Deutsch-burkinische Beziehungen

1853

Der deutsche Afrikaforscher Heinrich Barth hält sich in Dori auf, der Hauptstadt des damaligen Fulbe-Emirats Liptako im heutigen Burkina Faso.

1886

24.9.: Der Afrikaforscher Gottlob Krause erreicht als erster Europäer Ouagadougou, wo er von Prinzessin Baouré Sandwidi beherbergt wird.

1888

Curt von François scheitert beim Versuch, das Gebiet der deutschen Kolonie Togo nach Norden (ins Gebiet des heutigen Burkina Faso) zu erweitern am Widerstand der Bissa.

1895

Eine deutsche Expedition aus Togo unter Hans Gruner und Ernst von Carnap-Quernheimb erreicht das heute burkinische Pama im Januar kurz vor den Franzosen und schließt einen Vertrag mit dem König von Matiakoali.

1959

Für das Institut für den Wissenschaftlichen Film in Göttingen erstellt Kunz Dittmer mehrere Filmbeschreibungen zu Kassena – Westafrika (Obervolta).

1960

Die Bundesrepublik Deutschland und Burkina Faso unterhalten nehmen diplomatische Beziehungen auf.

1970

Der Evangelische Kirchenbezirk Böblingen und die Evangelische Kirche in Burkina Faso begründen eine Partnerschaft.

1972

Herzogenaurach begründet eine Städtepartnerschaft mit dem burkinischen Kaya. --- Bei Schendl in Wien erscheint die ethnologische Studie Die Kurumba von Lurum: Monographie eines Volkes aus Obervolta (Westafrika) von Annemarie Schweeger-Hefel und Wilhelm Staude.

1973

13.4.: Die DDR nimmt diplomatische Beziehungen zu Obervolta (heute: Burkina Faso) auf. --- Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) nimmt ihre Tätigket in Burkina Faso auf.

1974

18.1.: Rain am Lech begründet eine Partnerschaft mit der Stadt Tougan in Burkina Faso.

1976

Otto Pfister wird Nationaltrainer Obervoltas.

1979

Joseph Ki-Zerbos Histoire de l’Afrique noire (Paris 1978) wird unter dem Titel Die Geschichte Schwarz-Afrikas in Wuppertal veröffentlicht.

1980

Im Wiener Schendl-Verlag erscheint Annemarie Schweeger-Hefels dreibändige Studie Masken und Mythen: Sozialstrukturen der Nyonyosi und Sikomse in Obervolta.

1981

Annemarie Schweeger-Hefel veröffentlicht im Münchner Jahn-Verlag die Monographie Steinskulpturen der Nyonyosi aus Ober-Volta.

1982

Die Universität Ouagadougou richtet eine Deutschabteilung ein.

1984

26.2.-24.3.; Die Städtische Wessenberg-Galerie in Konstanz zeigt Die Lobi: Kult- und Gebrauchsgegenstände eines Volkes aus Obervolta, Westafrika.

1986

Klaus Schneider promoviert in Frankfurt am Main über Handwerk und materialisierte Kultur der Lobi in Burkina Faso.

1987

Die GIZ eröffnet ein Büro in Ouagadougou. --- 25.6.- 25.7.: Die Zentrale der Universitätsibliothek Trier zeigt die Ausstellung Rund um die Feuerstelle: Zeitgenössische Artefakte des häuslichen Lebens in Burkina Faso (Westafrika).

1989

Im Auftrag des ZDF erstellt Marion von Keller eine deutsche Fassung von Irdissa Ouédraogos Film Yaaba. --- Arnulf Stössel veröffentlicht im Stuttgarter Steiner-Verlag Riisyam: Geschichte und Gesellschaft eines Moose-Staates in Burkina Faso, Westafrika.

1990

In Bonn wird die Deutsch-Burkinische Freundschaftsgesellschaft (DBFG) gegründet.

1991

Die Hanns Seidel Stiftung nimmt ihre Arbeit in Burkina Faso auf. --- Klaus Schneider publiziert im Stuttgarter Steiner-Verlag Die Burg des Elefantenjägers: Geschichte des „Großen Hauses“ von Bindouté Da (Lobi, Burkina Faso).

1993

Die Vereinigung der Deutschlehrer von Burkina Faso (Association des Germanistes du Burkina Faso, AGBF) wird gegründet. --- Inga Nagel veröffentlicht bei Horlemann in Unkel am Rhein Die kleinen Frauen Afrikas: Mädchen in Burkina Faso. Im selben Jahr erscheint bei Breitenbach in Saarbrücken auch Gabi Waibels soziologische Studie Frauen in Burkina Faso: Lebensverhältnisse, Handlungsperspektiven und Organisationsformen.

1995

23. April - 28. Mai: Im Wilhelm-Lehmbruck-Museum in Duisburg ist die Ausstellung Skulptur in Westafrika: Masken und Figuren aus Burkina Faso zu sehen. Weitere Ausstellungen derselben Objekte zeigen das Städtische Museen Heilbronn und das Gerhard-Marcks-Haus Bremen.

1996

19.5.-21.6.: Im Kunsthaus Kaufbeuren ist die Ausstellung Masken und Meditationen: Expressionsimus und Religiosität in der Skulptur Burkina Fasos und dem Spätwerk Alexej von Jawlenskys zu sehen. --- Die Hamburger Buchhändlerin Katrin Rohe gründet den burkinischen Verein Association Managré Nooma pour la Protection des Orphelins (A.M.P.O.). --- Erich Rosshaupter und Ekkehart Rudolph veröffentlichen bei Nymphenburger in München Die Kinder der Sonne: Reise zu den Dogon in Westafrika.

1997

Ute Ritz-Müller veröffentlicht bei Das Arabische Buch in Berlin Geheimnisse und ihre Verschleierung: Zur Herrschafts- und Herrschergeschichte von Tenkodogo (Burkina Faso). --- Renate Zemke veröffentlicht für den Förderkreis für Kultur und Bildung in Reinickendorf Handwerkskunst in der Savanne Westafrikas: Töpferei und anderes Handwerk aus Burkina Faso.

2001

Im Münsteraner Lit-Verlag erscheint Bettina Hoffmanns und Jessica Wiegands Burkina Faso - Kinder und Jugendliche zwischen gestern und morgen.

2002

Franz Trosts Die Wara von Niansogoni (Burkina Faso) erscheint bei Reimer in Berlin.

2006

Der deutsche Unternehmer Dieter Spiess wird von Staatspräsident Blaise Compaoré von Burkina Faso für seine Verdienste um die Entwicklungshilfe mit dem Orden „Chevalier de l’Ordre National“ ausgezeichnet. --- Sylvia Schopf veröffentlicht bei Betz in Wien das Kinderbuch Marie hat jetzt Stachelzöpfe: Von Europa nach Afrika und zurück. Im Zentrum steht eine deutsch-burkinische Kindheit.

2007

Das Lektorat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an der Universität Ouagadougou wird nach einer längeren Unterbrechung wieder besetzt. --- Jean-Claude Bationo veröffentlicht bei Lang in Frankfurt am Main seine zweibändige Dissertation Literaturvermittlung im Deutschunterricht in Burkina Faso.

2008

In Ouagadougou wird ein Verbindungsbüro des Goethe-Instituts Abidjan eingerichtet.

2009

Deutschland und Burkina Faso schließen einen Investitionsschutzvertrag. --- Der Franziskanermönch Benno Kehl verfasst Gelobt sei die Sonne: Mein afrikanisches Tagebuch, erschienen bei Diederichs in München. --- Johann Murauer publiziert in Aachen Eine Reise nach Burkina Faso: Zu Besuch bei dem Erosionsschutzprojekt SEGKOS in Yatenga.

2010

Christoph Schlingensief gründet bei Ouagadougou ein Operndorf-Projekt. Im Folgejahr wird eine Schule hinzugefügt, 2014 ein Krankenhaus. Dazu veröffentlicht Marie Köhler 2013 bei Kettler in Bönen den Bildband Mach dir ein Bild: Fotoarbeiten von den Kindern aus dem Christoph Schlingensief Operndorf Afrika, Burkina Faso.

2011

Burkinische Schüler nehmen erstmals am Internationalen Preisträgerprogramm des Pädagogischen Austauschdienstes teil.

2013

Katrin Rohde veröffentlicht bei Nieswand in Kiel Mama Tenga – Mein afrikanisches Leben über ihr Engagement in Burkina Faso.

2014

Der in Burkina Faso geborene deutsche Architekt Diébédo Francis Kéré wird mit dem Erich-Schelling-Architekturpreis ausgezeichnet. --- Wilm Huygens Dokumentarfilm Tour du Faso, eine deutsch-französische Koproduktion, widmet sich der Tour du Faso, einer jährlich stattfindenden Radrundfahrt durch Burkina Faso. --- Anne Wenkel veröffentlicht im Berliner Jaja-Verlag Im Schatten des Baobab: Tic Toc Tausendbein und andere Geschichten aus Burkina Faso.

2015

Gernot Rohr wird Nationaltrainer Burkina Fasos.

2016

Julia Egbers veröffentlicht im Aachener Shaker-Verlag den Band Bildung zwischen Tradition und Moderne: Frauenbildung in Burkina Faso als entwicklungspolitische Herausforderung. --- Emanuel Sawadogo publiziert bei LIT in Berlin Der Beitrag der Kirche zur schulischen Bildung in Burkina Faso: Entwicklung eines kirchlichen Schulkonzeptes unter den Bedingungen kultureller Pluralität. ---17.11. -26.02.: Das Architekturmuseum der TU München zeigt die Ausstellung Francis Kéré - radically simple mit Entwürfen des burkinischen Architekten.

2017

Parlamentspräsident Salifou Diallo besucht mit einer burkinischen Delegation Bundestagspräsident Norbert Lammert in Berlin. Im selben Jahr trifft Roch Marc Christian Kaboré in Berlin Angela Merkel. --- Die burkinischen Vereine Deutschlands gründen einen Dachverband, das Réseau de Concertation des Associations Burkinabè en Allemagne (ReCABA).

2018

 Sabine Diao-Klaeger publiziert im Tübinger Stauffenburg-Verlag den Band Diskursmarker, eine linguistische Studie zum gesprochenen Französisch in Burkina Faso.