine Nummer, die alle Bürger des Staats erfasst hätte. In der DDR schon – sie hieß… - A – EBN, B – INDB, C – PKZ
- Man trug Uniform, grüßte sich mit „Seid bereit!“ und baute den Sozialismus auf. Wer als Junge solches tat, war … A – Pionier, B – Brigadist, C – Kader
- Plastik hieß in der DDR Plaste. Das weiche Gegenstück, Gummi, war … A – Flexito, B – Elaste, C – Membrafix
- Ein Stoff, der in der DDR produziert und getragen wurde, hieß… A – Synthema 10, B – Präsent 20, C – Polyfiber 30
- Wer die DDR widerrechtlich verließ, beging… A – Fahnenflucht, B – Grenzflucht, C – Republikflucht
- Das eher unbeliebte Studienfach Marxismus / Leninismus hieß auch spöttisch… - Sozialistenfunk, B – Rotlichtbestrahlung, C – Dialektikfön
- Das meistgebaute Motorrad hieß in der DDR… A – Storch, B – Drossel, C – Schwalbe
- Recycling war in der DDR ein Kind des Mangels. Das System zur Wiederverwendung hieß… A – SERO, B – NERO, C – CERO
- Jemamd, der mehr oder minder freiwillig am, Wochenende mitarbeitete, hieß … A – Apparatschik, B -Natschalnik, C – Subbotnik
- In der BRD sprach man von Gastarbeitern. In der DDR kamen sie aus Kuba, Vietnam und Angola, die … A – Leiharbeiter, B – Vertragsarbeiter, C – Reisearbeiter
- Das Surfen wirkte in der DDR weniger hip. Es hieß… A – Windgleiten, B – Wellenbrechen, C – Brettsegeln
- Inoffizielle Produkte, oft aus dem Westen oder den sozialistischen Bruderländern, die unterm Ladentisch gehandelt wurden, hießen… A – Bückware, B – Flüstergüter, C – Schnappgut
- Statt Nylon hatte die DDR eine eigene Kunstseide: A – Dederon, B – Synthedor, C – Perlon
- Eine Segnung des real existierenden Sozialismus für arbeitende Frauen war der … A – Sozialistinnensaal, B – Frauenruheraum, C – Arbeiterinnenaufenthalt
- Ein Verkehrspolizist hieß wegen seiner markanten Kopfbedeckung… A – Grüner Heinrich, B – Flotter Otto, C – Weiße Maus
- Der Ausdruck „urst“ bedeutete uin der DDR so viel wie… A – super, B – langweilig, C – grell
- Gegenden in der DDR ohne Westfernsehempfang, etwa im Elbtal, hießen… A – Schlucht der Ignoranten, B – Feld der Unberührten, C – Tal der Ahnungslosen
- Die „Taigatrommel“ stammt aus russischer Produktion. So hieß eine… A – Waschmaschine, B – Raketenabschussbasis, C – Lokomotive
- Der „Schlauchapfel“ war die gekünstelte Bezeichnung für eine exotische Frucht, die… A – Maracuja, B – Banane, C – Mango
- Der Moskwitsch hieß spöttisch Rostquietsch. Wie nannte man den Trabant? – A – Puffplaste, B – Rennpappe, C – Schleichflippe
- Für die Jeans aus dem Land des Systemfeinds fand man einen anderen Begriff. Sie hieß… A – Nietenhose, B – Blauhose, C – Westhose
- Auch „Mondos“ gab es in der DDR. Das waren… A – T-Shirts, B – Motorroller, C – Kondome
- Der Weihnachtsengel hieß ganz neutral… A – Jahresendfigur, B – Flügelmann, C – Tannenspitzendeko
- Eine Grilletta war … A – eine Thüringer Wurst, B – ein Hotdog, C – ein Hamburger
- Eine zynische Bezeichnung für den Palast der Republik in Berlin lautete… A – Onkel Mielkes Waschsalon, B – Erichs Lampenladen, C -Stalins Wartesaal
Lösungen
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