Christa Schlüter

Biographie

Christa Schlüter kommt am 17.11.1922 als Christa Schulz in Halle an der Saale zur Welt. Sie ist das fünfte und jüngste Kind des Ehepaars Elfriede und Theodor Schulz, ihr Vater ist Direktor der Michels Braunkohlenbergwerke. Christa Schulz besucht in Halle zunächst das Lyzeum, das sie mit dem Abitur abschließt. Ein Germanistikstudium folgt. Von 1946 bis November 1948 wird Christa Schulz von der russischen Besatzungsmacht mit zahlreichen anderen Zivilisten im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald interniert. Der Grund dafür ist eine Verwechslung. Beim Verlassen des Lagers wird sie mit den Worten entlassen: „Sie waren unschuldig, Sie sind frei.“ Im November 1948 gelingt Christa Schulz die Flucht aus der sowjetischen Besatzungszone, damals auch „Ostzone“ genannt. Am 18. November 1948 heiratete sie ihren Verlobten Achim Schlüter in Waiblingen. Achim Schlüter stammt ebenfalls aus Halle an der Saale und war während des Krieges Offizier bei der U-Boot-Flotte der Kriegsmarine. Nach seiner Kriegsgefangenschaft in England wurde er in den Westen entlassen. Gemeinsam mit ihrem Mann baut Christa Schlüter in Waiblingen die A. Schlüter KG auf. Diese Firma spezialisiert sich auf die Produktion biologischer Lehrmittel und Dermoplastiken, also auf Tierpräparate. Die Firma expandiert, der Firmensitz wird 1950 von Waiblingen nach Rübgarten bei Tübingen verlegt. Von dort erfolgt 1953 ein erneuter Umzug nach Winnenden in die Gerberstraße. Bis zur Aufgabe der Firma Schlüter im Jahre 2007 leitet Christa Schlüter die Buchhaltungsabteilung des Betriebs. Ihr Mann ist unterdessen über ein Jahrzehnt Mitglied im Vorstand des Deutschen Lehrmittelverbands und engagiert sich als Präsident des Rotary Clubs Remstal für ein Krankenhaus im westafrikanischen Guinea-Bissau. Auch Christa Schlüter setzt sich für soziale Belange ein: 15 Jahre versieht sie ihren ehrenamtlichen Dienst in Stuttgart bei der evangelischen Telefonseelsorge. Die Firma Schlüter wird 2007 von einem Geschäftspartner in Eutin übernommen, besteht aber bis heute fort. Das Ehepaar Schlüter hat vier Söhne: Horst Schlüter (*1950), Klaus-Jürgen Schlüter (*1952), Gert Schlüter (*1954) und Andreas Schlüter (*1961). Das Ehepaar Schlüter blieb bis zuletzt dem Wohnort Winnenden treu, es verbrachte seine letzten Jahre im betreuten Wohnen im Haus im Schelmenholz.

Bezug zu Winnenden

Seit 1953 sind die Schlüters in Winnenden ansässig. Christa Schlüter ist außerdem achtzehn Jahre lang Mitglied des Kirchengemeinderats der evangelischen Stadtkirchengemeinde in Winnenden und initiiert die Marktgottesdienste.

Werk

Trotz vielfältiger Verpflichtungen findet Christa Schlüter Zeit zum Schreiben. Regelmäßig erscheinen Beiträge von ihr in dem christlichen Blatt Frau und Mutter. Darüber hinaus veröffentlichte sie auch mehrere Kinderbücher sowie Erziehungsratgeber. Im Verlag der Liebenzeller Mission erscheint 1988 das Jugendbuch Meike und Tim in Afrika. Insbesondere die Christina-Bände Christina schafft das schon (1990) und Christina fällt was Neues ein (1992) machen sie bei einem jungen Publikum bekannt.

Meike und Tim in Afrika

 Meike und Tims Vater bekommt in Afrika eine Arbeitsstelle als Arzt. Also fliegt die Familie nach Afrika. Zunächst fremdelt Meike etwas – mit den Menschen dort kommt sie überhaupt nicht zurecht, vor allem nicht mit dem afrikanischen Jungen Kasim. Bald spitzt sich die Handlung jedoch zu: Der Vater bekommt die Gelbsucht und Tim Malaria. Bei einem Unfall müssen Maike und Kasim ins nächste Dorf laufen und Hilfe holen. Dadurch beginnt eine Freundschaft zwischen Meike und Kasim. Meike lernt daraufhin die Schule in Afrika kennen. Schließlich feiert die Familie Weihnachten in Afrika. Bald muss sich die Familie allerdings verabschieden und fliegt zurück nach Deutschland. (L. S.)

Christina schafft das schon!

Christina bekommt einen neuen Lehrer. Am liebsten hätte sie, dass er ihren Vater vertritt, denn ihre Eltern leben getrennt. Aber etwas viel Schöneres passiert: Ihr Vater kommt aus Südamerika zurück. Das Buch erzählt, wie es dann weitergeht. Wie Stephan zu mehr Taschengeld kommt, und warum Christina eines Tages „Fräulein Lohengrin“ genannt wird. Insgesamt sechzehn fröhliche und nachdenkliche Geschichten, zum Lesen und auch zum Vorlesen. (Klappentext).

Christina fällt was Neues ein

Christina ist glücklich: ihr Vater und ihre Mutter heiraten wieder, und die Familie bezieht ein tolles neues Haus. Gerade jetzt, wo alles perfekt scheint, verliert ihr Vater seine Stelle. Trotz dieser Umstände setzt Christina sich für ihre Mitmenschen und die Umwelt ein. Als dann an Silvester ein Freund ihres Vaters kommt und ein Jobangebot für ihn hat, scheint alles wieder gut zu werden. (F. S.)

Bibliographie

  • Schlüter, Christa: Der erste Preis. Kassel: Oncken, 1964 (Silberstern; 115)
  • Schlüter, Christa: Große Kinder - kleine Sorgen: Erziehungsprobleme praktisch gesehen. Stuttgart u.a.: Kreuz-Verl., 1969 (Alltägliches; 8)
  • Schlüter, Christa: Spielraum für die Freiheit: Geschichten zum Nachdenken. Stuttgart u. a.: Kreuz-Verl., 1970 (Alltägliches; 15)
  • Schlüter, Christa; Hartenstein, Markus: Alltagshelden: Kinder lernen das Leben meistern; Geschichten zum Hören und Lesen. Stuttgart: Quell-Verlag, 1981
  • Schlüter, Christa: Meike und Tim in Afrika. Bad Liebenzell: Verlag der Liebenzeller Mission, 1988 (Edition C. R, Kindertaschenbücher; 10)
  • Schlüter, Christa: Christina schafft das schon! Wuppertal: R. Brockhaus, 1990
  • Schlüter, Christa: Christina fällt was Neue sein. Wuppertal: R. Brockhaus, 1992

Sekundärliteratur

  • Kimmerle, Julia: Biologieunterricht: Die Schönheit der Eintagsfliege. In: DIE ZEIT, 05.07.2007 Nr. 28