Autoren in Stuttgart
Kleines Litteraten-Adreßbuch Stuttgarts
Andersch, Alfred |
Der Verfasser des Schulklassikers "Sansibar oder Der letzte Grund" arbeitete in Stuttgart als Rundfunkredakteur. |
1955 |
Andersen, Hans Christian |
Der dänische Autor war (wie Richard Wagner) in Stuttgart zu Gast – allerdings hatte er im Gegensatz zu Wagner keine Gläubiger im Nacken. |
1860 |
Baader, Johannes |
Baader, der "Oberdada", war geborener Stuttgarter und studierte hier zunächst Architektur, verließ Stuttgart dann aber. |
1875 (ff.) |
Balzac, Honoré de |
Neben Balzac kurierte sich auch Paul Heyse mit Cannstätter Mineralwasser. |
1845 |
Bayer, Hans (Thaddäus Troll) |
Der Verfasser von "Deutschland deine Schwaben" wohnte hier und traf sich hier mit der Stuttgarter Prominenz im "Bubenbad". |
1957 |
Bense, Max und Elisabeth Walther-Bense |
Der Informationsäthetiker Bense sammelte eine Stuttgarter Schule von konkreten Dichtern um sich, zu denen Ludwig Harig, Franz Mon und Reinhard Döhl gehörten. |
1979 (ff.) |
Börne, Ludwig |
Der jungdeutsche Autor besuchte gelegentlich seinen Verleger Cotta in Stuttgart. |
1820 (u. ö.) |
Casanova, Giacomo |
Der adlige Herumtreiber musste sich bei Nacht und Nebel aus Stuttgart davon machen... warum wohl? Nein, nicht deswegen – es ging um Glückspiel! |
1760 |
Chopin, Frédéric |
Chopin, eigentlich auf Konzertreise, lag in Stuttgart lange wach, gequält von Nachtgedanken zum polnischen Freiheitskampf. |
1831 |
Cotta, Fam. Christoph Friedrich |
Der Klassiker-Verleger Johann Friedrich wurde im Haus seines Vaters in Stuttgart geboren |
1764 |
Cotta`sche Verlagsbuchhandlung |
Dies war – zumindest was die Distribution angeht – der Nabel der deutschen Klassik. |
1810 (ff.) |
Dannecker, Johann Heinrich |
Der Bildhauer empfing in der "Danneckerei" Gäste aus ganz Europa – auch Goethe. |
1808 (ff.) |
Freiligrath, Ferdinand |
Der Vormärzler aus Detmold lebte zunächst in Stuttgart, lebte aber dann der frischeren Luft wegen in Bad Cannstatt. |
1874-1872 |
Goethe, Johann Wolfgang |
Goethe las den begeisterten Familien Rapp und Dannecker aus "Hermann und Dorothea" vor. |
1797 |
Goethe, Johann Wolfgang |
Der Weimaraner Dichterfürst bestellte im Römischen Kaiser auffällig häufig "Chocolade" und wurde dafür nachts von Wanzen gepiesackt. |
1820 |
Gog, Gregor und Anni Geiger |
Die Begründerin der Kinderbuchreihe "Sonne und Regen im Kinderland" wohnte mit ihrem Mann, der die Zeitschrift "Der Kunde" herausgab, zeitweise in einem Gartenhäuschen. |
1924 |
Hauff, Wilhelm |
Nicht nur Hauff, auch Schiller, Matthisson, Nicolai, Jung-Stilling und Karl Mayer kamen bei Hartmann unter. |
1793 |
Hegel, G. W. F. |
Hegel besuchte als Knabe das Stuttgarter Gymnasium illustre unweit des Hegelschen Familiensitzes – geboren wurde er in der Eberhardstr. 53. |
1776 (ff.) |
Herwegh, Georg |
Der Vormärz-Dichter wurde an der Stelle des heutigen Landesbausparkassengebäudes geboren. |
1817 |
Hesse, Hermann |
Hesse absolvierte nach der Flucht aus Maulbronn hier sein Einjährigen-Freiwilligen-Examen und verliebte sich Unglücklich in Eugenie Kolb und trank im "Bären" und in der "Sonne" gegen den Kummer an. |
1892-1893 |
Hölderlin, Friedrich |
Hölderlin wohnte zeitweise bei Christian Landauer, einem Kaufmann. |
1800 |
Horkheimer, Max |
Der Begründer der "Kritischen Theorie" ging in Stuttgart zur Schule und wurde in der Fabrik seines Vaters Lehrling, verführte dort aber dessen Privatsekretärin. |
1895 |
Huber, Therese und Ludwig Ferdinand |
Cottas Redakteurin des "Morgenblatts für die gebildeten Stände" lebte mit ihrem Mann in Stuttgart. |
1798-1804 |
Jean Paul |
Der Verfasser des "Titan" war rein geschäftlich in Stuttgart – wollte partout aber nicht bei Cotta übernachten. |
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Kommerell, Max |
Hier lebte der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler während seiner Schulzeit. |
1913-1919 |
Kurz, Hermann |
Isolde Kurz kam hier zur Welt und verbrachte unter beengten Verhältnissen die ersten drei Jahre ihres Lebens in Stuttgart. |
1853 |
Lämmle, August |
Der Mundart-Dichter und Brauchtumsforscher lebte ab 1913 für knapp dreißig Jahre in Cannstatt. |
1913 (ff.) |
Lenz, Hermann |
Auch Paul Celan war bei den Lenzens gelegentlich zu Gast. Hermann Lenz war selbst ein bekannter und geschätzter Autor, den Handke zur Lektüre empfahl. |
1913-1975 |
Marx, Leopold |
Der Schriftsteller, hier 1889 geboren, konnte trotz der Verschleppung ins KZ Dachau noch nach Palästina fliehen. |
1889-1938 |
Mörike, Eduard und Margarethe |
In Stuttgart schrieb Mörike so berühmte Gedichte wie "Eranna an Sappho" und "Denk es, o Seele!". |
1851 |
Mörike, Eduard und Margarethe / Klara Mörike |
"Mozart auf der Reise nach Prag" und das "Stuttgarter Hutzelmännlein" entstanden hier. |
1851-1854 |
Musil, Robert |
Der Verfasser des "Manns ohne Eigenschaften" wohnte hier zur Untermiete – er war Praktikant an der Materialprüfungsanstalt der TH Stuttgart – und verfasste seinen "Törleß". |
1902-1903 |
Pfau, Ludwig |
Der schwäbische Satiriker und Herausgeber des Magazins "Eulenspiegel" verbrachte seine letzten Lebensjahre in Stuttgart. |
1894 |
Raabe, Wilhelm und Bertha |
Raabes zweites Domizil in Stuttgart – auf dem Hasenberg kam ihm die Idee zum "Abu Telfan, und in den "Akten des Vogelsangs" glaubt man die Gegend "unter dem Osterberge" zu erkennen. |
1864 (ff.) |
Redaktion Hermannstraße 14 |
Gemeinsam mit Bernd Jentzsch gab Heißenbüttel die "Halbjahrsschrift für Literatur heraus. |
1978-1981 |
Rimbaud, Arthur |
Rimbaud zog später in die Marienstraße 10 – er wollte in Stuttgart Deutsch lernen und traf hier zum letzten Mal Verlaine. |
1875 |
Schiller, Friedrich (WG) |
Abends traf man Schiller in der Hauptstätter Straße 30 in seiner Stammkneipe "Zum Goldenen Ochsen" |
1781 |
Schlichter, Rudolf |
Der Calwer Künstler Schlichter floh vor der Stuttgarter Gestapo – ausgerechnet! – nach München. |
1936-1938 |
Schubart, C. F. D. |
Nach der Haft wohnte Schubart in Stuttgart, wo er mit Balthasar Haug, Leopold Baur und anderen Freunden im "Adler" zechte. |
1787-1791 |
Schumacher, Tony |
Die Verfasserin von 34 Kinder- und Jugenbüchern ist heute so gut wie unbekannt. |
1875-1923 |
Schwab, Gustav und Sophie |
Der Herausgeber der "Schönsten Sagen des klassischen Altertums" wurde im Gebäude Königstraße 39 / 41 geboren. |
1818 (ff.) |
Storm, Theodor |
Storm wunderte sich, dass Mörike so breites Schwäbisch sprach – worauf dieser entgegnete: "Wisse Sie was? I möchte`s doch net misse." |
1855 |
Strehlenau, Nikolaus Niembsch Edler von (Nikolaus Lenau) |
Die "Schilflieder" Lenaus entstanden im Stuttgarter Westen – am Vogelsangsee – als er zusammenbrach, brachte man ihn in die Heilanstalt Winnenthal (S3 Richtung Backnang). |
1832 |
Vischer, Friedrich Theodor |
Der Verfasser des "Auch einer", wohl der bekannteste Ästhetiker des ausgehenden 19. Jahrhunderts, lehrte am Polytechnikum. |
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Vring, Georg von der |
Der Lyriker schrieb für den SDR und ermöglichte seinem Sohn den Besuch einer Waldorfschule. |
1930-1938 |
Waiblinger, Wilhelm |
Waiblinger, das in Italien gestorbene Literaturtalent, klagte in Stuttgart darüber, dass er kein Goethe sei. |
1820-1821 |
Walser, Karl und Robert |
Robert Walser absolvierte in Stuttgart ein Volontariat bei der Union Deutsche Verlagsgesellschaft. |
1895-96 |
Winkler, Eugen |
Der "schwäbische Valéry" nahm sich aus Furcht vor der Gestapo unter tragischen Umständen das Leben. |
1915 (ff.) |
Wolf, Dr. Friedrich |
Der Reform-Arzt war zugleich Verfasser des aufsehenerregenden Dramas "Cyankali" zum §218. |
1927 (ff.) |
Zetkin, Clara |
Die sozialistische Schriftstellerin wohnte hier in der Nachbarschaft von Robert Bosch – in der Nr. 36 nebenan befindet sich der Thienemann-Verlag (Preußler, Ende). |
1899-1904 |
Zetkin, Clara und Friedrich Zundel |
Hier gestierten in der "Datscha Zundel" unter anderen auch Franz Mehring, Lenin und Karl Liebknecht. |
1904 (ff.) |
Тургенев Иван |
Als Mörike bei Turgenjews Besuch zugab, das er keines von dessen Werken gelesen hatte, rezitierte der russische Erzähler auswendig den Mörikeschen "Turmhahn". |
1865 |